Konzert:

Consume, Hellshock, War System - Bremen, Magazinkeller

Konzert vom 26.12.2003Na klasse. Da hört man, dass drei Baller-Bands im Magazinkeller spielen sollen und macht sich gegen halb zehn dahin auf. Leider wurde vergessen zu erwähnen, dass das ganze im Rahmen einer Konzertnacht stattfindet, die den schönen Titel "X-(mas) Over" trägt und bei der sechs Bands von Pop-Punk bis College-Rock auftreten. Die Tour der Ami-Bands wurde nur als Bonus oben raufgepackt. Heißt im Klartext, dass WAR SYSTEM nicht vor ein Uhr nachts anfangen und man sich vorher einige unsägliche Rockbands anschauen darf. Immerhin war es brechend voll im Magazinkeller, von der Bremervörder Grind-Clique über die versammelte Punker-Meute aus Bremen, Rotenburg und Hemsbünde bis zu einigen Bremer Metalheads ist viel buntes Volk da, zu dem sich ein großer Haufen Leute gesellen, die sich die Rockbands anschauen wollen. So kriegt man die Zeit auch rum….

Irgendwann war es dann weitweit nach Mitternacht und WAR SYSTEM gingen auf die Bühne. Schon vorher hatte der Exodus der Rockfans eingesetzt, so dass WAR SYSTEM dann entspannt vor einer nach brutaler Mucke lechzenden Meute aufspielen konnten. Das taten sie dann auch und legten los wie die Feuerwehr. Leider war der Soundmann eine Nuss und hat es den ganzen Gig über nicht geschafft, Gesang aus den Boxen ertönen zu lassen, obwohl sich der gute Mann am Mikro tüchtig abmühte. Also blieb’s ein reiner Instrumentalgig, der dazu noch unter einem grottigen Sound litt. Da war es kein Wunder, dass ein Großteil der Leute nach draußen ging.



HELLSHOCK hatten es dann ein wenig besser und einen besseren Sound. Mit dem Gesang klappte es aber auch wieder nicht so recht, da diesmal beide Mikros, die sich der dünne blonde Sänger vornahm ihren Geist aufgaben. Aber da die Amis eine verdammt gute instrumentale Leistung hinlegten und brutalen, aber immer auch melodischen, Punk/HC spielten, tobte die Meute. Ok, war auch weit nach zwei Uhr nachts, da war ein guter Teil des Haufens schon mit ordentlich Druck auf’m Kessel. HELLSHOCK, die mit einem unscheinbarem Gitarristen, einem dürren blonden Sänger Marke ausgemergelter Junkie und einem Alt-Heavy Metal-Fan (inklusiver kultig schlechter Tattoos), optisch echt was boten, legten eine flotte Sohle aufs Parkett und prügelten sich ziemlich schnell durch ihren Set. Der Sänger hatte immerhin genügend Power in der Stimme, um auch ohne Mikro einigermaßen zu hören zu sein und ging dazu noch ab wie ein Zäpfchen. War also eine ganz gute Leistung einer guten Punk/HC-Band.



Bevor die Headliner CONSUME an den Start gingen, nahmen zwei anwesende Bremer Tontechniker das Heft am Mischpult in die Hand und siehe da CONSUME hatten Saft auf dem Mikro. Mit der bereits durch HELLSHOCK gut angeheizten Menge hatten sie dann auch leichtes Spiel und konnten noch eine ganze Menge mehr Leute zum pogen und moshen bringen. Bei der Mischung aus brutalem HC und melodischem Punk, dazu mit einer sehr energievollen Live-Show ist das aber auch kein Wunder und CONSUME waren zu Recht Abräumer des Abends. Auch wenn sie erst gegen vier Uhr anfingen, was echt ein Unding war und der Band sicherlich so manchen müden Fan gekostet hat.



Bleiben drei eigentlich gute Punk/HC-Bands, die aber unter dem schlechten Soundmann und einer beschissenen Organisation arg zu leiden hatten, genauso wie die Zuschauer. Bands erst um vier Uhr morgens auf die Bühne zu lassen ist doch echt scheiße.