Die Apokalyptischen Reiter, Excrementory Grindfuckers, De/Test - Hannover, Faust

Heimspiel für die Jungs von DE/TEST: Leider nutzten die Herrschaften ihren Heimvorteil nur bedingt, da konnten sie aber selber nix dafür. Denn mindestens die erste Hälfte des halbstündigen Gigs litt und schier katastrophalem Sound, Bass und Drums hauten zwar alles mächtig weg, viel mehr war dafür nicht mehr zu hören. Schade, denn ihre Post-thrashige Moderne (unterstrichen von Sänger Jens Alberts Exodus-Shirt) kann sich mehr als hören lassen. Die Songs von "Language of Violence" rocken, gehen nicht zu sehr in die Hardcore-Ecke - und all das bewiesen DE/TEST halt auch an diesem Abend. Ging also gut los, was später in einem zirkusähnlichen Wahnsinns-Zustand mit Hysterie, Feuerspuckerei, Pippi-Langstrumpf, Wasserpistolen-Ballerei und toller Musik enden sollte. EKSTASE! (memme)
Es gibt Momente, da möchte man sein (sofern noch vorhandenes…) Gehirn direkt vorne an der Garderobe abgeben, weil das Dargebotene sonst einfach sämtliche Schaltkreise in Rauch aufgehen lässt. EXCREMENTORY GRINDFUCKERS sind ´ne Coverband und davon gibt’s bekanntlich viele, aber solche garantiert nicht. Die Herren covern alle möglichen Gassenhauer in Blastspeed - Grindcore - "Und Spaß dabei" - Versionen, die nur noch Kopfschütteln hervorrufen. Da wird David Haselnuss’ "Looking For Freedom" mal eben zu "Looking For Grindcore" umfunktioniert und das grausige "Im Graben vor mir" sollte einem ebenso bekannt vorkommen wie das allgemein verunsicherte "Vater(!) Morgana" (meine Fresse!). Bei einigen Songs gesellte sich noch ein Mädel namens Miriam zur Band und lieferte female Vocals, die jedoch weitgehend im monotonen Schrammel - Soundbrei untergingen. Viele Fans in den ersten Reihen feierten diesen Funkrach ohne Ende ab, aber meiner Meinung nach verpuffte der witzige Effekt der Band nach etwa zehn Minuten. Daran konnten auch die Flötensoli ihres Frontmannes nicht mehr viel ändern. Als Anheizer für DIE APOKALYPTISCHEN REITER funktionierte der Gig bei den meisten Leuten jedoch prächtig, nur durfte man nicht vergessen, nach den Grindfickern sein Gehirn wieder vorne abzuholen… verdammt, wo ist meine Garderobenmarke??? (do)
Das Faust war brechend voll, um nicht zu sagen so gut wie ausverkauft, als DIE APOKALYPTISCHEN REITER die Bühne enterten und nach dem Intro mit "Vier Reiter Stehen Bereit" ihren Auftritt begannen. Von Beginn an war das Publikum nicht mehr zu halten. Die Matten kreisten, die Fäuste wurden gen Himmel gereckt und direkt vor der Bühne war der sprichwörtliche Teufel los, was aber auch wenig verwunderlich, denn die Reiter präsentierten sich abermals so, wie wir sie kennen und lieben: engagiert, dynamisch, kompetent und lauffreudig (womit insbesondere Fuchs gemeint ist, aber wem will ich das eigentlich noch erklären?). Besonderes Augenmerk haben die Jungs in ihrer Setlist natürlich auf das neue, formidable Album, "Samurai" gelegt, dessen Songs wie zum Beispiel "Barmherzigkeit", "Die Sonne Scheint", "Eruption" oder die neue Hymne "Reitermaniacs" beim völlig durchdrehendem Publikum genauso gut ankamen wie die älteren Kracher der Marke "Licked By The Tongues Of Pride", "We Will Never Die" oder "Reitermania". Kein Frage, Fuchs, Volk-Man und Co waren heute Abend die eindeutigen Kings in der niedersächsischen Landeshauptstadt und boten ein Preis-Leistungs-Verhältnis (13 € für 3 Bands), bei dem sich manch anderer Act mal eine Scheibe abschneiden sollte. (lk)