Konzert:

Cult Of Luna, Abraham – Hamburg, Knust

Konzert vom 17.01.2013CULT OF LUNA haben nach langer Tüftelei mit „Vertikal“ ein interessantes neues Album veröffentlicht, das gut eine Woche vor Deutschland-Release mit dem Auftakt der Headliner-Tour in Hamburg begangen wird. Da sich die Schweden auch Live rar gemacht haben, ist es keine Überraschung, dass das Knust rappelvoll ist. Im Publikum regieren Vollbärte, Hipsterbrillen, Wollmützen und Ü30, die Musiknerds auf und vor der Bühne sind den Weg gemeinsam gegangen. (lh)


Vor dem Headliner kommt mit ABRAHAM eine heftige halbe Stunde Sludge Metal. Mit großer Intensität tragen die Schweizer ihre Songs vor, selbst das mitten auf der Bühne platzierte Keyboard stör da niemanden der Herren in seinem Bewegungsradius. Wirklihc überspringen kann der Funke nicht, dafür scheinen zu wenig Anwesende mit dem Sound der Band zurecht zu kommen oder gar mit dem Songmaterial vertraut zu sein. (lh)



Der Gitarrentechniker, der für CULT OF LUNA aufbaut, ist stylischer gekleidet als mancher Rockstar. Was er aufbaut, outet die Band aus Nordschweden als das, wozu sie sich auch freimütig bekennen: Als perfektionistische Soundtüftler. Die Effekt-Pedalboards der drei Gitarristen haben jeweils die Ausmaße eines Zuse-Computers, jedes ist individuell zusammengelötet. Und man kann anscheinend eine Menge damit machen. Fredrik Kihlberg loopt das Geräusch eine gestimmt werdenden Gitarre und läßt darüber den ersten Song beginnen. Was folgt, zieht die Mehrheit des Publikums hypnotisch in ihren Bann und läßt sie erst gegen Ende des Sets los: Die sechs Schweden haben seit 2007 keine Konzerte mehr gespielt, Begründung: Das neue Album sei nicht fertig. Also werden konsequent sechs der neun Songs des aktuellen Albums "Vertikal" gespielt. Von denen ist gefühlt keiner unter zehn Minuten - bleiben drei Songs von Vertikal ungespielt und Platz für drei Songs von den alten Alben. Zum Glück geht es nicht ohne "Finland" von "Somewhere Along The Highway", dazu kommen noch "Ghost Trail" und "Owlwood" von "Eternal Kingdom". Das ist mutig, denn - und zu dieser Minderheit gehöre ich - ältere Fans der Band werden sich auf verschiedene andere Songs gefreut haben. Um die anderen in hypnotischer Verzückung zu halten, hat die Band an Licht und Effekten einiges aufgefahren, so dass die Bandmitglieder auf der Bühne alle etwa den Aktionsradius eines Gästehandtuchs haben. Seltsamer Gig, nicht ganz von dieser Welt.




Setlist CULT OF LUNA

The One

I: The Weapon

Ghost Trail

Finland

Mute Departure

Vicarious Redemption

Owlwood

Passing Through

In Awe Of



Cult Of Luna, Abraham – Hamburg, Knust - 1