Earthshaker Fest 2004 - Geiselwind, Samstag

als ich mich zur wieder "aufgebauten" Bühne begab, um mir die Schwedenfraktion DREAM EVIL rein zu tun. Die Band um Frontmann Niklas Isfeldt gab einige Leckerbissen ihres Repertoires zum Besten.
Die mit Silberlack vergewaltigten Herren begannen mit dem Titelsong
Ihres neuen gleichnamigen Albums "Book Of Heavy Metal" mit einer direkten
Überleitung zu ihrem Debut-Kracher "Chasing The Dragon". Die Jungs
Hatten einen wirklich Klasse-Sound, man hörte sogar die Backgroundstimmen von Basser Peter Stalfors und Gitarrist Fredrik Nordström sehr deutlich heraus.
Auch die Soli von Leadgitarrist Gus G. kamen saugut durch. Selbiges kann man auch von Drummer Snowy Shaw behaupten. Was holte der Mann nur alles aus diesem "winzigen" (es war wirklich sehr klein) Schlagzeug raus?
Die Schweden boten dem aufgrund der Uhrzeit nicht allzu großen Publikum
Eine musikalisch hervorragende Show. Nach den beiden sehr antreibenden Stücken "Sledge Of Rock" und "Into The Moonlight" vom neuen Album folgten zum Abschluss die Hymnen "Crusader’s Anthem" und "Made Of Metal". Geile Show, geile Band. Von denen wird man noch einiges hören. (nick)
Die Begeisterung von DREAM EVIL war noch nicht ganz überwunden, da kam auch schon die neue Band um Liv Kristine . LEAVE´S EYES auf die Bühne. Noch konnte ich nur erahnen, was mich erwartete, meine Vermutung wurde jedoch bestätigt: eine Mixtur aus Melodie - Gothic Rock und recht seichtem Metal, welcher mich sehr an Bands wie "Sirenia" oder teilweise auch "Edenbridge" . LEAVE´S EYES gaben ausschließlich recht langsame, atmosphärische Stücke wie "Tale Of The Sea Maid" oder das Schlussstück "Temptation" zum Besten.
Bei eben diesem Song wie auch bei zwei weiteren wurde Liv Kristine von
Ihrem Ehemann und Atrocity-Frontmann Alexander Krull unterstützt, der dem
ganzen
einen Hauch von "böse" hinzufügte. Die Kombination aus Frauengesang und
Panzerknacker-Gegrunze kam richtig fett.
Alexander Krull brachte ordentlich Stimmung in die vom Regen geplagte
Menge.
Jedoch machte die Technik mal wieder Zicken, so mussten "Leave’s Eyes"
Doch teilweise auf ihre zweite Gitarre verzichten, die ein paar mal ausfiel.
An für sich ne feine Sache, für meinen Geschmack war es jedoch etwas zu lahm. (nick)
JUSTICE hatten ein Heimspiel, was man vor allem daran merkte, das es plötzlich gerammelt voll vor der Bühne wurde. Die sympathischen Franken, in der Gegend hauptsächlich durch ihre Cover Aktivitäten bekannt, spielten heute wieder einen Gig mit eigenen Songs. "The Hammer Of Justice" und das neue Werk "The Descendant" bieten ja auch genug Songs aus der Thrash / Death Ecke um eine ganze Meute zum schwitzen zu bringen. Die Truppe war unglaublich gut drauf, hatte Spaß und wirkte einfach ehrlich und überwältigt von den geilen Fans. "This World Is Mine" passte an diesem Abend dann auch irgendwie zu JUSTICE und ich denke, das hier noch einiges zu erwarten ist….(xhb)
Ich hatte DEW SCENTED das erste Mal als Vorband bei der Annihilator / Overkill Tour gesehen und ich fand die Jungs schon damals sehr interessant. Nun ist einige Zeit vergangen und ich muss sagen, dass die Zeit gut genutzt wurde. Das Stageacting und die Qualität des Auftrittes der Nordlichter hat sich noch mehr zu der oberen Liga ausgerichtet. Was vorher nicht schlecht war ist jetzt noch besser. Die gute Laune steckte an und Headbanging wurde für jeden Thrashfan zum muss. Auf diese Band sollte man ein Auge haben, denn man wird bestimmt noch mehr von ihnen hören. (evi)
Zuerst dachte ich mir nichts dabei als ich den Namen MANTAS hörte, allerdings als ich die Jungs dann auf der Bühne sah wurde mir schnell klar worum es da eigentlich ging. Trotz der Wurzeln des Gitarristen zu Venom konnte ich mit persönlich mit der Band nicht soviel anfangen. Die eigenen Sachen von der "Zero Tolerance" sind meiner Meinung nach doch sehr gewöhnungsbedürftig. Das kann allerdings auch daran gelegen haben, dass ich mich immer noch von meiner unfreiwilligen Dusche bei Fear Factory von Freitagabend erholen musste. Als dann aber die ersten Klänge von "Black Metal" erklangen fühlte ich mich schon wesentlich heimischer. Vor allem nachdem die Jungs dann auch noch "In League With Satan" zum Besten gaben, wurde bei mir das Interesse geweckt. Vielleicht werde ich mir doch nochmals die aktuelle CD reinziehen.(evi)
Als am Freitag ROSE TATTOO nicht spielen konnten, war ich
schon ein wenig angepisst. Umso erfreuter dann aber auch, als ich erfuhr das die Rock n´ Roller ihren Gig am Samstag nachholen. Angry Anderson, wie
immer Stilecht mit weißem Strampelanzug und einer fast leeren Pulle
Jack Daniels, und seine Mannen kamen, sahen und rockten ab ohne Ende!
