Konzert:

Disbelief, Don´t, Sanguineus in Hamburg - Headbangers Ballroom

Konzert vom 09.05.2002Hamburch, Vaddertach und Hafenjeburtstach! Oje, tausende Bürger auf der Suche nach Erquickung und ein paar Metaller mittendrin auf dem Weg zum Ballroom. Der gleicht heute einer Oase. Am Hafen entlang begegnen einem die merkwürdigsten Menschen und die schlechtesten Musikstücke der 60er, 70er, 80er und 90er, ob live oder aus der Konserve. Wie erfreut mein Ohr den Soundcheck für das anstehende Konzert vernimmt! Noch genug Zeit für ein Pilschen im eigens eingerichteten Ballroom-"Biergarten".



Gegen neun aber geht´s los mit heftigem Black-Metal. Die Lokalmatadoren SANGUINEUS, mit 21 Jahren jung von Durchschnittsalter, legen los. Und bieten, mal abgesehen vom etwas steif wirkenden Keyboarder, eine erstaunlich routinierte Show. Ob er in schwindelerregenden Höhen piepst oder in abgründiger Tiefe growlt, Sänger M.N.A. zeigt eine reife Leistung, genau wie die Herren Mitmusiker. Songs wie "Crucification Of God" oder das Titelstück der CD "Bloodstained" hauen wirklich ins Mett - toller melodiöser Schwarz-Metall mit dem nötigen Schuss Härte. Der Stimmung tut auch der Vernunft-Verzicht auf die früher üblichen Splatter-Blut-Show keinen Abbruch. Guter Gig, hoffnungsvolle Kapelle. Kontakt für die limitierte Fünf-Stücke-CD: grindeath@gmx.net oder S. Marbs, Sander Damm 4, 22031 Hamburg (IRC!)



Ein bißchen Pech hingegen hatten die Seesener DON´T. Die Vorharzer nennen ihre Musik Deathcore und treffen den Nagel damit auf den Kopp. Der Opener "Dein Reich komme" erinnert an eine Mischung aus Pro-Pain und Totenmond. Alles recht kompetent gespielt - nur interessierte sich niemand so recht für die Jungs. Vor der richtigen Zielgruppe mag´s funzen. Zur falschen Zeit am falschen Ort, schade drum! Wer mehr wissen will: www.leichenhunger.de



Und dann traten die sympathischen Death-Metaller auf den Plan. DISBELIEF rockten auf den No-Mercy-Festivals, tourten vorher mit Bolt Thrower und tingeln jetzt auch noch durch die Klubs. Ist das Metal, oder was?! Die Jungs begannen auf der Winz-Bühne mit dem Sampler-Hit "Misery", Stimmung und Temperatur explodierten in Sekundenschnelle: "Survive", "Alive", "Honour Killings", "Falling Without A Reason", "Denial", es hagelte sprichwörtlich dickste Körner. Vor allem von den beiden neuen Scheiben "Worst Enemy" und "Shine". Zum wiederholten Mal kündigte Jagger dann das letzte Stück an. Doch er und seine Kollegen hatten augenscheinlich viel Spaß an der Show und gaben eine Zugabe nach der nächsten. Erst mit "Living Wreck" war wirklich nach gut 90 Minuten Sense. Bomben-Auftritt, Klasse, ihr Götter der (un-)erträglichen Langsamkeit und des ungeheuren Druckes. Mehr davon! Es muss nicht immer Bolt Thrower sein. Die Quälerei des Rückwegs durch das Fest der Bekloppten und Verwanzten wurde durch ein oder zwei Lieder von Tanzwut auf der Hauptbühne des Hafengeburtstags nur wenig gemildert. Aber das nur am Rande.