Konzert:
Death Feast Open Air 2009 - Freitag

POPPY SEED GRINDER (über die unsäglich benannten BEGGING FOR INCEST wollen wir nie wieder sprechen). Die Tschechen konnten eine akzeptabel große Menge vor die Bühne locken, die Bock auf eine halbe Stunden Grindcore hatte. POPPY SEED GRINDER spulten ihren Set routiniert runter und waren ein guter Start in den Festivaltag.
Der ging mit EVOCATION weiter, deren Sänger den Preis für das unpassendste Outfit (inklusive Mikroständer) gewann. Musikalisch waren die Schweden aber nicht so off, ihr old schooliger Death Metal passt ins Billing wie Arsch auf Eimer und kam entsprechend gut beim Publikum an. Live hört sich die Chose zudem brutaler als auf Platte an, was mit dem guten Sound und der kürzlich auf der Tour mit DEMONICAL und FACEBREAKER gewonnenen Routine und Spielfreude der Mucker für einen guten Gig sorgte.
Bei GOD DETHRONED bestehen eigentlich keine Zweifel, dass Routine, Spielfreude und Charisma vorhanden sind, allein Henri hat davon genug für fünf Bands, was er an diesem Tag erneut eindrucksvoll unter Beweis stellte und mit seinen Sidekicks eine solide Show ablieferte. Leider war die recht Bewegungsarm, da Henri vom Mikroständer nicht weg kann und die beiden anderen Saitenzauberer (von denen die Dame in formschönem weißen Anzug spielte) keinen Bock auf Bewegung zu haben schienen.
Ganz anders sah das bei den weißen blutbeschmierten Klamotten auftretenden GENERAL SURGERY aus: der Schwedenhaufen gehört zu den engagiertesten Live-Bands überhaupt, bei denen keine Sekunde Ruhe ist. Gekonnt wurde das Publikum mit witzigen Ansagen und Charme auf Touren gebracht, um ihm dann im nächsten Moment die nächste Grind-Granate um die Ohren zu feuern. Wie erwartet eine sehr coole und gute Show der Schweden, die danach in ihren Bühnenklamotten über das Gelände latschten und für jeden Scherz, jedes Foto mit Fans zu haben waren.
VOMITORY versuchten gar nicht erst ihre Landsleute in Sachen Show zu toppen, sondern konzentrierten sich da darauf, ihre brutalen Death Metal möglichst effektiv aus den Boxen dröhnen zu lassen. Ist ihnen gelungen, was hier abgeliefert wurde, war eine Death Metal-Show par excellence, inklusive kreisender Matten, eines perfekt growlenden Shouters und druvkvollem Sound. Egal ob richtig alte Nummern oder Songs des neuen „Carnage Euphoria“-Albums, alles stimmte und verschmolz zu einer langen Death Metal-Dröhnung, die keine Wünsche offenließ.
BLACK DAHLIA MURDER waren da schon wieder aktiver, besonders der später nur mit Shorts bekleidete Trevor (und dank einiger Kilos weniger auf den Rippen auch nicht mehr nach Elton aussehend) riss Kilometer ab, um von jeder Ecke der Bühne aus seinen mit „fuck“ gespickten Ansagen zum Besten zu geben. Natürlich machte er bei den Songs einen ebenso gute Figur, allen voran den „Nocturnal“-Krachern, aber von Songs des Debüts oder des in Bälde kommenden neuen Albums. Im Publikum war entsprechend viel los, Circle Pits inklusive. Die Detroiter stellten eindrucksvoll unter Beweis, dass sie ein würdiger Headliner des zweiten Tages waren.