Zu Beginn hatte ich das Gefühl, das sich das Publikum erst noch etwas einstimmen musste, aber nach wenigen Songs war scheinbar jegliche Skepsis gegenüber ROSE TATTOO wie weggeblasen.
Die Setlist ließ eigentlich nichts zu wünschen übrig. Okay, "Southern Stars" hab ich vermisst, aber ansonsten konnte man sich nicht beschweren. "Rock ´n´ Roll Outlaw", "The Butcher and Fast Eddie", "Branded", "Scarred for Live", "Rock ´n´ Roll is King", "Assault and Battery" und natürlich der Alltime-Klassiker "Nice Boys", um nur ein paar Titel zu nennen. ROSE TATTOO live, daß heißt guten, dreckigen Rock ´n´ Roll, gute Laune und ein rauschendes Fest. Diese Band live zu sehen ist jedes mal ein Hochgenuss.
Neben dem quasi "normalsterblichen" Publikum konnte man auch einige der
Musiker, die bereits gespielt hatten, vor der Bühne antreffen, wie sie
sich die Show mit Freude reinzogen. Meiner Meinung nach waren Angry und Co.
die mit Abstand beste Band des Festivals. Eine sehr sympathische Truppe
nicht mehr ganz taufrischer Australier mit denen man mal gerne ein
Bier trinken würde. Dieser Auftritt hat richtig viel Spaß gemacht. Ein
Bekannter hat vor zwei, drei Jahren einen sehr netten Spruch gesagt:
"Zu Angry Anderson und Rose Tattoo fallen mir nur drei Dinge ein:
Quadratisch, Praktisch, Gut!" Dem ist meiner Meinung nach nichts mehr
hinzuzufügen. (ins)
Samstag Nachmittag - Zeit für Geböller - SODOM rockten das Earthshaker Fest in Altbekannter Form: "Sodomized", "Napalm In The Morning" oder "Remember The Fallin´" wurden vom Tom Angelripper und Freunden in bester Manier vorgetragen. Die Zuhörer dankten es den Künstlern auf der Bühne mit fliegenden Mähnen und gröhlten obligatorisch nach fast jedem Song nach "Bombenhagel". Stattdessen meine ich "Stalinhagel" vernommen zu haben. Irgendwann sah sich Tom gezwungen, uns seine neue Freundin vorzustellen - ca, 1,50 groß, rote Lippen ( vier an der Zahl) und einen kernigen Hintereingang - na klar, das war "Die stumme Ursel". Es war nicht unbedingt was neues was SODOM da auf der Bühne ablieferten, aber dafür geil wie immer. Einfach dreckigen Thrash Metal aufs Trommelfell. Gekonnt auch die SODOM Version von "ACE OF SPADES" und als Gastmusiker holte Tom zwischen durch noch kurz Andy Brinks von den TRACEELORDS auffe Bühne. Ach und JA - "Bombenhagel" kam natürlich auch noch. Sauber! (xhb)
Was soll ich dazu sagen? Schmier, Mike und Marc legten von Anfang an ein fettes Brett an Thrashmetal auf die Bühne von Geiselwind. Wenn jemand am frühen Abend die Erde schüttelte dann war es DESTRUCTION. Sei es der "Metzger der zurückschlägt", die neuere "metallische Entladung" oder die "Bestial Invasion", alles machte einem klar, dass der Nacken noch nicht genug gelitten hat. Der Song "Trash ´till death" erklärt eigentlich bereits alles, denn das ist es was ich gerne machen würde. Ich hoffe von den Jungs aus dem Markgräflerland noch viel, viel mehr zu hören und ich freue mich schon darauf Destruction auf der Wackenbühne nochmals sehen zu dürfen.(evi)
Endlich - U.D.O. und seine Mannen besteigen ziemlich
pünktlich um kurz nach Acht Uhr abends die Bühne. Mit "Thunderball"
ging´s los und "Metal Heart" liess nicht lange auf sich warten. U.D.O. präsentierte in den etwa 90 Minuten Spielzeit
eigentlich genau das, was jeder erwartet hatte und auf was sich jeder
freute: ein ordentliches Best-of-Accept Set gespickt mit U.D.O.-Nummern.
