Crystal Shark - Hamburg, Headbangers Ballroom
Schon etliche Tage vorher sauste Carsten "Schnuggl" Meyer, Basser von CRYSTAL SHARK, mehr oder weniger nervös durch Blohm & Voss, das Hexendorf auf dem Dom und den Rest der City, weil er was gebastelt hatte. Selbiges Erzeugnis sollte heute Abend zum ersten Einsatz kommen. Völlig unansprechbar schickerte er vor dem Auftritt durch den Ballroom.
Der Rest der Band sah es lockerer und erklomm souverän die Bühne, um sofort mit "Purgatory" los zu fetzen. Der Heimvorteil der Band bringt es mit sich, dass alle sofort am Mitrocken waren und die Songs auch kannten. So wurden vorne an der Bühne Fäuste geschwenkt und Biergläser im Takt geschüttelt. Weiter hinten saß man beschwingt auf den Hockern herum oder wagte einen oder zwei Kopfschüttler.
Der Teutonen-Stampf-Metal der Sharkys bringt halt Spaß, auch wenn ich nicht so eine Freundin von Did´s Stimme bin. Doch kleine stimmliche Mankos macht der Entertainer des Rock einfach durch seine witzige Art immer wieder wett. Die gehören eindeutig zur Riege "beste Ansagen in der Welt des Metal".
Nach Hammern wie "Steelbound" und "Fight" folgte dann Meyer´s große Stunde. Zu dem eingängigen "Flame Of Life" brannten plötzlich 4 recht große Fackeln links und rechts der Bühne. Ohne dass da jemand mühselig mit Zunge aus dem Mundwinkel und einem Feuerzeug bewaffnet die Fackeln anzündeln musste. Nur per Fußschaltung machte es "WUUUSCH!" und sah dann ganz schön beeindruckend aus. Meyer ist hörbar ein halbes Mittelgebirge vom Herzen gepoltert.
Wir haben uns aber trotzdem sicherheitshalber nach dem Notausgang erkundigt, weil Fackel Nummer 1 von links vorne verdammt hoch brannte. Man erinnert sich ja nur mit Entsetzen an GREAT WHITE. Aber alles im grünen Bereich, kann man wiederholen, bitte! Erleichtert rockte der Ballroom weiter, bis Didi zum finalen "Wer-ist-denn-noch-alles-so- Sänger-hier?" aufrief und das natürlich Udo von WHEELS OF STEEL wie immer nicht davon abhalten konnte, wie eine gesengte Wildsau auf die Bühne zu rennen, um singen zu können. Kreische kam aber auch noch und so tobten drei Sänger und ein äußerst erheitertes Publikum zu "Conquistadores" von Running Wild herum. Natürlich wieder mit Trippelschrittchen und Luftgitarren-Schwinger. Sehr unterhaltsam, gepflegter Metal, schöne Melodien und super viel Spaß. Was will man mehr an einem ekligen Novemberabend.
TRANCEMISSION hat die Verfasserin dann verpasst. Selbige musste nächsten Morgen um 7 Uhr wieder aus den Federn...
Setlist Crystal Shark
PURGATORY
INFINITE JUSTICE
STEELBOUND
FIGHT
MAELSTROM OF HATE
FLAME OF LIFE (Fackeln)
BEHIND THIS WORLD
DREAMWEAVER
RIDING THE STORM
SHADOWSQUAD
GALLEY OF PAIN
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CONQUISTADORES (RUNNING WILD COVER)