Crowbar, Iron Walrus - Osnabrück, Bastard Club

CROWBAR hatten beim diesjährigen Roadburn Festival einen Slot ergattert und um das Festival herum eine gut zweiwöchige Tour gebucht, die sie an einem Dienstagabend in den kultigen Osnabrücker Bastard Club führte. Dort trafen sie auf IRON WALRUS, die den Abend als Release-Party für ihr bei Redfield Records erschienenes Album "Insidious Black Sea" nutzen wollten. Diese Kombination kam beim Publikum scheinbar gut an, denn der Laden war rappelvoll und ausverkauft.

Es gibt sicher einen Grund für die Maskierung der IRON WALRUS-Leute, die bis auf den Sänger allesamt mit Sturmhauben auftraten. Aber wer die ersten beiden Songs verpasst, verpasst vielleicht auch die Erklärung dafür. Davon unabhängig konnte die Band mit ihrem schweren, schleppenden Metal voll und ganz überzeugen und die Wucht der "Insidious Black Sea"-Songs auf die Bühne übertragen. Es wurde eine massive Soundwand aufgebaut, die für gutes Magengrummeln sorgte und in den ersten Reihen für einen ordentlichen Moshpit. Da es ihre Release-Party war, spielten IRON WALRUS relativ lange, wobei sie durchweg interessant blieben und mit launigen Ansagen für gute Stimmung sorgten.

CROWBAR um Bandchef Kirk muss niemand was vormachen, die Jungs sind so routiniert, dass sie nach kurzem Soundcheck unprätentios auf die Bühne kommen, loslegen und direkt mal den Laden abreißen. Von Altersmüdigkeit oder gar Rockstargetue keine Spur, die Band ist und bleibt extrem sympathisch und gleichermaßen ehrlich ("We need to play another song to get paid."). Mit einem noch lauteren Sound als IRON WALRUS wurde auch dem letzten Altmetaller der Staub aus den Gehörgängen gepustet, dankenswerter Weise war der Sound dabei immer noch klar und nicht übersteuert. Zwischen den Songs gab es ehrlich-direkte Statements von Kirk, der einfach ein unglaublich netter Typ und guter Entertainer ist, und viel Applaus vom Publikum, das mit dem Gig seinen Spaß hatte und die New Orleans-Gang feierte. Es war so ein gelungener Konzertabend mit zwei thematisch gut passenden Bands, die bei überzeugen konnten.

Setlist (wie immer ohne Gewähr):

Conquering

High Rate Extinction

The Lasting Dose

Burn Your World

Self-Inflicted

Vacuum

Liquid Sky and Cold Black Earth

Sever the Wicked Hand

New Dawn

I Am Forever

All I Had (I Gave)

Planets Collide

Cemetary Angels

Let Me Mourn