Konzert:

Dew-Scented, Severe Torture, Despondency - Bremen, Tower

Konzert vom 04.06.2010

DEW-SCENTED hatten sich für die Release-Party ihres neuen Werks “Invocation” den Bremer Tower ausgesucht, schließlich ist Shouter Leif im nahen Walsrode großgeworden und mit den beiden OBSCENITY-Leuten an Bass und Drums ein weitere Verbindung zum Norden da. Das zog ganz gut, an einem Freitagabend war der Tower rappelvoll, als DESPONDENCY auf die Bühne kamen. Die sympathischen Nordlichter legten eine technisch beeindruckende Performance hin, die einigen anwesenden Musikern sicher mit den Ohren schlackern ließ. Klar vom US-Death Metal inspiriert, ballerten sich die Herren durch eine abwechslungsreiche Setlist und konnten die ersten Headbanger vor die Bühne locken, während auf selbiger der Bassmann optischer Dreh- und Angelpunkt war und mit jedem Song mehr abging. Ein mehr als würdiger Opener.



SEVERE TORTURE, von denen sich DEW-SCENTED immer mal wieder den Gitarristen ausgeliehen haben, hatten danach wenig Mühe, das Publikum bei Laune zu halten. Angefeuert vom charismatischen Sänger, der zudem mit guten Deutschkenntnissen punkten konnte, gab es vor der Bühne schnell kein Halten mehr. Dazu trug die technisch saubere Performance der Holländer natürlich auch bei, die sich durch ihre Discography prügelten und keinen Stein auf dem anderen ließen. SEVERE TORTURE haben einige Alben in der Hinterhand, aber nie den Status bekommen, den sie aufgrund ihrer starken Scheiben verdient hätten. An diesem Abend gab es für sie endlich mal das positive Feedback, das sie verdient haben.



Das ewige Thema bei DEW-SCENTED sind neben immer mit einem I anfangende Albentitel stetige Wechsel im Line-Up. Seit 2008 sind ein neuer Drummer (der gute Mann von OBSCENITY) und zwei neue Gitarristen hinzugekommen, in der Formation wurde bisher aber wenig Live gespielt, so dass der heutige Abend umso interessanter war. Routinier Leif ließ sich davon aber ebenso wenig wie von der Anwesenheit seiner Eltern beeindrucken und führte souverän, schlagfertig und witzig durch den Set, bei dem er gesanglich voll überzeugen konnte. Alex und Marc-Andree machten an Bass und Drumkit ihre Sache erwartet gut und legten ein solides Fundament für die Songs, wobei sie vom guten Sound profitierten, für den sich Soundlodge-Betreiber Jörg verantwortlich zeigte (mit dem DEW-SCENTED auch ihr aktuelles Album aufgenommen haben). Hauptaugenmerk lag also schnell auf den Gitarristen, die damit aber gut umgehen konnten und neben einer handwerklich guten Leistung auch mit in Sachen Bühnenpräsenz und Einsatz überzeugen konnten. DEW-SCENTED wirkten wie eine Einheit, fast schon wie eine gewachsene Band, obwohl sie das ja gerade nicht sind.

Ihre Setlist bestand dabei nicht nur aus „Invocation“-Songs, sondern auch aus viel altem Material, was alles gut ineinander griff und homogen war. Die neuen Sachen knallten genauso wie „Inwards“-Material oder „Issue VI“-Sachen. DEW-SCENTED verschwanden nach guten neunzig Minuten von der Bühne, „Act Of Rage“ beendete den Set und rief beim Publikum noch einmal letzte Energiereserven ab. Vorher wurde ein D.R.I.-Song eher krude gecovert, während „Hobbit Motherfuckers“ von TURBONEGRO früher im Set gekonnter gezockt und dabei in eine brutale Thrash-Version verwandelt wurde.



Setlist (wie immer ohne Gewähr):

Downfall (Intro)

Turn To Ash

Arise From Decay

The Invocation

Cities Of The Dead

Never To Return

Have No Mercy On Us

Condemnation

Rituals Of Time

Bitter Conflict

Into The Arms of Misery

Hobbit Motherfuckers (TURBONEGRO Cover)

Artificial Life

Locked In Motion

Soul Poison


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A Critical Mass

Thrashard (DRI Cover)

Acts Of Rage
 



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