Dimmu Borgir, Hypocrisy, Norther - Hamburg, Markthalle
Was die Setlist betrifft, gingen Shagrath und Co. auf Nummer sicher und boten einen Mix aus alten und neuen Kompositionen, wobei der Schwerpunkt natürlich auf dem neuen Album lag. Die 1100 Leutchen (viele hatten die 20 sicherlich noch nicht passiert) stiegen auch voll drauf ein und feierte neue Songs der Marke "Progenies Of The Great Apocalypse" neben Klassikern wie "In Death´s Embrace" und dem unvermeidlichen "Mourning Palace" amtlich ab. Eine Lightshow der Extraklasse machte das Ganze optisch ebenso spannend. Leider kam Bassist Simen a.k.a. ICS Vortex mit seiner unvergleichlichen cleanen Stimme viel zu selten zu Zug. Auch wenn Dimmu Borgir vom Publikum nach allen Regeln der Kunst gehuldigt wurden, gab´s doch einige Minuspunkte zu vergeben. Der Sound war von Anfang bis Ende einfach scheiße und die Orchesterparts kommen aus der Konserve selbstverständlich nicht so mächtig daher wie auf der aktuellen CD. Doch was mir am meisten auffiel und gleichzeitig mein größter Kritikpunkt ist, ist die Tatsache, dass viele hervorragende Einzelspieler leider noch keine Mannschaft ausmachen. Sicher beherrscht jeder Musiker hier absolut sein Instrument, aber die Magie, die ein Konzert zu einem außergewöhnlichen Erlebnis macht, war hier leider nicht auszumachen. Zu verkrampft schienen die sechs Rockstars aus dem hohen Norden. Da waren Hypocrisy ein ganz anderes Kaliber. Nichts desto trotz kann man Dimmu Borgir was ihre Livepräsenz angeht einen Aufwärtstrend bescheinigen. Und den letzten Cradle Of Filth Gig in der Hansestadt haben sie auch noch locker getoppt. 1:0 für Norwegen quasi. Zurück ins Studio zu Memme. (bjm)
Der seine Lieblingsmannschaft bereits gesehen hatte. Denn die Schweden von HYPOCRISY spielen von ihren Songs her auf jeden Fall in der Champions League. Titel wie der Opener "Roswell 47", "Destroyed", "Final Chapter", "Fire In The Sky" oder die Zugabe "Fractured Millenium" gehören sicherlich zum Besten, was die Death-Metal-Szene zu bieten hat. Das sahen viele der Zuschauer ebenso und boten der "Vorband" einen Support, wie ich ihn lange nicht in Hamburg gesehen hatte. Da vermochte auch der leise, mäßige Sound und der diesmal etwas dünnere und oft "höhere" Gesang Tägtgrens nichts dran zu ändern. "HYPO" sind live eine Macht - und sie verwöhnten die Fans mit einem neuen Song namens "Eraser", der in typischer Tradition der TreKronors gehalten ist und den auf "mittel" eingestellten Tempomat nicht ausschaltet. (memme)
Das Vorspiel bestritten NORTHER. Und die jungen finnischen Herrschaften, vielerorts als Bodom-Clone verspottet, hatten vor allem mit dem Desinteresse der bereits eingelassenen Fans zu kämpfen - und damit, dass viele noch überhaupt nicht in die letztlich ausverkaufte Halle kommen konnten. Die junge Band erwies natürlich den Bodoms ihre Herren, wirkte aber erfrischend und härter als auf CD. Was nicht wenig daran gelegen haben mag, dass die Keyboards wesentlich unaufdringlicher als im Studiogewand klingen. Letztlich war Auftritt okay. Für mich hieß der klare Sieger dieses kleinen skandinavischen Metall-Turniers HYPOCRISY. Aber das war auch schon vorher klar. Wie vieles an diesem Abend, leider auch die sehr stockende Eingangs-Abfertigung bei super-gut besuchten Veranstaltungen in der Markthalle. Schade, sonst isses so prima da ?