Konzert:

Dark Age, E.O.C.-Osterode, S34

Konzert vom 12.03.2004Vor dem Gig wusste keine Sau, wer E.O.C sind und nach dem Gig werden es wohl auch die meisten Fans im S 34 wieder vergessen haben. Ich hoffe nur, dass die Gruppe heute den ersten Live-Auftritt ihrer Karriere abgeliefert hat, ansonsten müsste man das Dargebotene als lahmarschigen Totalausfall klassifizieren. Selten habe ich eine Band gesehen, die sich so wenig bewegt hat wie E.O.C.. Angewurzelt stand die Mannschaft den 47 Leuten im Konzertsaal gegenüber, die zudem auch noch einen Sicherheitsabstand von circa 20 Metern zur Bühne hielten, und nicht nur ich hatte das Gefühl, dass sich die vier Herren und die Dame auf der Bühne gar nicht wohl fühlten. Die Sängerin hauchte ihre Vocals mit stoischer Nichtbewegung und mit augenscheinlicher Unlust ins Mikro, als ob sie gerade bei einem 100 - jährigen Geburtstag eine Rede halten müsse. Unglaublich, aber so stocksteif stehen wahrscheinlich nur noch die Mammutbäume in amerikanischen Nationalparks rum. Da wundert es auch nicht, dass die Trinkflasche der Dame, die genau vor der einen Box stand, sich mehr bewegte als alle Bandmitglieder zusammen… Musikalisch gab es leider auch nichts Dolles auf die Ohren. Der momentane Sound von E.O.C lässt sich als belanglose RHAPSODY - meets - NIGHTWISH - Mischung bezeichnen, die ungefähr so überflüssig ist wie ein Kotzreiz beim Kacken… (lk)





Etwas motivierter als E.O.C. gingen dann DARK AGE auf die Bretter, um vor immer noch ca. 47 Leuten einen arschtighten Set runterzuhauen, den man mit etwas Sarkasmus als Generalprobe mit Zuschauern für die bevorstehende "Wacken Road Show" werten kann. Vor der Bühne standen vielleicht 10 Leute, die sich zum Abmoshen entschieden, darunter ein Pärchen aus Frankfurt, das extra zu diesem Gig nach Osterode gekommen war. DAS ist Fanbewusstsein. Respekt! Sänger / Gitarrist Eike versuchte zwar immer wieder, die Leute zur Bühne zu bewegen, aber sonderlich erfolgreich war er damit nicht. Er war auch zu sehr damit beschäftigt, den vom hinter ihm stehenden Drumpodest herunterfallenden Schlagzeugteilen auszuweichen, die nicht richtig befestigt und wohl auch nicht für härtere Gangarten ausgelegt waren. O-Ton Drummer Andre: "Das Teil ist gut für Jazz, aber ich spiel nun mal Metal!". Trotz fehlender Würdigung konnte man an den Qualitäten des Auftritts nichts bemängeln. DARK AGE verstehen es, klasse Songs zu schreiben und umzusetzen, besonders deutlich wurde das schon beim Opener "Daily Combat" oder dem geilen "Last Words" (mit Machine Head - verdächtigem Chorus). Zudem peitschen die Songs einfach nur nach vorne und sind zu einem geringen Teil mit etwas Rotzrock gewürzt, wie zum Beispiel "Dare To Collapse" (super!). Bemerkenswert ist außerdem, dass die Jungs nicht versuchen, wie die typische Elchtod - Combo (In Flames, Dark Tranquility, Soilwork) zu klingen, sondern genug Eigenständigkeit besitzen, in absehbarer Zeit zu einer echten Größe zu reifen.
Nach dem Gig fand in der örtlichen Rock - Kneipe "Black Rock Area" eine Aftershowparty statt, bei der nicht nur die Band und die beiden anwesenden Redakteure ihren Spaß hatten, sondern auch die "Black" - Crew, die einen auf dem Tisch tanzenden Eike Freese begutachten konnte… aber das ist eine andere Geschichte.
Bleibt zu hoffen, dass den sehr sympathischen Hamburgern die bevorstehende Tour in Kombination mit dem demnächst erscheinenden neuen Album einen guten Kick nach vorne beschert. Verdient hätten sie es allemal!



Setlist:



1. Intro

2. Daily Combat

3. Fix The Focus

4. The Silent Republic

5. Killing Crisis

6. Last Words

7. Neokillers

8. Know Me Strong

9. Trial By Fire

10. Storm

11. Dare To Collapse

12. Suicide Crew

13. For Whom The Bell Tolls



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