Konzert:

Carpathian Forest, Tsjuder, Wykked Wytch, E-Force - Hamburg, MarX

Konzert vom 14.01.2005Just angekommen stehen höllisch (logisch) viele Blackies vor dem gemütlichen Konzert-Karton der Markthalle. An die null Personen inräumig… Und dann die ersten Klänge - und E-FORCE stehen auf der Bühne. Der wunderbare Vierer um Ex-Voivodler Eric Forrest legt los wie ein kanadisches Schneeräumkommando und schnell füllt sich der Saal zusehends. Eigentlich passen die Jungs aus Montreal nicht recht ins Black-Metal-Schwangere Billing - macht aber nüscht. Sie präsentieren eine abwechslungsreiche Extrem-Metal-Mischung, die sich live wesentlich Death-Metal-lastiger als auf "Evil Forces" anhört. Viel Druck, viel hoher Mikro-Ständer, viel geil. Auch, weil VOIVOD zu Live-Ehren kommt und "Project X" schlichtweg genial ist. (memme)



Wenn eine Band den Titel der schlechtesten Band bekommen soll, ich täte diese hier vorschlagen. Ein schlichtweg vollkommen übertrieben-lächerliches Outfit der Marke Marilyn-Manson meets Cradle, eine extrem unansehnliche wie "unanhörbare" Sängerin und - noch schlimmer - langweilig-schwache Songs. Die Amis wirken wie eine siebtklassige COF-Kopie ohne eigene Ideen, ohne Spirit, ohne alles. Hier wollen Leute auf einen Zug springen, von dem sie nicht im Geringsten wissen, wohin er überhaupt fährt…. Schlimm, schlimmer BUKKLYG BYTCH. Bä. BäBä.(memme)



TSJUDER steigen auf die Bühne, dem ersten Eindruck nach mit Pandabären-Outfit wie in den schlimmsten Zeiten der Neunziger Jahre. Oder, besser gesagt: TSJUDER tragen wahres Oldschool-Black Metal Corpsepaint. Und überraschen aufs böseste, also extrem positiv: Sie sehen nicht nur aus wie eine Kreuzung aus IMMORTAL und KING DIAMOND, sie spielen auch wie die alten IMMORTAL: "Draugluin" und "Nag" teilen sich die Vocals auf, Basser Nag gurgel-singt den Hauptteil der Eigenkompositionen, Gitarrist Draugluin krächzt-schreit die Cover-Versionen. Und die haben es in sich, die Band covert "Ghoul" von MAYHEM und "Sacrifice" von BATHORY, und einigen ehemaligen Fans der "unsterblichen" Bergener Blackmetaller stehen kleine Freudentränen im Augenwinkel. Zu allem Überfluss ist der Schlagzeuger mit dem superbösen Pseudonym "Anti Christian" nicht nur exakt geschminkt wie Horgh noch vor drei Jahren, sondern rumpelt auch genau so ein geniales bißchen neben der Spur durch Blastbeats und schnelle Wechsel. Böser Blackmetal kann also erfreulich erfrischend sein, auch wenn eine Band dermaßen tief mit beiden Händen in die Klischee-Kiste packt. (laetti)



Setlist TSJUDER:

Sodomizing The Lamb

Helvete

I-10

Unholy Paragon

Lord Of Terror

Ghoul

Mouth Of Madness

Malignant Coronation

Eriphion Epistates

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Sacrifice




CARPATHIAN FOREST müssen eigentlich niemandem mehr etwas beweisen. Also jedenfalls nicht der Szene-Polizei, die die Karpaten aus nicht näher bekanntem Grund als "true" Vorbilder der Generation nach 1993 erkoren hat. Muß wohl sein, weil SATYRICONs Frost sie auf seiner Kompilation drauf hat. Oder wegen ihrer "alle-Jubeljahre-eine-EP" Veröffentlichungspolitik in den Neunziger Jahren. Vergangene Zeiten, seit Anbruch des neuen Milleniums haben CARPATHIAN FOREST jedes Jahr mindestens einen Tonträger rausgebracht und waren seitdem unter anderem mit HYPOCRISY und CANNIBAL CORPSE auf Tour.

... und sind dort eindeutig als die Band aufgefallen, die regelmäßig am weitesten neben der Spur spielte. Also haben CARPATHIAN FOREST schon fast einen Ruf zu verlieren: den Ruf, innerhalb des Black Metal die inkonsistenteste, asozialste (erinnert sei an das Kotz-Solo auf dem Wacken 2003) und besoffenste Live-Band zu sein. Gemessen daran haben CARPATHIAN FOREST hier in Hamburg einen überdurchschnittlich soliden Set gespielt. Die Instrumenten-Fraktion ist tight wie sau, besonders Gitarrero Tchort und Schlagzeuger A.Kobro halten den Hühnerhaufen zusammen und spielen präzise wie ein norwegisches Uhrwerk - also genau bei jeder erdenklichen Temperatur. Die ist bei CARPATHIAN FOREST auch gleich 10 Grad höher als bei der letzten Vorband. Den "Suicide Song" und "Pierced Genitalia" braucht die Band noch um sich auszurumpeln, ausgerechnet beim breaklastigen "Skjend hans lik" finden sie zu ihrer Form. Allerdings ist nicht alles Roger, aber ohne Roger funktioniert es nicht: Sänger Nattefrost steht ohne Mikrofonständer auf der Bühne wie ein Schluck Wasser in der Kurve und schwankt wie ein Matrose auf dem ersten Landgang ohne Reeling nach Wochen in der schweren See. Zu allem Überfluss schwankt er so fast nüchtern, da er zwei Tag zuvor auf der Bühne ohnmächtig aus den Latschen gekippt ist. Aber, Gossip beiseite: Das hier ist der tighteste Gig, den ich je von CARPATHIAN FOREST gesehen habe, die Zugabe haben sie sich verdient und die Zuschauer sich ebenso hart erklatscht - auch wenn sie aus ihrem ellenlangen Backkatalog besser den einen oder anderen Song hätten skippen und stattdessen ihrer Vorband fünf Minuten mehr Zeit für einen weiteren gecoverten Klassiker lassen sollen... Aber das steht auf einem anderen Blatt. (laetti)




Setlist CARPATHIAN FOREST:


Suicide Song

Pierced Genitalia

Skjend hans lik

Mask Of The Slave

Hymne til doden

Morbid Fascination of Death

Martyr

Black Shining

The Swordsmen

Christian Incoherent Drivel

Carpathian Forest

He´s Turning Blue

Terjes nye

Ancient Spirits

Knokkelmann

Nuclear Fucking Death Machine

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The Well Of All Human Tears

Doomed To Walk



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