Konzert:

Breakdown of Sanity, Vitja, Clawerfield - Köln

by Gast (nicht überprüft)
Konzert vom 04.10.2015

Nachdem die Schweizer Jungs von BREAKDOWN OF SANITY bereits mit Bands wie Caliban und Callejon auf Tour waren, gab’s nun die erste eigene Headliner Tour. Nach Auftritten unter anderem in Österreich, Polen, Dänemark und Belgien bildete die Show in Köln den krönenden Abschluss.

 

Gleich aus der Schweiz mit auf Tour gegangen sind CLAWERFIELD, die an diesem Abend das erste Mal in Köln auftreten. Sänger Adrian war ganz begeistert, dass schon zur ersten Band so viele Zuschauer ins Underground gekommen sind – und das, obwohl die meisten wohl noch nie etwas von der Band gehört hatten. Auf der Frage, wer sich den Song „Redemption“ vorher bei Youtube angehört hat, gingen gerade mal vier, fünf Arme nach oben. Ordentlich mitgeklatscht hat das Publikum dann aber trotzdem. Schade nur, dass der Sänger seine Stimme bei den Shouts wesentlich besser unter Kontrolle hatte als beim cleanen Gesang. Wobei nicht ganz klar war, ob das nun an mangelnder Gesangstechnik lag oder daran, dass er sich durch technische Probleme selbst schlecht gehört hat. Beim nächsten Besuch in Köln können „Redemption“ sicher schon mehr Fans mitsingen.

Ein wahrer Wirbelwind stürmte mit VITJA durch den Raum. Die Band ist kurzfristig für DREAM ON DREAMER eingesprungen, die die Tour als gesundheitlichen Gründen absagen mussten. Frontmann David strotze vor Energie und übertrug diese unmittelbar auf die Zuschauer. Er stürmte über die Bühne, nahm immer wieder Kontakt zu den Leuten in der erste Reihe auf, hielt das Miko ins Publikum und sah mit so intensivem Blick in die Menge, dass wohl jeder das Gefühl hatte, er singe in diesem Moment nur für ihn. Die Meute dankte es ihm mit einem Hexenkessel aus hüpfenden Leibern, Moshpit und Violent Dancing. Die Aufforderung zum Stagediven ließen sich viele nicht zwei Mal sagen. Einer nach dem anderen kletterte auf die Bühne und stürzte sich wieder in die Menge. Die Musik? Natürlich genauso energiegeladen wie die Band. Eine Band, die sicher bald selbst als Headliner auf Tour gehen wird.

Einen leichten Stand hatten BREAKDOWN OF SANITY nach ihrer Vorband nicht – schließlich war es inzwischen unglaublich warm und stickig. Und tatsächlich schienen die Fans bei den ersten Liedern noch etwas ausgepowert zu sein von dem vorangegangenen Spektakel. Dabei waren wohl die meisten genommen, um die Schweizer als Headliner abzufeiern. Zum Teil wie aus dem Maschinengewehr ballten BREAKDOWN OF SANITY den Leuten die Beats um die Ohren und weckten die müde Meute damit schnell wieder auf. Viele Shouts, wenig Gesang – klassischer Metalcore eigentlich, würde Sänger Carlo nicht immer wieder mit seiner Stimme spielen und mal nach Death oder sogar Grindcore klingen. Auch ganz ohne Aufforderung sprangen die Fans wieder von der Bühne. Fast ein Wunder, dass am Ende des Abends nur zwei Scheinwerfer vor der Bühne von den Fußtritten der Crowdsurfer etwas die Köpfe hängen ließen, aber offenbar nicht kaputt gegangen sind. Schon nach 40 Minuten kündigte die Band ihren letzten Songs an, mit zwei Zugaben kamen sie auf eine Stunde Spielzeit. Nicht lang für einen Headliner, aber lang genug, dass sich auch härteste Hardcore-Fan wieder nach frischer Luft sehnte.



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Vitja