Konzert:

Blutsbrüder, Exit Inside, Straight - Seesen, Jugendzentrum

Konzert vom 08.04.2005Das Jugendzentrum in Seesen ist in der Tat nichts Anderes! Nach dem Erreichen der Location und auch später während der Gigs fiel auf, dass locker zwei Drittel des Publikums gerade einmal 16 Jahre zählten. Aber was solls?! Ab diesem Alter darf man laut Gesetz schmöken, Bier saufen und der Paarung nachgehen, also auch rocken! Für kleinere Gigs ist der Laden durchaus geeignet und mit seiner Bühne, komisch in der Mitte des Raumes angeordnet und recht niedrig, nicht schlecht für Bands auf Club - Niveau.



Den Auftakt des Abends lieferte die Lokalband STRAIGHT, die musikalisch gut zum Publikum passte. Ihre Mischung aus Grunge und Brit Pop, stilecht mit Eiergitarre, sprach die pogenden Teenies durchaus an, auch wenn echte Begeisterungsstürme ausblieben. Nichts gegen aufstrebende Newcomer - Combos mit noch wenig Erfahrung, aber der Stil des Quartetts ist nun schon reichlich tot und absolut ausgelutscht. Schrammelrock, irgendwo in der Schnittmenge aus PLACEBO und Schrotkurt, war zumindest noch nie mein Ding und rockt auch überhaupt nicht. Rein objektiv muss ich aber bescheinigen, dass sich die Jungs echt Mühe gaben und als lokaler Anheizer durchaus ihre Chance verdient hatten. Aber diese Mucke…



Danach waren die ebenfalls lokal angesiedelten EXIT INSIDE an der Reihe, die ihre Aufgabe etwas besser lösten und schon deutlicher rockten. Zwar haute mich der selbsternannte "Alternative Pussy Rock" auch nicht vom Hocker, da auch hier, der Name sagt’s schon, alternative Musik, irgendwo zwischen Grunge und Rotzrock, zum Tragen kam. Die Teenies holten sich sogar noch den Frontmann der Core - Formation DON’T auf die Bühne, der für die Grunz - Kotz - Parts zuständig war und die Band eine Handvoll Songs lang begleitete. Gegen Ende des Sets wurde noch eine hörenswerte, speedige Keule ausgepackt, die ordentlich abging und mich sogar zum munteren Fuß - Mitwippen animierte. Für eine Lokalband im Teenageralter war es nicht übel, aber beide Vorbands konnten den kleinen, älteren Teil des Publikums nicht ganz auf ihre Seite ziehen, da alternative Mucke dieser Art wohl eher für die jüngeren Rocker gedacht ist. Aber das ist eben nur meine Meinung…



"So sind wir, das ist unser Leben, was kann es Schöneres geben, als ein Blutsbruder zu sein?!"… auch wenn sie’s nicht gerne hören und es jeder in die Band Involvierte (scherzhaft?!) abstreitet: die stilistische Verwandtschaft der BLUTSBRÜDER zu einer seit kurzem nicht mehr existenten Frankfurter Band ist unüberhörbar. Dabei steht aber immer und überall der Spaß im Vordergrund. Nix mit Selbstmartyrium oder "Alles scheiße" - Mentalität, denn wir wissen ja, "das Leben kann doch nicht nur scheiße sein"! Nur leider hat sich das noch nicht einmal bis in alle Ecken des Harzes herumgesprochen, denn die zuvor die beiden Vorbands anheizenden Kiddies wurden jetzt von Song zu Song immer weniger, dabei wies Sänger Pommes mehrfach darauf hin, dass es am Merchandise - Stand nicht nur Shirts und CDs, sondern auch die Nummer des Bassisten zu bekommen gab… tststs… Teenies halt! Gespielt wurde so gut wie alles, was die beiden bisher veröffentlichten Platten der Jungs zu bieten hatten; von "Die Geilheit Ist Der Sieger" (Pommes und Gitarrist Marijan von den anwesenden Ehefrauen und Freundinnen der Musiker wie immer mit "Ausziehen, ausziehen!" - Chören angefeuert…), über "Hunde, Wollt Ihr Ewig Leben?", "Jetzt Sing Wir Da", "Träum Schöne Engel" (nur mit Gesang und Gitarre), "Suizid", "Nein" bis zur abschließenden Bandhymne "Blutsbrüder" war alles vertreten. Mit dem neuen Stück "Der Lauf Der Dinge" wurde ein neuer Song enthüllt, der allerdings noch ein paar Runden benötigen wird, bevor er die bandtypische Mitgrölkompatibilität erreicht, denn das Stück wirkte weniger eingängig als der Rest - aber das konnte sicher auch täuschen. Natürlich gab es noch die üblichen Zugaben, nämlich die coole BSC - Hymne "Es Lebe Harzer Eishockey" und das witzige "Scheidenkrampf". Alles in Allem ein (wieder mal) sehr unterhaltsamer und gelungener Gig der fünf Clausthaler, auch wenn das Publikum vielleicht nicht ganz zur Band passte. Super wäre auch, wenn man noch mehr Songs zur Verfügung hätte und einen kompletten "Fulltime - Gig" abreißen könnte, aber was nicht ist, kann ja hoffentlich noch werden!


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