Konzert:

Die Apokalyptischen Reiter, Turisas - Hamburg, Knust

Konzert vom 08.03.2005DIE APOKALYPTISCHEN REITER auf Headliner-Tour.Also hängt endlich das richtige Backdrop hoch droben hinter der Bühne. Irgendwie ein schönes Gefühl. Das urgemütliche Knust ist mitten in der Woche gut gefüllt (knapp 300 Leute vielleicht) - und vor allem sind die allesamt mächtig gut gelaunt. Genau wie Volk-Man, der sich positiv über den bisherigen Tour-Verlauf äußert - gerade mit der Vorband haben die Reiter jede Menge Spaß. Was man später auch auf der Bühne sehen sollte. Nicht zu vergessen, positiv zu bemerken: Die Thüringer sind - bis auf Ausnahmen wie Potsdam - im klassischen Tourpaket unterwegs: Zwei Bands haben viel Zeit sich zu präsentieren. Angenehm im Zeitalter der MInestens-Vier-Bands in drei Stunden-Pakete….



Den Anfang also machen TURISAS, die Band, die es mit einer Scheibe schaffte, ein neues Genre zu taufen. Die Finnen machen "Battle Metal". Eine knappe Drei-Viertelstunde battelten die halbnackt-befellten und blutverschmierten Herren durch den ehemaligen Schlachthof. Stilistisch befinden sie sich schon in der Nähe von Finntroll (mitunter wirken sie ein wenig ernster), erklärten dem Auditorium gerne was Humppa mit Akkordeon und Geige ist, bewiesen ihre Deutsch-Kenntnisse ("Wollt ihr eine Solo hören?"), und machten vor allem so richtig Stimmung. Mit dem Song "Battle Metal" war der vorläufige Höhepunkt erreicht - endlich mal wieder eine Band, die zur Hauptband passt und die Leute nicht langweilt. Oder wie es Volk-Man treffend ausdrückte: "Party-Metal"!



Die Spannung steigt, als dicker Mann mit Kapuze und Baseballschläger einen Sarg öffnet: Heraus kommt die Pest, es folgt ein kurzer Kampf und der "wahnsinnige" Beginn (übrigens mit zweiter Gitarre von Fuchs). In den folgenden knapp zwei Stunden besorgen es DIE APOKALYPTISCHEN REITER ihrem treuen Anhang so richtig. Der Sound ist Hammer, die Show wie immer mächtig. Volk-Man, rotbehost und frohgelaunt, grunztkeift wie ein Berserker, lächelt zwischendurch wie ein kleiner Junge unterm Weihnachtsbaum und gibt mit seinem Tieftöner den Weg vor. Angeführt wird der Vierer von Fuchs, der sich diesmal stilgerecht im schwarz-goldenen Kimono (und wie immer nackten Fußes) auf die Bühne wagt - Purzelbäume und Zusammenbrüche inklusive. Pest saucool und mit üblicher SM-Maske und normalo energetisch wie früher die Bay-Area-Fritzen. Das Publikum rastet aus, bangt, teufelsgrüßt, singt und klatscht wie der Weltmeister. Also alles wie immer? Mitnichten: Am Schlagzeug sitzt nicht Sir G., sondern Sir T., Bandkumpel und Vertreter des beruflichen absolut verhinderten etatmäßigen Schlagwerkers. Und zwischendurch ("Sehnsucht" und "Dschinghis Khan" ) gibt’s die Reiter zusammen mit Turisas, also mit Geige und Akkordeon. Abgefahren und fein. Die 21-teilige Setlist war prima (unter anderem Gone, Iron Fist, Unter der Asche, ein Keyboard-Solo und ein Trommel-Solo von Volk-Man und Fuchs sowie einen Mitsing-Teil zu "Was wollen wir trinken", das Paradies, Instinct und noch viel mehr - auch wenn immer mal ein Song wie "Ride On" fehlt). Gab also nix zu meckern. Oder doch? Ja, naja - zwei Sachen waren schade: Die beiden weiblichen Fans, die zur "Die Sonne scheint" auf die Bühne gebeten worden, hatten nicht den Arsch in der Hose, selbigen zu zeigen (im Gegensatz zu dem Kumpel in Hannover, der baren Hinterteils auf der Bühne herumsprang). Und: Der Fuchs hat sich nicht des japanischen Jäckchens entledigt, sehr zur Unfreude einiger weiblicher Fans die schmachtende Blicke auf Haupthaar und Tattoos werfen wollten. Was aber nichts am gelungenen Konzert änderte. Schöner Abend!



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