Dark Tranquillity, Poisonblack, Fear My Thoughts - Stuttgart, Röhre

das Ende aufgrund der uns entgegenströmenden Raucher, die rapide den Weg ins Freie suchen. Dabei war es gerade mal 20.30 Uhr, was folglich bedeutet, das die Band viel zu früh angefangen haben musste.
Mit dem Entern der nächste Combo stieg plötzlich meine Spannung. Der damalige Abgang von SENTENCED, gewissermaßen der Vorgängerband von Sänger Ville Laihiala, verlief schließlich schon irgendwie seltsam und dürftig. Mit POISONBLACK liefert er nun nicht nur am Mikro sondern auch an der Klampfe Musik, die gar nicht mal soweit von SENTENCED entfernt liegt. Die Songs versprühen sogar die selbe melancholische Grundstimmung und auch hier dominieren eingängige Melodien. Vielleicht versammelt sich gerade aus diesem Grund so viele Fans eng vor der Bühne und singen und klatschen taktvoll zu „Soul In Flames“ oder dem aktuellen Langeisen Titeltrack „A Dead Heavy Day“ mit. Mal rockig mal sanft – eben jede Einflüsse von früher bleiben auch heute erhalten. Erstaunlich wie sympathisch Ville hinter seiner Klampfe rüber kommt – fast schüchtern und zurückhaltend wirkt er und mal gar nicht so…. großkotzig !? – wie bei seinen letzten SENTENCED Konzerten. Man nahm ihm sogar die freundlich aufgesetzte Miene ab und auch der Rest seiner Musiker schien sichtlich Spaß an dem Gig zu haben. Tatsächlich eine gelungene Überraschung, da POISONBLACK für mich bisher eher ein Überbleibsel aus alten Tagen war. Zum Glück war dies jedoch weit gefehlt. Da lassen wir uns gleich mal das aktuelle Scheibchen bei Amazon raus…
Geht man zu DARK TRANQUILLITY kann man grundsätzlich gar nix falsch machen. Und so war das auch heute wieder, als nach einem kurzen Intro meine Lieblingsschweden die Bühne schlagartig unter Beschuss nahmen und mit „The Treason Wall“ begannen. Mikkel Stanne war kaum zu halten und wechselte im Sekundentakt seine Position, während im Hintergrund auf einer Leinwand düstere Bilder den Song untermauerten. Die Röhre war sofort hell wach und wirklich jeder machte irgendwie mit und wenn es ein Bierbecherhaltendes Mitnicken war. „The New Built“ und das großartige „Focus Shift“ vom aktuellen „Fiction“ Album ließen auch nicht wirklich Verschnaufpause. Das Gute daran - auch nicht für Niklas Sundin, der fast genauso aktiv seine Klampfe schwang und mit den Fans liebäugelte und zu denen er ohne Bühnenabsperrung direkten Kontakt pflegte. (auch sehr geil!). Auf „Fiction“ lag übrigens auch auf dieser „Where Death Is Most Alive“ Tour der Schwerpunkt. Trotzdem gab es mit „Edenspring“, „Lethe“ und „Punish My Heaven“ echte Klassiker vom „The Gallery“ Album auf die Ohren. Auch diesen wurde durch stellenweise bewegte Bilder über den Beamer bzw. dessen Leinwand tieferer Ausdruck verliehen. Genial wie es DARK TRANQUILLITY in einem recht kleinen Club wie der Röhre schaffen, eine so perfekte Atmosphäre zu schaffen. Fast alle Songs wurden Wort für Wort von den Fans mitgesungen. Doch besonders ihre „kleinen“ Hits der Marke „Wonders At Your Feat“, „Misery´s Crown“ und natürlich „Therein“ waren es, bei denen echte Gänsehaut angesagt war. Nach dem Ausstieg des langjährigen Viersaiters Micheal Nicklasson hat sich der neue Mann am Bass - Daniel Antonsson (Dimension Zero, ex-Soilwork) großartig in die Band eingefügt und versprüht ebenso viel Spielfreude und Power wie jeder andere der Göteborger. Auch als Mikkel ihn den Fans persönlich vorstellt, gleicht sein Gesicht dem eines Honigkuchenpferdes. Mit „The Mundane And The Magic“ (mit gesampelten Female Vocals) und „Final Resistance“ nähert sich langsam das Ende eines klasse Konzertabends der jedoch mit „Terminus (Where Death Is Most Alive)“ einen donnernden Abschluss findet. RICHTIG GEIL !!! (xhb)
Setlist:
The Treason Wall
The New Build
Focus Shift
The Lesser Faith
Wonders At Your Feet
Lost To Apathy
Inside The Particle Storm
Nothing To No One
Edenspring
Lethe
Dreamlore Degenerate
Misery’s Crown
Therein
Punish My Heaven
The Mundane And The Magic
Final Resistance
Terminus (Where Death Is Most Alive)