Konzert:

DIRTY HONEY, QUIVER- Aschaffenburg, Colos-Saal

Konzert vom 27.06.2025

Freitag ein Konzert im Colos-Saal ist immer mal ein guter Start ins Wochenende. So brauchte es nicht wirklich viel Überredungskunst, um mir DIRTY HONEY am 27.06 schmackhaft zu machen. Auch wenn ich die Band aus Los Angeles nicht wirklich auf dem Schirm hatte. Das sei mir verziehen, besteht das Quartett ja erst seit 2017, und inklusive EP gibt es erst drei Studiowerke der Amerikaner. Als Vorband wurden die Inseleuropäer von QUIVER dazu gebucht.

Das Colos-Saal füllt sich zusehens, und das Publikum ist im Schnitt eher jüngeres Semester. QUIVER eröffnen pünktlich um 20h mit ihrer Nummer "My Kinda Woman" den Gig. Dynamisch und quirlig bieten die Briten, die erst eine EP veröffentlicht haben, eine stimmige Melange aus Boogie Rock'n'Roll der Marke AC/DC und Hard Rock mit Blues Flavour. Der zappelige Lead-Gitarrist erinnert nicht nur mit seiner Performance an Angus Young, nein, auch sein Äußeres zeigt in diese Richtung. Der einnehmende Sänger hätte optisch auch zu einer Hard Core Combo gepasst, bietet aber top motiviert und sympatisch feine Hard Rock Kunst. Und ja, QUIVER heben die Stimmung im Colos-Saal auf Top-Niveau. Der Gig begeistert, die Idee, dass der Gitarrist ins Publikum abtaucht und dort seine Runden zieht, ist nicht neu, funktioniert aber immer. Alles an QUIVER unterhält, versprüht Freude und motiviert mitzurocken. Der tolle Sound und die ausreichende Zeit sprechen hier auch für DIRTY HONEY, denn der Supporter hat großartig performt und dazu bockstarke Songs im Angebot. An QUIVER bleibe ich dran, sehr geile Band.

DIRTY HONEY starten nach kurzer Umbaupause. Die Band ist pur amerikanisch, optisch ein Hybrid aus VAN HALEN und TESLA in Vierer-Besetzung. Die Musik bewegt sich zwischen GREAT WHITE, THE BLACK CROWES und wohlempfundenen Country und Südstaaten-Moves. Mir scheinen die Musiker ein wenig zu cool, gerade am Anfang. Das löst sich aber im Laufe des Gigs. Auch die sympatischen und nahbaren QUIVER verstärken hier den Kontrast. Sänger Marc Labelle macht einen auf Schwerenöter, inklusive Nippelblitzer und freier Schulter. Gesanglich punktet der Hübsche aber durchaus mit Können und Stimme. Die Band ist selbstbewusst und siegessicher. Der Erfolg in Amerika zeigt Wirkung. Hier heißt es, kleinere Brötchen backen beziehungsweise kleinere Location beackern, aber die Show der vier Kalifonier kommt super in Aschaffenburg an. Das Publikum weiß zum Großteil, was es bekommt, und ist kundig in Text und Strophe. Die Songs funktionieren und haben neben dem Groove ordentlich Wiederhaken. Die Band zeigt sich als Einheit, Gitarrist John Notto spielt eine wilde und blitzsaubere Klampfe und die Rythmus-Fraktion ist präzise und druckvoll. Sänger und Gitarrist sind im Zentrum der Perfomance und bilden, unterstelle ich mal, wohl auch den Bandkern. Nach gut 90 Minuten ist Schicht im Schacht.

QUIVER und DIRTY HONEY ist eine bockstarke Kombi. Ich bin davon überzeugt, dass beide Bands das Zeug zu Großem haben. DIRTY HONEY dürfte in jedem Fall in naher Zukunft den amerikanischen Markt erobert haben. Ein starker Freitag, der wunderbar eingeläutet wurde! Und auch ein fettes Lob an den Booker vom Colos-Saal, gut gemacht!

Bilder: Michael Berghammer

 

 

 

 



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