Konzert:

Desaster, Final Cry - Goslar, Tor III

Konzert vom 24.11.2006Schon seit ein paar Jahren ist das "Tor III" ein beliebter Treffpunkt bei Metalnights und Konzerten der härteren Sorte. Die auf dem Hinterhof der Autovermietung "Sixt" in Goslar gelegene Halle, die von außen eher wie eine Reparaturwerkstatt aussieht (die sie vermutlich früher auch war), ist nahezu ideal für Live - Veranstaltungen auf Club - Größe. Das liegt primär daran, dass der gastronomische und der Bühnenbereich durch einen kleinen Durchgang voneinander getrennt sind. Während vor der Bühne also die Party steigen kann, können sich die nicht so Interessierten an Tischen oder auf Sofas in der Ecke relativ ungestört ihrem Bier widmen. Für einen mittlerweile namhaften Act wie DESASTER war allerdings nicht allzu viel los; bei Ankunft in der Halle waren etwa 50 Headbanger (Tendenz leicht steigend) zugegen, die sich an den sehr moderaten Preisen (1,80 Euro für Bier, Kaffee für 1 Euro, dazu "Happy Hour" mit Bier für ebenfalls 1 Euro,…) erfreuten und bereits "vorglühten"…



Als die Weserbergländer FINAL CRY um ca. 22 Uhr loslegten, konnten sich gerade einmal fünf Fans zum abbangen vor der Bühne durchringen. Die etwa drei Dutzend anderen Leute standen eher passiv im Raum, das meist übliche Bild bei Vorbands eben. Dabei hätte die Band mehr Support verdient gehabt, denn der knackige Thrash Metal, der dem der Hauptband gar nicht so unähnlich war, lud zum Mitmachen ein. Sänger Mario Reese entpuppte sich als gute Stimmungskanone, nur sein Shirt hätte er ruhig anbehalten dürfen (während die sehr nett ausschauende Bassistin Sonja leider angezogen blieb - man kann eben nicht alles haben!)… echte Oben - Ohne - Erotik sieht definitiv anders aus, aber interessant, dass es auch Leute gibt, die … äh … bauchbangen können, was wir hier aber nicht weiter vertiefen wollen. Die Jungs und Mädels spielten einen guten Querschnitt ihres Schaffens, wobei besonders das neue Werk "Neptune´s Relief" angepriesen und vorgestellt wurde. Als Anheizer für die genialen DESASTER waren FINAL CRY eine wirklich sehr gute Wahl, denn die Band wusste schlichtweg in allen Belangen zu überzeugen!



Setlist FINAL CRY (wie immer alle ohne Gewähr):



Bluebeards Chamber

Riddle Of The Sands

On Glacial Trails

Raven Rosary

Mallow Weed

The Scarlet Sleep

Neptune´s Relief

Weave The Eclipse

Through Halls Of Coral

Wolves Among Sheep

I Carved Her Flesh



Nach einer etwas über halbstündigen Umbaupause ging dann die Post ab! Nur weil DESASTER seit einiger Zeit bei einem großen, renommierten Label unter Vertrag stehen, sind sie für viele "Fans" nicht mehr Underground genug; Zeit also, diesen pseudocoolen Fritzen mal gehörig den Marsch zu blasen! DESASTER gehören zu den volksnahesten und basischsten Bands der Nation, mit oder ohne "Anbiederung an den Kommerz" (Leute, ein professioneller Plattenvertrag is´ nix Böses, die Jungs wollen schließlich auch diverse Fans hinzu gewinnen und - stellt Euch vor - sogar ein paar Platten verkaufen!). Vorgrunzer Sataniac kam gar nicht hinterher, während der Songs (!) den Fans zuzuprosten, mit ihnen anzustoßen und ihnen die Hände zu schütteln, während Infernal hart an seiner Klampfe arbeitete und bei einem gut ausbalancierten Sound Riffs und massenweise geile Melodien in die Menge schoss. Apropos Menge: während anfangs eine Meute von ca. 80 - 100 Mann in der kaum mehr als wohnzimmergroßen "Halle" zusah, waren es zum Ende des ca. 70 - minütigen Gigs hin nur noch die ersten drei Reihen, die ordentlich Randale machten, während im Hintergrund nur eine Handvoll Statiker dem Treiben zuschaute. Ein Blickfang war auf jeden Fall Bassist Odin, der sich wieder lustig Corpsepaint auf die Schnute gekleistert hatte und seinen Bass ständig gegen allzu aktive Fans verteidigen musste. Ein anderes Merkmal ist übrigens auch Sataniac´s stets erhobener linker Zeigefinger; mal sehen, wann da mal ein Wurfring drauf landet! Drummer Tormentor, natürlich stilecht mit Kippe im Mundwinkel, wurde sogar noch eine Begattung nach dem Gig angeboten: "Tormentor, ich will ein Kind von dir!!!"… wohlgemerkt von einem männlichen Fan! Leider war der offizielle Teil bereits nach einer Stunde gegessen, doch wollten die hartnäckigen Fans der ersten Reihe nicht nachgeben und forderten lauthals Zugaben, die auch in Form von zwei weiteren Songs und einer RAZOR - Coverversion ("Cross Me Fool") gegeben wurden. Im Ganzen eine saugeile Performance, die wieder mal zeigte, dass die Jungs aus dem Raum Koblenz die beste Old School - Thrash - Band aus deutschen Landen sind und meiner Meinung nach selbst die großen, etablierten Acts in den Schatten stellen… ach ja, einen neuen Song gab es auch noch zu hören, nämlich die Mitgröl - Granate "Hellbangers", die dem Fanclub gewidmet wurde und die besonders live sicher bald zu den Highlights einer jeden DESASTER - Show zählen dürfte. Bombe!



Setlist DESASTER:



In The Ban Of Satan´s Sorcery

Sacrilege

Angelwhore

Expect No Release

Hellbangers

Teutonic Steel

Conqueror´s Supremacy

Divine Blasphemies

Porter Of Hellgate

Metalized Blood

Cross Me Fool

Witchcraft

In A Winter Battle