Konzert:

Children Of Bodom, Soilwork, Shadow’s Fall - Hamburg, Markthalle

Konzert vom 22.04.2003Schnittenalarm in der Markthalle - erstaunlich viele weibliche Wesen fanden den Weg in die Markthalle, um sich die neue CHILDREN OF BODOM-Platte live um die Ohren wehen zu lassen. Besonders aufgefallen sind die drei Mädels, die die ganze Zeit über vor dem Backstagebereich standen und jeden ansprachen, der da rauskam - die Musiker von CHILDREN OF BODOM aber ignorierten, als diese von einem Stadtbummel in den Backstagebereich gingen.


Egal, kommen wir zur Musik. SHADOW’S FALL waren Opener. Die Jungs aus Amiland haben mit "Art Of Balance" ein verdammt geiles Album in der Hinterhand und mit "Thougths Without Words" eine Single im MT/VIVA-Dauereinsatz. Die Band legte energiegeladen los und spielte einen Querschnitt ihrer bisherigen Alben, wobei der Schwerpunkt eher auf älterem Material lag, wenn ich das richtig mitbekommen habe. Eigentlich habe ich die ganze Zeit die dicken, arschlangen Dreads des Sängers bewundert. Der Mann ist Dreh- und Angelpunkt der Bühnenshow, keine Minute, in der er stillsteht. Seine Mitstreiter waren etwas zurückhaltender und bangten nur gelegentlich ein wenig zaghaft. Musikalisch waren sie aber allesamt top, mit einem klasse Sound ausgestattet ballerten sie sich durch ihren Set und konnten einen ziemlich großen Moshpit vor der Bühne für sich versuchen. Einzig der Grunzgesang der Gitarristen klang ziemlich schwach, dafür entschädigte aber die Stimmleistung des Sängers, der in Hochform war und cleane wie gebrüllte Passagen erstklassig in die Menge brachte. (lh)



SOILWORK würden sich anstrengen müssen, um die Performance der Amis zu toppen. Auf der Tour mit In Flames hatte ich sie nur kurz gesehen, die Schweden hatten aber einen guten Eindruck hinterlassen. Tja, so ändern sich die Zeiten. "Figure Number Five", das neue Album der Band, finde ich bei weitem nicht so gelungen wie seine Vorgänger (auch wenn heavy das ganz anders sieht) und an diesem Abend war auch die Show Soilwork’scher Prägung eher mau. Der Sound war relativ mies, der Gesang nur schlecht zu hören und bei weitem nicht so gut wie auf Platte. Dazu kam, daß viele Songs um einiges schneller gespielt wurden als auf Konserve und dadurch so einiges an Atmosphäre flöten ging. Selbst Knaller wie "Follow The Hollow" klangen an diesem Abend nur eintönig, schnell und austauschbar. Trotzdem wurde die Band vom Publikum abgefeiert, der Moshpit war um einiges größer als bei SHADOW’S FALL. Die Band bot trotz allem auch eine gute Show mit viel Bewegung auf der Bühne. (lh)



Wegen des Headlines war ich nicht zum Konzert gegangen. CHILDREN OF BODOM haben zwei gute Platten gemacht, ihre ersten beiden, aber sich danach nur kopiert. Mittlerweile finde ich sie langweilig und viel zu sehr nach Power Metal klingen (ok, haben sie früher auch schon, weiß ich). Naja, live waren sie ganz nett. Der Keyboarder poste wild rum und die Saiten-Heinis bangten, aber trotzdem wirkte alles recht routiniert und langweilig auf der Bühne. Musikalisch sowieso. Den Fans hat’s gefallen, die drei Mädels vor’m Backstagebereich bekamen leuchtende Augen, aber ich fand’s langweilig und bin nach fünf Songs raus in’s Hamburger Nachtleben. (lh)

Nun gut, ich bin auch kein großer Freund der jungen Band vom See. Vor allem, weil das Schlüsselbrett den guten Rest der Kapelle immer wieder so zukleistert, dass einem Angst und Bange wird und man fürchtet, die Italo-Weichspüler kommen. Aber, man muss schon sagen: Gelernt ist gelernt und die volle Markthalle und das begeisterte Publikum sind ein eindeutiges Statement. Nette Idee, den Gig mit einer giftgrünen Laser-Show zu untermalen. Die Jungs sind groß (musikalisch gesehen), auch, wenn ich nicht wirklich verstehe, warum. Muss ich aber auch nicht...