Konzert:

Dead Lord, Night Viper, Lizzies - Hamburg, Bambi Galore

Konzert vom 15.10.2016

Am 15.10. endete die Europa-Tour von DEAD LORD in Hamburg. Als Support sind Schwedens NIGHT VIPER und Spaniens LIZZIES mit an Bord. Während Letztgenannte regelmäßig den Opener gaben, hat man heute mit OBLIVIOUS eine weitere Kapelle am Start.

Da wir diese leider knapp verpassten, starten wir direkt mit den LIZZIES in dieses großartige Tour-Paket, was auf den klangvollen Namen „Melt your Face“ hört.
Mit dem Doppelpack 'Fuck You' & '666 Miles' eröffnen die vier Spanierinnen das Set. Ihr überzeugendes Debut „Good Luck“ hat zuletzt ordentlich Staub aufgewirbelt und jetzt nutzen die Damen die Chance, ihre Qualitäten auch live unter Beweis zu stellen. Hierfür hätten sie sich wirklich keine bessere Tour aussuchen können, denn das Haus ist ausverkauft und schon zu den Vorbands herrscht Gedränge vor der Bühne. Ihre Mischung aus traditionellem Heavy Metal und Hard Rock kommt an, das Publikum geht mit und der Sound ist stimmig. Was nicht zuletzt an Patricia Strutter (g.) liegt. Die Gitarristin ist kaum größer als ihre Flying V, haut aber ein Killer-Riff nach dem nächsten raus. Gewöhnungsbedürftig ist sicherlich der Gesang von Elena Zodiac, bei dem stets ihre, sagen wir mal, merkwürdige Aussprache der englischen Texte auffällt. Die Hamburger stören sich daran aber nicht wirklich und lassen sich einfach unterhalten. Denn, eine interessante Stimme und einen hohen Wiedererkennungswert hat sie auf jeden Fall. Die Band hat was …

LIZZIES Setlist:
Fuck You
666 Miles
Phoenix
Mirror Maze
Night in Tokyo
One Night Woman
8 Ball
Kick Out the Jams (MC5)
Russian Roulette
Viper
Speed on the Road



Nach kurzem Umbau geht es für NIGHT VIPER los. Schon beim ersten Song 'Warrior Woman' wird hier die Kraft von zwei Gitarren deutlich. Wenn ein Gitarren-Duo im Heavy Metal funktioniert, ist das bekanntlich schon einmal die halbe Miete. So auch bei diesem Göteborger Quintett. Obwohl Tausendsassa Tom Sutton (g.) noch mit den beiden Bands THE ORDER OF ISRAFEL und HORISONT zockt und Johan Frick (g.) eigentlich bei LETHAL STEEL die Axt bedient, wirken die beiden extrem fokussiert und akzentuiert. Klasse Riffing, geile Soli! Zudem liefert die gute Rhythmus-Gruppe um Ruben Åhlander Persson (b.) und Jonna Karlsson (dr.) astreines 80er-Jahre-Posing. Was will man mehr? Dass Sängerin Sofie-Lee Johansson seit Tagen krank ist und eigentlich ins warme Bett gehört, merkt hier keiner. Wie sie selber nach der Show erzählt, ging es ihr auf der Bühne erstaunlich gut. Als sie nach der Show Lederkluft und Patronengurt gegen lila Samtanzug und dicken Schal tauscht, merkt man ihr die Erkältung dann doch an.
Wer die Band in Hamburg bald erleben möchte, kann sich schon einmal auf das Hell over Hammaburg 2017 freuen.



NIGHT VIPER Setlist:
Warrior Woman
The Hammer
Run For Cover
Never Be Enslaved
Dagger In Hand
Night Viper
Expect No Mercy (Nazareth cover)
Summon The Dead
The Wolverine


Spätestens seit "Heads Held High" (Century Media, 2015) zählen DEAD LORD sicher zu den wichtigsten Bands der Szene. Kein Wunder also, dass ihnen das Publikum zu Füßen liegt.
Jeder Song wird derart textsicher begleitet, dass man schon Angst bekommen kann. Hat man es hier mit den nächsten Stars zu tun? Sänger Hakim Krim (v., g.) hat auf jeden Fall das Zeug dazu. Die Stimme, das Gitarrenspiel, das Aussehen und das Charisma, dieser Mann hat alles was man braucht, um ein Weltklasse-Frontmann zu sein. Zudem hat er die besten Grimassen im Rock'n'Roll. Das Publikum kommt aus dem Lachen, Tanzen, Singen und Feiern gar nicht mehr raus. Die Tatsache, dass es am Ende des Sets leer wird, hat mit DEAD LORD nichts zu tun. Nach vier Bands und einem späten Konzertbeginn ist es zum einem sehr spät geworden, zum anderen die Temperatur nur noch schwer zu ertragen. Nach den drei Zugaben 'Hank', 'Hammer to the heart'
und dem Kiss-cover 'Deuce' ist Schluss und wirklich jeder kann zufrieden nach Hause fahren.
War das die Tour des Jahres? Möglich ist es ...  
 




DEAD LORD Setlist:
Don't give a damn
Because of Spite
Strained Fools
No Regrets
Onkalo
Reruns (new song)
The bold move
No prayers can help you now
No more excuses (outro)
When history repeats itself
With heads held high
Ruins
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Hank
Hammer to the heart
Deuce (KISS-cover) 
 



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