Konzert:

Converge, Integrity, Coliseum - Hamburg, Knust

Konzert vom 31.07.2008Ganz Hamburg ist ausgeflogen zum Wacken Open Air war die Befürchtung im Vorfeld der CONVERGE-Gigs. Immerhin ist das Festival um die Ecke und konnte am Donnerstag mit einer dreistündigen IRON MAIDEN-Show aufwarten. Aber es gibt sie noch, die Krachmaten, die Verrückten – genug, um das Knust vollzumachen und die Temperaturen auf tropisches Niveau zu bringen.


COLISEUM fielen einem zu engem Zeitplan in Verbindung mit einem Stau zum Opfer, INTEGRTIY machten somit den persönlichen Opener. Die Cleveland-Heroes bollerten sich druckvoll durch ihren 40-minütigen Set, wirkten dabei aber etwas hüftsteif und boten kaum Bewegung. Die gab es vor der Bühne umso mehr zu sehen, der Pit war doch recht groß und immer gut in Aktion, während im hinteren Teil immerhin mit dem Kopf genickt wurde, was bei der Luft für einen guten Schweißausbruch sorgte. Die letzten Songs waren die Höhepunkte des Sets und wurden von den ersten Reihen enthusiastisch mitgesungen, endlich kam auch etwas Bewegung in die Band. Aber vielleicht war es ihnen auch einfach zu heiß, Cleveland liegt ja nicht gerade am Äquator.


Boston auch nicht, aber CONVERGE kümmerte das nicht. Nach fixer Umbauphase kam das Krachquartett auf die Bühne, machte sich fertig und legte ohne große Vorrede los. Jacob Bannen hatte während der ersten beiden Songs Probleme mit dem Mikro, was seine Laune aber nicht trüben konnte. Die war überraschend gut und ließ ihn zwischen den Songs immer wieder dem Publikum danken, sogar kleine Witzchen waren drin. Zum brachialen CONVERGE-Sound passte das nicht wirklich... vielleicht lag es daran, dass der ganze Gig zu zahm erschien und die ungezügelte, entfesselte akustische Gewalt vermissen ließ, für die CONVERGE so beeindruckend stehen. Alle Songs wirkten eine Spur eingängiger und softer als gewohnt, selbst „No Heroes“ oder alte „Jane Doe“-Sachen konnten das nicht ändern. Dem Publikum gefiel die Stunde (zahmer) Krach trotzdem, niemand stand still und ließ die Show einfach über sich ergehen, im Gegenteil: jeder bewegte sich, jeder machte mit. Also alle zufrieden, inklusive der Musiker, die sich auch von Problemen mit dem Drumkit nicht aus der Ruhe bringen ließen und am Ende noch ein Zugabe in Form von „Jane Doe“ boten. Wacken war ganz weit weg, als sich die verschwitzen Massen auf den Heimweg machten.