Konzert:

Cryptopsy, Grave, Dew Scented, Vesania, Hurtlocker - Hamburg, MarX

Konzert vom 01.03.2006Ein kleines PartySan-Festival steigt direkt am Hamburger Hauptbahnhof - Death- Black- und Thrash-Bands geben sich ein trümmeriges Stelldichein. 19 Euro kostet das Vergnügen, das im Vorfeld durch nervige Management-Probleme getrübt wird und, was viel wichtiger ist: Durch den Ausfall der Belgier ABORTED. Sie zogen es vor, den Gig tags zuvor in Holland zu nutzen, um back to the pommes zu kommen. Aus monetärer Sichtweise sicherlich verständlich, die vier Jungs, die nur wegen ABORTED da waren, sehens anders. Sollte aber nicht die letzte Enttäuschung sein.

Sei es wie es sei, gegen sieben sind HURTLOCKER fast fertig - Metalcore aus Amiland mit sehr viel Thrash, also nicht nervig wie das ganze gehypte Zeuch, aber auch nicht wirklich umwerfernd, zumal die winzige Bühne mit der Band mächtig überfüllt aussieht und nicht wirklich Platz für Show-Einlagen oder zumindest viele Luftikusse lässt. Für einen Auftakt aber ganz nett, vor allem das abschließende, sehr thrashige macht Laune.

Setlist HURTLOCKER:

1. I Am Everything… Nothing

2, Painted Red

3, I Don´t Need You

4. No One Now What

5. Goddamn Reflection

6. Absoulution

7. End Of An Age



Nach dem kurz-knackigen Auftakt wird’s schwarz-metallisch, auf den ersten Blick mögen Behemoth-Basser Orion (hier Fronter) und seine Kumpels (unter anderem dabei: Vader-Drummer Daray) nicht wirklich zum Rest des Billings passen. Scheißen die Polen aber drauf - und viele Fans auch. Denn die bös-bepinselten Schwarzheimer musizieren gar kräftig in der Ader alter Behemoth und mischen das Ganze zeitgemäß mit Ansätzen symphonisch-pompöser Dimmi-Bürger - mit allerdings harter Schlagseite. Und das schwarzwurzelt wie Sau - viel geiler als die kommerziell so erfolgreichen Theater-Spieler aus Nord. Leider wieder kurz.

Setlist VESANIA:

1. God The Lux

2. Posthuman Kind

3. Rest In Pain

4.Legions Are Me

5. Marduke´s Mazemerising

6. Synchroscheme



Was sich anfangs durchaus als Vorteil erweisen kann, entwickelt sich von Band zu Band zum Ärgernis. Denn obwohl eine Kapelle weniger am Start ist, müssen alle Bands mit sehr kurzer Spielzeit auskommen - wollen unsere kanadischen Rockstars etwa pünktlich ins Bett? Jedenfalls leiden auch die Jungs von DEW SCENTED extrem und absolvieren mehr oder minder einen Mini-Auftritt. Nur Pechvogel Flo, mal wieder dabei, wird’s recht sein, denn er quält sich mit einem Rippenbruch und hat sich in Holland auch noch eine Gitarre klauen lassen. Die Jungs versuchen jedoch, sich nix anmerken zu lassen, zumal sämtliche "Spielerfrauen" zuschauen. Und brezel-thrashen dem gut gefüllten MarX sechs Vorschlaghammer vor die Gusche. Das macht mächtig Spaß, Hamburg moshpittet wie weiland die BayArea, Leffe und seine Mannen haben und transportieren Spaß. Prima. Und eben kurz.

