Konzert:

Death Feast Open Air 2008 - Donnerstag

Konzert vom 12.06.2008Der Juni begann viel versprechend mit hochsommerlichen Temperaturen bei Dauer-Sonnenschein, aber pünktlich zum DEATH FEAST OPEN AIR fielen die Temperaturen und Regen kam auf. De Anreise zum Festivalgelände „Schwarze Heide“ bei Hünxe fand dann auch bei Dauerregen statt und bescherte einen Ausweich-Campingplatz, da die Bodenverhältnisse auf dem regulären Campingplatz direkt am Festivalgelände nicht mehr tragbar waren und die verbliebenen Flächen für Zelte nicht in Frage kamen. Der Ersatzplatz entpuppte sich als trockene Wiese fünf Minuten Fußmarsch vom Gelände weg, also noch im grünen Bereich.


WAKING THE CADAVER waren die erste Band, die nach der Anreise und Parken des Campingmobils auf dem Programm standen. Die Amis haben sich in den letzten Monaten ein treues Following aufgebaut, ohne bislang einen Fuß auf europäische Gefilde gesetzt zu haben. Die Freuden von MySpace� So war das Interesse groß, als die Herren auf die Bühne kamen und mit Schmackes loslegten. Großartig Neues bietet ihr Grindcore nicht, aber mit einem Gespür für Groove sind die Musiker ausgestattet, was für eine abwechslungsreiche Setlist sorgte, zumal Verbalakrobat Don mit seinem Organ für Erstaunen sorgte � wofür andere Shouter technische Hilfe brauchen, erledigt der sympathische Fronter nur mit der Kraft seiner Stimmbänder. Wer nicht mit Staunen beschäftigt war, fand sich im ziemlich großen Pit wieder, in dem es ordentlich zur Sache ging und erste Circle Pits zustande kamen. WAKING THE CADAVER enttäuschten mit diesem Auftritt sicherlich niemanden, soviel ist sicher.


WORLD DOWNFALL hatten unter dem EM-Spiel Deutschland - Kroatien zu leiden, das zeitgleich mit dem Auftritt der Kölner im Partyzelt gezeigt wurde (wobei da ein größerer Fernseher wünschenswert gewesen wäre). Davon ließen sie sich aber nicht entmutigen und lieferten eine erstklassige, energiegeladene Show ab, bei der vor allem Sänger Lohm beeindruckte. Der mittlerweile erblondete Dreadlock-Träger tobte wie ein Derwisch über die Bühne und gab dem musikalischen Gewitter den letzten Kick. Ganz großes Tennis, das mehr als die paar Nasen vor der Bühne verdient hätte. Und verloren haben wir auch noch, 1:2...


DEGRADE standen als Nächstes auf dem persönlichen Spielplan, bevor Österreich - Polen losging. Die Band ist kein Vertreter landestypischen Sounds, stattdessen frönen sie dem brutalen Death Metal mit amerikanischem Einschlag, den sie an diesem Tag mit Verve und Engagement zockten, was vom Publikum positiv honoriert wurde. Der Schwedenhaufen wusste das zu schätzen und lieferte eine gute Leistung ab.


Die folgenden CEPHALOTRIPSY und INVERACITY wurden der EM geopfert, erst ROMPEPROP wurden wieder geschaut. Die Holländer waren mit neuem Basser am Start, der ein kultiges Outfit mit einem ebenso kultigem Bass garnierte und einen ordentlichen Job ablieferte. Mit groovigem Grindcore kann niemand was verkehrt machen, vor allem spätabends am ersten Tag eines Festivals. Wenn sich eine Band dann noch so selbstironisch kommentiert und mit so witzigen Texten ausgestattet ist wie ROMPEPROP, kann nichts mehr schief gehen. Außer der Harmonizer zickt rum. Oder gibt ganz den Geist auf. Ersteres passierte in der Mitte des Sets, die ROMPEPROP souverän überbrückten, während der Soundmensch ackerte und das Ding schlussendlich wieder zum Laufen bekam. Die Party ging weiter und entließ die Fans kopfnickend in die Nacht.


BEHEADED sollten dann den Abschluss bilden, ob sie den Headliner-Status verdient haben, sei dahingestellt. Sie lieferten eine technisch solide Leistung ab, mit der sie beim Publikum noch einmal letzte Reserven aktivieren konnten, der Pit vor der Bühne war ganz ansehnlich. Das 2002er-Album der Combo kennt mittlerweile wohl jeder an brutalem Death Metal Interessierte, genau wie die Band die Songs sicherlich im Schlaf spielen kann. So stimmte im Endeffekt alles und BEHEADED konnten ihren späten Slot rechtfertigen. Danach war Schluss auf dem Gelände und die Party ging im Zelt weiter. Auch wenn es den ganzen Tag geregnet hatte, tat der guten, entspannten Stimmung keinen Abbruch, weder bei Besuchern noch bei Ordnern, die im Übrigen an allen Tagen vorbildlich und freundlich waren.




Bericht vom Freitag anzeigen

Bericht vom Samstag anzeigen



Alle Fotos anzeigen


Death Feast Open Air 2008 - Donnerstag - 1 Death Feast Open Air 2008 - Donnerstag - 2 Death Feast Open Air 2008 - Donnerstag - 3 Death Feast Open Air 2008 - Donnerstag - 4 Death Feast Open Air 2008 - Donnerstag - 5 Death Feast Open Air 2008 - Donnerstag - 6