Konzert:

Ektomorf, Disbelief, Betzefer, By Night - Bremen, Tower

Konzert vom 24.10.2005Gerammelt voll war’s im Bremer Tower, als ich kurz nach neun direkt nach Uni dort aufschlage. Leider hat mich meine späte Vorlesung den Auftritt von PRESIDENT EVIL gekostet und auch BY NIGHT sind schon bei den letzten beiden Songs angekommen. Na ja, deren neue Scheibe ist eh nicht so mein Fall und beim Pressure Festival waren sie auch nicht so der Brüller. Dieses Mal ,achten sie aber einen wesentlichen aggressiveren Eindruck und boten eine anständige Show, jedenfalls die letzten beiden Songs lang. Im picke-packe vollen Tower hatte sich vor der Bühne schon ein ordentlicher Moshpit gebildet, der sich vom Metalcore der Schweden mitreißen ließ. Wo war da berüchtigte hanseatische Unterkühltheit?


Nach einer kurzen Umbaupause ging es weiter im bunten internationalen Abend: BETZEFER aus Tel Aviv waren an der Reihe. "Down Low", ihr aktuelles Album, kannte ich nicht, werde es mir aber nach diesem furiosen Abend schnellstens besorgen! Das Quartett bot eine solide Show und eine moderne Thrash-Walze vom Allerfeinsten, die ordentlich Druck machte und die Bremer zu ordentlich Action vor der Bühne animierte. Die dezent eingestreuten Rock’n’Roll-Riffs fielen im groovigen Inferno, welches BETZEFER verursachten, gar nicht weiter auf. Den Jungs hat man den Spass an der gelungenen Show richtig angesehen und sie bedanken sich beim Publikum mit präzise gespielten Songs, die live voll und ganz überzeugen konnten.


Da würden es DISBELIEF schwerer haben, denn im Gegensatz zu den restlichen Bands sind sie doch eher im langsamem Bereich unterwegs. Aber die Hessen um Fronthühe Jagger ließen sich davon nicht beeindrucken, sondern zockten konsequent ihren Stiefel runter. Aber auch die Zuschauer blieben nicht untätig und belohnten die Groove-Maschine, die DISBELIEF nunmal sind, mit einem ebenso großen Moshpit wie BETZEFER. DISBELIEF machen sicher keine Hit-orientierte Mucke, aber dem Mördergroove kann man sich ebensowenig die Jaggers Stimmer entziehen. In Kombination ergibt das einfach eine fette Live-Show, die durch das mehr und mehr austickendere Publikum seine zusätzliche Würze bekam. Jagger bedankte sich auch artig mehrmals für die Reaktionen seitens der Fans und zeigte sich ehrlich erfreut, als sogar drei Leute da waren, die DISBELIEF vor Jahren im Wehrschloss gesehen haben. "Rewind It All" beendete die großartige Show der Hessen - und eigentlich hätte man das als Anlass nehmen sollen und DISBELIEF einfach noch mal spielen lassen müssen.


Aber dann wären uns EKTOMORF entgangen und das wäre wahrlich schade. Ich bin eigentlich kein großer Fan der Ungarn, aber an diesem Abend haben sie mich auf ihre Seite gezogen. Schon beim Aufbau kamen erste "Ektomorf! Ektomorf!"-Rufe und als die vier Ungarn dann auf der Bühne standen und die ersten Riffs aus der P.A. knallten, brach vor der Bühne die Hölle los. Ehrlich, sowas hab ich beim normalerweise trägen Bremer Publikum noch nie gesehen: ein unglaublich intensiver Moshpit, der sogar Crowdsurfer und Stagediver aufbot, das ist echt selten, gerade bei Metal-Konzerten in Bremen. Nein, wartet: eigentlich gab’s das noch nie. EKTOMORF waren sichtlich überrascht über ihren Erfolg und mehrmals hörte Sänger Zoltan für kurze Zeit mit dem Singen auf, um selig grinsend die tobende Masse vor der Bühne zu bewundern. Die Ungarn hatten Spass, das Publikum hatte Spass und es wurde demzufolge ein geiler Konzertabend. Dazu hatten Zoltan auch noch Geburtstag und bekam von den Fans um Mitternacht ein Ständchen gesungen, wonach es aber mit der nächste Groove-Thrash-Granate weiterging. Sogar einen Song vom neuen Album (das im April 2006 aufgenommen wird) wurde den Fans um die Ohren gehauen - gewohnte EKTOMORF-Kost, da steht uns Großes ins Haus. Highlight des Sets war für mich das PRODIGY-Cover "Fuel My Fire", dass von EKTOMORF zu einem Knüppel-Song erster Kajüte umgeschrieben wurde. Ganz gross! Wie auch die gesamte Show der Ungarn. Und ihrer drei Vorbands. Ein denkwürdiger Abend, bei dem alle Bands überzeugen konten und das Bremer Publikum seinen Ruf als träge und unterkühlt hinwegpogte.


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