Setlist DEW SCENTED

1. New Found PAin

2. Bitter Conflict

3. Turn To Ash

4. Cities Of The Dead

5. Never To Return

6. Soul Poison



Nach den live so aktiven Niedersachsen eilen die eher schweigsamen Schweden auf die Bühne. Mal wieder nur zu dritt (Gitarrist Jonas Torndal bekam keinen Urlaub), was der eh schon zurückhaltenden Performance nicht gerade zu mehr Massivität verhilft. Zwar haben die Jungs von GRAVE eigentlich genügend geniale Songs am Start (wie "Back From The Grave" oder "Soulless") , aber sie dürfen nur ein paar spielen, sind sogar während des Konzerts noch gehalten, weitere Streichungen vorzunehmen. Da hat der Headliner oder der Tourmanager oder wer auch immer den nötigen Respekt vermissen lassen. Jawoll. Auf jeden Fall herrschten Songs wie das abschießende "Into The Grave" mächtig, auch ohne großartige Live-Präsenz der Mucker. Einfach Augen zu und genießen. Aber zu kurz



Den kanadischen Heroen CRYPTOPSY mit Lord Worm an der Spitze scheint der gute Ruf ein wenig zu Kopf gestiegen - nachdem die Spielzeit der Kollegen kurz as fuck war, ließ sich der Headliner mächtig Zeit. Fotos waren übrigens allen verboten - auf Wunsch der Band, angeblich, weil sie nicht das Original-Schlagzeug benutzte. Und so rannte ein (sehr netter) Ordner herum und versuchte, von allen Digitalkameras die CRYPTOPSY-Bilder zu löschen. Ist bedingt gelungen. Wie auch der Gig der Nordamerikaner. Natürlich sind die musikalisch über jeden Zweifel erhaben. Natürlich haben sie enorme Songs geschrieben. Die sie mit "Endless Cemetary", "Back To The Worms”, "Abigor”, Phobophilie" dabei haben und ihre musikalischen Fähigeiten eindrucksvoll nachweisen. "Herr Würmchen" hat aber keine Artgenossen dabei, wirkt auch sonst nicht sonderlich Fan-nah. Naja –sie spielen mehr Songs als die anderen Kapellen, sorgen nicht nur durch Flos Drumming für offene Münder, scheinen aber irgendwie entrückt. Und irgendwie zu lang. Im Gegensatz zu allen anderen Beteiligten.




Alle Bilder anschauen


Cryptopsy, Grave, Dew Scented, Vesania, Hurtlocker - Hamburg, MarX - 1 Cryptopsy, Grave, Dew Scented, Vesania, Hurtlocker - Hamburg, MarX - 2 Cryptopsy, Grave, Dew Scented, Vesania, Hurtlocker - Hamburg, MarX - 3 Cryptopsy, Grave, Dew Scented, Vesania, Hurtlocker - Hamburg, MarX - 4 Cryptopsy, Grave, Dew Scented, Vesania, Hurtlocker - Hamburg, MarX - 5 Cryptopsy, Grave, Dew Scented, Vesania, Hurtlocker - Hamburg, MarX - 6 Cryptopsy, Grave, Dew Scented, Vesania, Hurtlocker - Hamburg, MarX - 7 Cryptopsy, Grave, Dew Scented, Vesania, Hurtlocker - Hamburg, MarX - 8 Cryptopsy, Grave, Dew Scented, Vesania, Hurtlocker - Hamburg, MarX - 9 Cryptopsy, Grave, Dew Scented, Vesania, Hurtlocker - Hamburg, MarX - 10 Cryptopsy, Grave, Dew Scented, Vesania, Hurtlocker - Hamburg, MarX - 11 Cryptopsy, Grave, Dew Scented, Vesania, Hurtlocker - Hamburg, MarX - 12 Cryptopsy, Grave, Dew Scented, Vesania, Hurtlocker - Hamburg, MarX - 13 Cryptopsy, Grave, Dew Scented, Vesania, Hurtlocker - Hamburg, MarX - 14 Cryptopsy, Grave, Dew Scented, Vesania, Hurtlocker - Hamburg, MarX - 15 Cryptopsy, Grave, Dew Scented, Vesania, Hurtlocker - Hamburg, MarX - 16