Konzert:

Darkwell, Vanitas - Hamburg, MarX

Konzert vom 19.04.2004So ist das eben manchmal an einem Montagabend in Hamburg. Jeder Tag der Woche lockt mit teuren Konzerten, Montags schiebt man sowie am liebsten Frust und bleibt dann eben ganz konsequent zu Hause. Das halbösterreichische Package aus DARKWELL und VANITAS musste das am eigenen Leib erfahren, als sich an einem besagten Montag nur sehr vereinzelte Gestalten den Weg in den Club fanden.



Mir bis dato gänzlich unbekannt waren die schon etliche Jahre existierende VANITAS. Repräsentativ war das Publikum dieses Abends zwar sicher nicht, einige Fans schienen die Jungs und das Mädel aber mitgebracht zu haben. Und ihre Musik war zwar auf der einen Seite bretthart, auf der anderen Seite aber auch erstaunlich originell und abwechslungsreich. Manchmal fast so böse wie Eisregen, dann wieder im Stile alter Atrocity, die meiste Zeit aber sehr eigenständig. Und so ließen die Keyboardmelodien zusammen mit den meist sehr knüppelnden Gitarren das ein ums andere Mal das Gefühl von Zuckerbrot und Peitsche aufkommen. Ein Gefühl was vom Sänger Andreas mit seinen rauen Death Vocals und Marias Heavenly Voices nur noch forciert wurde. Die Verständlichkeit der deutschen Texte litt zwar unter Andreas Gesang, die Emotionen brodelten dennoch, grade weil die Songs nie das Klischee des totgenudelten Frage und Antwortspiels zwischen Mann und Frau aufgriff. Definitiv mal anchecken die Band!



Die erste Tour von DARKWELL mit der neuen Sängerin Stephanie hätte sicherlich vollere Hallen verdient. Denn die rothaarige Frontfrau steht ihrer Vorgängerin Alexandra stimmlich um nichts nach. Ihr straighter Gothic Metal aus schönen Melodien und live noch deutlich härterer Gitarre als auf CD wirkt schon allein dadurch interessant, dass es eben "nur" weiblichen Gesang gibt und gutturales Grunzen gänzlich entfällt. Was jedoch etwas fehlte, grade bei der familiären Stimmung an diesem Abend, war die Interaktion mit dem Publikum, die sich auf kurze Ansagen der Songtitel beschränkte. Ansonst ließ die gute Dame zwar permanent ihre Haare kreisen, den Funken aber nur schwer überspringen. "Hope Unborn" läutete eine ganze Reihe neuer Songs ein, die aktuelle Single "Strange" fehlte natürlich auch nicht. Zumindest live bietet das neue Material bewährtes, die Vocals stehen Stefanie besser als die der älteren Songs. Nur leider kennt das Publikum eben keinen Song des neuen Materials, was etwas auf die Stimmung schlug und von einem Herrn in der ersten Reihe mit einem "Wie wärs noch mit nem Song den wir auch kennen?" quittiert wurde. Das Album wird jedoch erst im Herbst erscheinen...


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