Konzert:

Cannibal Corpse, Dew-Scented, Severe Torture, Viu Drakh - Hamburg, Markthalle

Konzert vom 14.10.2002In letzter Zeit hab’ ich bei Konzerten einfach kein Glück mehr und verpasse jedesmal die Vorband.


Dieses Mal erwischte es VIU DRAKH, von denen ich nur die letzten drei Songs mitbekam, nachdem der Ärger am Einlaß wegen der Gästeliste ausgestanden war. Als letzten Song bolzten die Jungs "Ace Of Spades" in die Menge, etwas schneller als im Original, schweingeil! Blickfang war mal wieder der Iro-Basser, der optisch kein bißchen auf so einen Metal-Gig paßt, aber egal. Und er erinnert mich an einen Ex-Mitbewohner von mir...


SEVERE TORTURE waren dann als Nächstes an der Reihe. Musikalisch am dichtesten am Cannibal Corpse-Sound dran, war ich mal gespannt, wie sich in der Halle anhörten. Ich hatte sie bisher nur beim Fuck The Commerce gesehen und da haben sie einen ziemlich guten Eindruck hinterlassen. Technisch anspruchsvoller Death Metal, nicht sonderlich originell, aber ziemlich tight und brutal runtergezockt. Die drei Langhaarigen auf der Bühne bangten wie wild und der Sänger bewies gute Entertainer-Qualitäten. Im Publikum gab’s den ersten richtigen Moshpit und sogar erste Stagediver-Sichtungen. Darunter waren ein paar ziemlich junge Hüpfer, die sich ziemlich mutig von der Bühne schmissen. Respekt! Respekt auch für SEVERE TORTURE, die einen guten Gig hinlegten.


DEW-SCENTED hab’ ich nun schon ein paar Mal live gesehen und ich mag ihre Platten, vor allem ihren aktuellen Knaller "Inwards". Beim Full Force waren sie hammergeil und heute waren sie schlicht Scheiße. Das lag zum einen am Sound, zum anderen an der schwachen Leistung von Shouter Leif, der irgendwie immer leicht neben der Spur wirkte und sich recht eintönig durch die Songs bewegte. Am Stageacting gab’s nichts auszusetzen und auch die Songauswahl war mehr als gelungen, aber der Funke sprang an diesem Abend leider nicht über. Dazu kommt der grottige Sound während der ersten zwei Songs, als die Monitorboxen die Halle mit Mucke beschallten, während über die anderen Lautsprecher noch immer das Intro lief. Dew-Scented haben schon bessere Gigs abgeliefert. Sei’s drum, jede Band hat mal einen schlechten Tag.


Bis auf CANNIBAL CORPSE. Ich hab’ die Amis schon des öfteren gesehen und sie waren bisher immer brutal, tight und gut. Nach einem verdammt geilen Instrumental ging’s in die Vollen. Die Kannibalen präsentierten sich wie immer brutal und technisch extrem versiert. Corpsegrinder ist momentan einer der besten Death Metal-Shouter und ein hervvoragender Entertainer (auch wenn sein "This song goes out to all ladies - this is "fucked with a knife" ziemlich abgenutzt ist). Er bangte wie ein Tier, während Alex Webster wieder einmal bewies, daß in seinem Hals ein Propeller steckt. Unglaublich, wie der Mann bei so konstantem Propellerbanging noch Baß spielen kann. Songmäßig gab’s gewohnte Kost, von "Fucked With A Knife" über "Stipped, Raped And Strangled" über "Unleashing The Bloodthirsty" zu "Pit Of Zombies" vom aktuellen Album. "Gore Obsessed" wurde aber nur mit drei oder vier Songs berücksichtigt, das Ganze war mehr eine Best-Of-Show, antürlich ohne die Songs der ersten drei Alben. Neunzig Minuten Death Metal vom Feinsten, dann waren alle glücklich. Musiker, Stagediver (die in Massen auftraten), Banger und der Rest. Schön.