Konzert:

Dying Fetus, Monstrosity, Houwitser, Intervalle Bizarre in Hamburg - MarX

Konzert vom 16.09.2002Vor etwas über einem Jahr gaben sich DYING FETUS zuletzt die Ehre in Hamburg, damals als Nummer Drei, hinter Vader und Cryptopsy. Ehre wem Ehre gebührt, dieses Mal durften sie als Headliner ran und hatten die legendären als Verstärkung mitgebracht. Als ich gegen 20.30 Uhr im MarX ankam war der Laden zu höchstens einem Drittel gefüllt.



Bei INTERVALLE BIZARREs Leistung aber auch keine Wunder. Naja, anwesenden Bekannte gegrüßt und dann rein ins Vergnügen.
INTERVALLE BIZARRE begeisterten. Zumindest mich, mit der Zugabe "After World Obliteration” von Terrorizers Meisterwerk "World Downfall”. Ansonsten bestach der Herr der - ich vermute mal tschechischen oder holländischen (?) - Todesbleiler durch einen außergewöhnlich wohl-geformten Oberkörper samt Mega-Nippel sowie chronisch-debiles Stageacting. Solide Aufwärmübung für alle Beteiligten. (memme)



INTERVALLE BIZARRE fand’ ich im Gegensatz zu meinem Herrn Kollegen ziemlich für’n Arsch. Viel zu laut knallten sie aus den Boxen, wodurch man Mühe hatte, mehr als nur das Schlagzeug und den brüllenden Muskelmann zu hören. Technisch sind sie wohl, aber das kam soundbedingt kaum rüber. Das Stageacting war ok und der Sänger ist halbnackt ein echter Hingucker, aber die Musik war kaum vernünftig zu hören und von daher war’s nur ätzend. (lh)



OooohKai! HOUWITSER , bekannt als besonders mäßige Live-Band. OooohKai! Da kamen die Herren also wieder in ihren schwarzen Overalls, der Sänger Stan Blok erneut mit seiner Motorrad-Haube. OooohKai! Und immerhin hinterließen sie mit Songs wie "Trip Of Fire” oder dem Titelstück vom neuen Album "Rage Inside The Womb” einen besseren Eindruck als beim PSOA. OooohKai! Aber lange keinen guten. Ständig gab’s Probleme mit der Lautstärke auf der Bühne, hier mehr Monitor, da weniger Gitarre. OooohKai! Und Bier saufen kann der Maskenmann und Kleckerheinrich auch nicht. Konnte nur besser werden. Und OooohKai! sagt Tulpi auch viel zu oft. (memme)



HOUWITSER sind live scheiße und werden live wohl immer scheiße bleiben. Sie haben "Orgy In Blood" nicht gespielt, klangen völlig beschissen und waren völlig ohne Groove. Nur die Songs von der "Embrace Damnation" konnten mich so einigermaßen überzeugen, der Rest des Gigs war einfach nur grottenschlecht. Und der Sänger sieht mit seiner Sturmhaube ganz schön panne aus (lh)



Ich glaube nicht, dass der positive Eindruck nur aufgrund des verheerenden Auftretens von Houwitser zustande kam, denn MONSTROSITYs Sänger Sam Molina (mit kleidsamen Bart) kam höchst-sympathisch daher und verstand es zudem, dem US-Tod-Metall der Floridaristen eine eigene Note zu geben. Genau wie sein Kollege Tony Norman anner Klampfe. Klein von Wuchs aber groß von Solo-Fähigkeit. Alle Mann zusammen sorgten jederzeit dafür, dass es eingängig blieb und so regte sich auch erstmals dieser oder jener Kopf der Banger und alsbald flogen auch dazugehörige Körper durch die schweißgetränkte Luft des inzwischen recht annehmbar besuchten MarX. Fett, Alter, sehr, sehr , sehr fett. Als dann der Oldie "Imperial Doom” zum Abschluss direkt in Slayers "Angel Of Death” überging, gab’s gar kein Halten mehr. Primstens. (memme)



MONSTROSITY, die vergessene Legende aus Florida, waren dann die erste gute Band an diesem Abend. Aber sie waren das Warten und die beiden schlechten Bands mehr als wert. Unglaublich brutal, heavy und mit erstklassigem Sound ballerten sie alles in Grund und Boden. Punkt. Das halbe Marx bangte, Stagediver flogen im Minutentakt und die Amis posten wie die Weltmeister. Geil. (lh)


Da sollten es DYING FETUS schwer haben, den Stimmungs-Standard zu halten. Immerhin, mit ihrem Wechselgesang hat die inzwischen bis auf Gitarrereo John völlig neu zusammengewürfelte Truppe ein Trademark und instrumententechnisch sind sie auch über jeden Zweifel erhaben. Auch wenn’s optisch ein bisserl hakt, weil Sänger Vince ein wenig wie die Mischung aus Fußball-Hool und Pitbull daherkommt. Gute Songs haben sie auch, als Beispiel sei nur "Justifiable Homicide” genannt, aber irgendwie wollt’s nicht mehr recht zünden. Die Gewinner des Abends hießen ohne Zweifel MONSTROSITY. (memme)



DYING FETUS waren noch eine ganze Ecke besser ihre Co-Headliner. Es ist zwar schade, daß John die komplette Besetzung ausgewechselt hat, aber die Neuen machten ihre Sache gut, wie schon beim Wacken wenige Woche vorher. Durch das neue Line-Up fehlt den Jungs zwar hörbar die zweite Gitarre, aber das war auch das einzige Manko. Und das Outfit von Sänger Vince, ok. Aber die Songs sind einfach nur geil! Death/Grind, wie er sein sollte, mit einem Mördergroove. Egal ob alte Knaller wie "Grotesque Impalement" oder "Opium For The Masses", alles zündete. Die Stagediverfrequenz steigerte sich noch mal, selbst der fast nackte Typ mit dem bösen Spruch auf dem Rücken gab sich die Ehre. Drei Songs vom im Januar erscheinenden neuem Album gaben sie zum Besten - und die halten locker das gewohnte Niveau.