Konzert:

Earthshaker Fest 2007 - Donnerstag

Konzert vom 19.07.2007Endlich mal wieder ein Festival über das sich jeder das Maul zerreißen kann. Das EARTHSHAKER FEST 2007 liefert wirklich genug Gesprächs- und Diskussionsstoff, um in gemütlicher Runde eine ganze Menge Bier zu sich zu nehmen.



Angefangen hat Alles, als die Veranstalter zwei Tage vor Festivalbeginn auf ihrer Website bekannt gaben, dass das ESF 2007 in die benachbarte Oberbayern Halle verlegt wird. Aufgeführte Gründe waren zum einen scheinbar veränderte Sicherheitsauflagen sowie das angekündigte unbeständige Wetter und der damit nicht mehr sichergestellte reibungslose Ablauf des Festivals.


Spekulationen wurden wachen, dass dies alles nur Vorwand sei, immerhin wurden deutlich weniger Karten verkauft, als noch im Jahr zuvor. Außerdem war die Oberbayernhalle zwar nicht für ein Konzert vorgesehen, dennoch sollte sie als Pressebereich etc. gelten und war somit eh angemietet.


Für weiteren Zündstoff sorgte ein Bericht aus der Lokalpresse, in dem die örtlichen Behörden Stellung bezogen: die Sicherheitsauflagen wurden im Vergleich zu 2006 sogar noch gelockert und nicht verschärft. Außerdem ging bereits in der Woche vor dem Festival per Telefon die
Meldung ein, dass man in die Halle umziehen werde !!!


Nun zählt man eins und eins zusammen und sieht - das Wetter war ein gefundenes Fressen, allerdings wusste 9 Tage vorher noch niemand, wie das Wetter während es ESF sein würde.


Und wie war es denn nun in der Halle? Ganz ehrlich - wir vom Metal Inside.de fanden es prima. Warum? Die Halle bot ausreichend Platz für die ca. 6.000 Leute, die zu Stoßzeiten in der Halle gewesen sein dürften. Außerdem sorgte das Belüftungssystem durchaus für angenehme Luft. Tagsüber, bei praller Sonne und ca. 30 Grad war es drinnen deutlich kühler. Und als an beiden Festivalabenden während der Headliner (Testament, Kreator und Motörhead) draußen schwere Unwetter mit Platzregen und teilweise heftigen Sturmböen tobte, sollten auch die Wenigsten der Gäste mit der In Door Situation unzufrieden gewesen sein.


Dennoch, so wie die Entscheidung den Fans mitgeteilt wurde ist keine Art und Weise. Das wir Metalheads nicht ganz blöd sind, sollte spätestens nach dem Bericht im Spiegel jedem klar sein. Hätte man einfach die wahren Gründe aufgeführt (die vermutlich wirklich mit den Vorverkaufszahlen zusammen hingen) wären wahrscheinlich die Fans genauso sauer gewesen, aber sie hätten es verstanden und akzeptiert. Den Leuten ins Gesicht zu lügen, man hätte sich erst zwei Tage vor dem Event zu diesem Schritt entschlossen ist einfach nur frech! Übrigens - zwei Tage vorher waren auf dem Open Air Gelände keinerlei Hinweise zu sehen, dass hier ein Festival geplant war. (Bühnenaufbau, sanitäre Anlagen etc?..)


Auch ansonsten gibt es über einige Missstände zu berichten: so z.B. war die Sanitärsituation in der Halle unter aller Sau: Insgesamt 6 Klo Kabinen bei den Männern, die meiste Zeit ohne Papier sind einfach zu wenig. Musste man also mal auf den Pott, waren Wartezeiten von ca. 20-30 Minuten absolut keine Seltenheit!!! Wohlgemerkt - 6 Kabinen für eine teilweise gut gefüllte Halle.


Schockiert hat mich auch die Tatsache, dass ich in der Halle selber, kein einziges mal Rettungssanitäter gesehen habe, die draußen postiert waren.
Dafür habe ich - völlig normal - Alkoholleichen ohne Ende rum liegen sehen. Einmal lag sogar einer direkt vor der Treppe zu den Toiletten - alle viere von sich gestreckt. Hilft man der Person nicht, ist es eine Frage der Zeit bis etliche Leute über ihn drüber trampeln. (Ich war so freundlich und hab ihn dann weggezogen?.)