Mir persönlich hat der Auftritt jede Menge Spaß gemacht und wenn ich
mich so umgeschaut habe, bin ich mir ziemlich sicher, das ich mit
dieser
Ansicht nicht der Einzige war. Über "Living for Tonight" und dem "Indepence Day" ging es über "Restless and Wild" (ein Hammersong!), einem kleinen Ausflug zum "Son of a Bitch" zu "Man and Machine", einer meiner Lieblingsnummer von U.D.O. Traumhaft. Mit "Animal House" und "Balls To The Wall" war dann aber erstmal Schluss. Aber nicht für lange, jedem war klar, das wenn man die verbleibende Spielzeit betrachtet, jetzt noch genau drei Nummern fehlen: "Princess Of The Dawn", "I´m A Rebel" und "Fast As A Shark". Genau in dieser
Reihenfolge wurde das Publikum voll bedient. Alles in allem ein tolles Konzert. U.D.O. eben. Immer wieder geil. (ins)
Kommen wir zu einem recht traurigem Kapitel an diesem Abend, HELLOWEEN. Eigentlich DIE Band, die den heutigen Power Metal geprägt hat und in den letzten Jahren viele Stilbrüche wagte sind mit "Rabbits Don´t Come Easy" zwar wieder auf dem Pfad alter Tugenden gelandet, aber alte Zeiten zum Leben erwecken geht leider nicht so einfach. Das Können von Andy Deris will ich hier gar nicht in Fragen stellen - sein eigenes Zeug sing er sau gut - da es ja eben speziell für ihn geschrieben wurde.
Leider liegt die große Schwäche bei den alten Songs der Kürbisse. Es ging los mit "Starlight" und "Keeper Of The Seven Keys" - musikalische Leckerbissen hoch 10, doch leider ging das mit Deris Gesang überhaupt nicht ins Ohr. Man blickte sich um und viele Fans verdrehten die Augen und waren sich einig - das tut in den Ohren weh. Doch zum Glück gab es auch neuere Werke. Die wunderschöne Ballade "Forever And One", die Granaten "Power" und "Open Your Life" oder das düstere "If I Could Fly" wirkten wesentlich entspannter. Am Ende noch die Asse: "Dr. Stein" und "How Many Tears" wobei auch hier wieder oben angesprochen Probleme überhand nahmen. An für sich ein toller Gig, aber irgendwie eben auch wieder nicht….(xhb)
This is "Episode 666" und dann wurde fett gerockt und es gab auf die Fresse wie die Sau. Junge, junge - hat mich schon lange nicht mehr ein Gig so mit gerissen wie jener von IN FLAMES auf dem Earthshaker Fest 2004. Ein geiler Sound, eine perfekte Bühnenpräsenz und überraschender Weise eine Hammer Pyro Show zeigten wie große die Schweden um Anders Friden mittlerweile geworden sind. Ob "Trigger", "The Quiet Place", "Embody The Invisable" oder "Colony" - alles war göttlich. Es ist unglaublich wie eine Band es schaffen kann, ihre Fans zu zum Durchdrehen zu bringen.
Die letzte IF Show 2004 auf deutschem Boden sollte etwas besonderes werden - "Immer spielen Bands ihr obligatorisches Drum Solo - wir lassen das heute einen von Euch machen, wer kann Schlagzeug spielen?" fragte Anders und auf die Bühne durfte dann der Joe. Vielleicht gerade 20 Jahre alt und vor durchdrehenden Fans alleine auf der Bühne ein Drum Solo spielen (kann der Arme jetzt überhaupt noch schlafen - ). Joe machte seine Sache erstaunlich gut - anfangs noch etwas zurückhaltend doch er wurde recht schnell locker und trommelte knapp zwei Minuten ein kleines Set runter. Hut ab! Mittlerweile war ich so in Extase, das ich mich an wirklich nichts mehr erinnern kann. Einfach mitrocken und alles geben - so wie IN FLAMES. Und "My Sweet Shadow" war der passende Ausklang eines wahrlich gelungenen Festivals (xhb)