Dark Tranquillity, Sinergy, Griffin - Hamburg, Markthalle
Viele Leute waren noch nicht da, und noch weniger gingen richtig rein, um GRIFFIN zu begutachten. Und sie taten nicht unbedingt das Falsche. Langweilig plätscherte die Mucke dahin, selbst das gute, in die Zeit passende "Crazy-Train"-Cover rief kaum Reaktionen hervor. Die armen Norweger wären woanders sicherlich besser aufgehoben gewesen. Vor Hammerfall oder so hätten sie sicherlich ne Schnitte gesehen.
SINERGY Lebt von der Legende, dass die Sängerin Matze Lasch als Nazi beschimpft habe, dass Meister Alexi von Children of Bodom eben mit dieser Gattin verehlicht ist und ..." "Ja, was eigentlich? Die Songs sind nicht besonders, da gefallen mir Doro samt Gefolge mindestens zehnmal besser. Da hilft auch nix, mit dem Opener zu beschwören, dass "The Bitch Back" sei. Oder von "Venomous Vixens" zu singen. Oder zugebenermaßen gekonnt das Haar im Scheinwerferlicht zu schütteln - für die Fans. Selbst der gloriose Einfall, Balladen weitestgehend außen vor zu lassen, rettete wenig. Alles in allem kamen Sängerin, Band und Gig nicht über das Prädikat "überflüssig" hinaus. Nun ja, einigen hat es dennoch gefallen, die allermeisten aber waren nur wegen einer Band gekommen.
Und die hieß DARK TRANQUILLITY. Los ging’s mit "The Sun Fired Blanks" von "Projector". Das Publikum, inzwischen zu einem amtlich-gemütlichen Haufen angewachsen, war von Beginn an da, sang mit, was das Zeug hielt und feuerte Rothaar-Stanne und seine Mitstreiter nach Kräften an. Und die sympathischen Herren um den Ober-Sympathikus Mikael gaben zurück, was sie konnten: Tolle Songs ("Haven", "Damage Done", sogar "Punish My Heaven" von "Gallery" und viele andere mehr. Uups, nicht zu vergessen "Therein" mit sowas wie cleanen Vocals, oder das unglaubliche "Zodijackyl Light" oder eben "Hedon" - nur geil), ordentlicher Sound und vor allem ein wirklich publikumsnahes Auftreten. Auf jeden Zuruf reagierten die Musiker, suchten Augen- und Körperkontakt. Und dabei wirkten sie mit ihren Klamotten auch noch richtig authentisch. Hier mag es wohl noch so sein, dass die Jungs auch auf der Straße nicht anders aussehen. Wohl dem, der nicht die weißen IF-Sachen anziehen muss und dabei auch so echten Spaß vermittelt statt choreographierter Professionalität. "Not Built To Last" bildete dann den Abschluss des regulären Sets. Doch die Göteborger ließen sich nicht lange bitten, machten zugabetechnisch nochmals richtig Dampf auf. Mit "Final Resistance" brachen Stanne und Co., dann (fast) auch die letzten Gelüste der Fans, die ausnahmslos zufrieden nach knapp anderthalb Stunden "DT" heim gingen. Wer hätte das nach den ersten beiden Bands gedacht, danke Stanne, danke DARK TRANQUILLITY.