Im Gästebuch des ESF las ich über eine ähnliche Situation, in der der Beobachter sogar das Rettungspersonal auf eine Person hinwies, die mitten im Weg rum lag. Mit der Aussage "bei dem waten wir vorhin schon, der ist so voll, der lässt sich nicht helfen" war das Thema dann erledigt!
Entschuldigung - hat da nicht jemand den Beruf oder die Wahl seines Hobbys verfehlt? Unfassbar! Normalerweise, passiert den Fans ja nichts, dennoch haben Sanitäter ohne jede Frage eine Daseinsberechtigung bei solchen Großevents. Hier besteht dringender Handlungsbedarf!


Die Security war zumindest uns gegenüber jederzeit freundlich, allerdings teilweise völlig planlos. Bei Fragen bekamen wir von drei Leuten drei verschiedene Antworten. Auch der Bereich im Bühnengraben war unmenschlich und viel zu schmal. Die Fotografen standen bewegungsunfähig und zusammengedrückt vor der Bühne. Solche Anfängerfehler hab ich bei dieser Größenordnung schon lange nicht mehr gesehen.


Seltsam aufgefallen ist mir auch, dass noch während des Auftrittes von Motörhead der Einlassbereich zum Gelände abgebaut wurde. Schon, dass nun jeder ohne Festivalbändchen noch ne Runde kostenlosen Rock ´n Roll ab bekam. Man man man?.


Zu den Preisen braucht man nicht viel sagen: Großeventpreise - Bier 0,4l 3,- Euro, Pizza 3,- Döner 4,- Euro. Ne Frechheit war dann jedoch ein Teil des Bierzapfpersonals. Ungelogen - von allen Bieren die ich bekommen habe (Bierstand vorne Links an der Bühne) war KEIN Bier bis zur 0,4er Markierung gefüllt. Sogar der Schaum war meistens unterhalb des Striches, teilweise bis zu einem Zentimeter !!! Ich bestand natürlich jedes Mal auf ein volles Bier (bei dem Preis ja wohl keine Schande) und irgendwann kamen dann sogar blöde Sprüche von wegen sie hätten ihre Anweisung, wie das Bier zu zapfen wäre?.. Leute - das kann echt nicht sein !!! Hab ich so auch noch nie erlebt.


Im Großen und Ganzen hatten wir dennoch jede Menge Spaß. Trotz der ganzen Missstände war die Stimmung super, alles war friedlich. Die Bands rockten bei größtenteils gutem Sound ihr Best Of Programm runter was im Endeffekt auch der einzig richtige Weg war. Bezahlt war schließlich eh schon, also sollte man auch feiern.


Ob es 2008 noch mal ein ESF geben wird, steht wohl noch in den Sternen. Nach dem Festival aus diesem Jahr, und den Reaktionen auf der Website, haben die Veranstalter wohl mehr Fans verloren wie dazu gewonnen. Wir werden sehen (xhb)




Donnerstag den 19.07.2007


Den ersten Festivaltag eröffneten SUPERSOMAdie Gewinner des diesjährigen ESF Band Contests. Die Band aus Mönchengladbach gab offensichtlich Ihr Bestes um eine gute Show hin zu legen. Mit fetten Gitarrenriffs angesiedelt im Doomigen Metal Bereich, waren die Publikumsreaktionen allerdings noch etwas verhalten, so wie das meistens bei dem Opener eines Festivals ist.




Gleich danach bretterten MELECHESH aus Israel eine ordentliche Death Metal Performance auf die Bühne und so füllte sich auch gleich die Halle, doch auch hier kam nur langsam Stimmung auf. Die Israeliten spielten relativ harte Death Metal Riffs versehen mit fiesen Black Metal Vocals.



Bei der nächsten Band stieg dann der Stimmungspegel: ELUVEITIE schimpft sich diese Schweizer Band. Eine Mischungs aus Melodic und Folk Metal war das, was die Combo aus ihren Instrumenten herausholte. Zeit also zum tanzen und abgehen und auch erstes Moschen wurde gesichtet. Ob das nun am steigenden Bierpegel lag oder an der Mittelalter-Mitsing-Musik?!? Man weiß es nicht.



