Konzert:

Cancer Bats, Lord Dying - Hamburg, Hafenklang

Konzert vom 17.02.2016

Der Hamburger Hafen ist immer eine Reise wert. Wenn dann noch CANCER BATS im „Hafenklang“ spielen, sollte man sich das nicht entgehen lassen.

Bevor allerdings die kanadischen Sludge Punker auf das Norddeutsche Publikum losgelassen werden, geben LORD DYING aus Portland, Oregon den Opener.
Zur Abwechslung ist es einmal ganz angenehm, nur zwei Bands auf dem Billing zu haben.
Der Trend geht ja in eine andere Richtung. Und bei drei oder vier Bands in Folge, kann ein Konzertabend gerne mal ermüdend wirken.
Die US-Amerikaner legen pünktlich um 21:00 Uhr los und machen gleich gut Druck. Und das ist bemerkenswert, denn die Band kommt ganz ohne Bass aus. Mit ihrem ordentlich durch den Sludge-Wolf gedrehten Groove-Metal-Sound, haben sie das Publikum schnell auf Ihrer Seite. Zugegeben, viele sind noch nicht da. Aber den knapp 50 Fans vor der Bühne gefällt es.
Sänger Erik Olson (v./g.) ist gut bei Stimme und hat lupenreine Shouts anzubieten. Der Herr bringt gewaltig was auf die Waage und erinnert gesanglich an PRO-PAINs „Gary Meskil“ oder „Billy Milano“ von S.O.D. und M.O.D.. Zudem hat das Trio extrem fette Riffs am Start, spielt gut zusammen und wirkt sympathisch. Als sich Gitarrist „Chris Evans“ nach der Show sogar anbietet, die Setlist extra für den Konzertbericht noch einmal durchzusprechen, haben die Herren endgültig gewonnen.
Toller Auftritt, nette Jungs!   



Setlist LORD DYING:
What Is Not … Is
The Clearing at the End of the Path
Greed Is Your Horse
Poisoned Altars
In a Frightful State of Gnawed Dismemberment
A Wound Outside of Time
Suckling at the Teat of a She-Beast
Darkness Remains


Nach kurzer Umbaupause betreten CANCER BATS die Bühne.
Das „Hafenklang“ ist zwar nicht groß, aber etwas mehr als die knapp100 anwesenden Gäste hätten es schon sein dürfen. Die Band aus dem kanadischen Toronto lässt sich davon nicht unterkriegen und gibt, wie gewohnt, Vollgas. Aktuelle Songs dominieren zwar das Set, aber Band-Klassiker wie 'Hail Destroyer' oder das BEASTIE BOYS Cover 'Sabotage' werden natürlich trotzdem intoniert.
Obersympath „Liam Cormier“ (v.) kreischt sich die Lunge aus dem Leib und scheint mehr in der Luft zu sein als auf dem Boden. Wie ein Flummi springt er über die Bühne und animiert die  Zuschauer, es ihm gleich zu tun. Unglaublich, was dieser Mann für Energie hat. Das Hamburger Publikum macht seinem Ruf leider alle Ehre; Bewegung gleich Null. „Cormier“ reagiert mit Humor: "(…) Ihr seid das höflichste Publikum, dass ich je in Hamburg erlebt habe (...)“.  Als der Frontmann dann auf eine Krebs-Spendenaktion der Band aufmerksam macht, wird abermals deutlich, dass die CANCER BATS eine ganz besondere Band sind. Jeder Fan wird gebeten "eins Euro" am Merchandise-Stand zu spenden. Zudem kündigt der Sänger an, seine Haare nach der Tour abzurasieren und diese zu versteigern. Bisher hat die Band fast 20.000 € gesammelt. Großartige Aktion!
Ob als Band oder Spendensammler, diese Herren sind ihr Geld wert!


Für Ihre nächsten Shows ist ihnen allerdings ein volles Haus mit Bombenstimmung zu wünschen.

Setlist CANCER BATS:
True Zero
Bricks and Mortar
Sorceress
Pneumonia Hawk
R.A.T.S.
Pray For Darkness
Arsenic in the Year of the Snake
Hail Destroyer
Trust No One
All Hail
Smiling Politely
Scared to Death
Buds
Road Sick
Beelzebub
Lucifer's Rocking Chair
Drunken Physics
Sabotage
Satellites
 



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Lord Dying