Als VADER, Polens Aushängeschild in Sachen Death Metal, auf die Bühne kam lag förmlich METALL in der Luft. Songs der Marke "Halleluja God Is Dead" vom aktuellen Langeisen oder "Total War" und "Back To The Blind" sorgten für ordentliche Haarpropeller und strapazierte Nackenmuskulaturen. Vor der Bühne versammelten sich mittlerweile deutlich mehr Metalheads und so ließen Moshpit und schweissnasse Shirts nicht lange auf sich warten.


Mit GRAVE DIGGER gabs dann ein echtes Urgestein unter den Metallern.
Schon mit dem ersten Song wurde klar, heute gibt´s ein Hitfeuerwerk. Mit den Songs "Dark of the Sun", "Excalibur" und "Circle Of Witches" ging es los und die Herren um Chris Boltendahl spielten sich in die Herzen der Bangerschar. Weiter dann mit dem Titel "Rebellion" den verständlicherweise die ganze Halle mitsingen und oder besser mitgrölen konnten. Eine sichere Performance und guter Sound machten diesen Gig zu einem der besten des gesamten Festivals. Mit dem Titelsong der neuen Scheibe "Liberty Of Death" wurde dann zum Endspurt eingeleitet bevor mit "Heavy Metal Breakdown" der obligatorische Abschluss folgte. Noch eine ganze Weile nach Ende hörte man den Refrain durch die Halle. Sauber.



Wunderbar, endlich Feierabend, grad in Kreuth angekommen, das Bier läuft und gleich eine richtige Portion Spaß Metal auf die Ohren. Zu J.B.O. braucht man eigentlich nicht mehr viel zu sagen. Die Truppe um Hannes und Vito hatte ja sowieso fast ein Heimspiel und wenn man dann noch schon am Anfang Songs wie "Verteidiger des Blödsinns" und das "Glaubensbekenntnis" bringt, dann hat man doch eh schon gewonnen. Die Stimmung war grandios. Neue und alte Songs von "Fränkisches Bier" bis "Mei Alde is im Playboy drin" sorgten für Abwechslung doch besonders schön dann das JBO Medley bestehend u.a. aus "Bolle", "Schlumpfenlied", und "Schlaf Kindlein Schlaf". Die JBO Hymne schlechthin "Ein gute Tag zum Sterben" dürften dann auch die umliegenden Ortschaften gehört haben, so laut wie die Fans da mal wieder textsicher mitgröhlten. Verabschiedet haben sich die Erlangener mit "Ein Fest" und der Aussage: "Kreuth, vielleicht sehen wir uns ja bald wieder, sehr bald, bälder als ihr euch vorstellen könnt?..)(xhb)



Als letzte Hauptband an diesem Tag durften dann SEPULTURA ran!
Kaum waren die Brasilianer auf der Bühne, ging es in der Menge richtig ab! Nach dem düsteren Intro bolzten SEPULTURA mit "Refuse/Resist" los. Sänger und mittlerweile auch Aushängeshild Derrick Green präsentierte sich mit bekannter brachialer Bühnenpräsenz und holzte nicht gerade wenig Songs alten Schaffenstagen wie "Boycott", "Troops Of Doom" "Arise" oder die Coverversion "Orgasmatron" runter. Der druckvolle Sound der aus der PA donnerte, war da nur das I-Tüpfelchen. Die lang angekündigte Union mit J.BO. ließ dann ziemlich lange auf sich warten.. Gegen Ende des Sets stapften dann die Franken mit auf die Bühne und hauten erst mal eine ziemlich brachiale Version von "Breaking The Law" in die Meute. Junge Junge, die klassischen Stilelemente der Brasilianer passten zu dem Song wie die Faust aufs Auge. Ganz nebenbei schienen die Jungs auch Spaß an dieser Blödelei zu haben und zum krönenden Abschluss folgte endlich Sepultura meets JBO meets Pabbarotti und ihr einzigartiges "Roots Bloody Roots". Vermutlich wird es bei diesem einmaligen Event bleiben aber die Fans die es gesehen haben, werden den Ulk nicht vergessen. Sehr gelungen!(xhb)






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