Konzert:

Belphegor, Dunkelgrafen und Dawn Of Dreams in Heidelberg - Schwimmbad Musik Club

by Gast
Konzert vom 10.01.2001Trotz den üblichen querelen mit der Wegbeschreibung (man muss nicht direkt bei der Tanke nach links, sondern erst die nächste, sonst hängt man im Klinikkomplex ) erreichte ich den Club viel zu früh, worauf ich mir 2 Stunden lang alte Wacken-Videos auf der Leinwand und Ami-punk im Club darüber geben durfte. Der Laden war dementsprechend leer, bis auf knapp 20 schwarze Gestalten die vor dem Schild "Einlass 21.30" rumlungerten.
Nachdem man sich die Wartezeit mit ein paar Bierchen verkürzt hatte, schloß dann endlich irgendjemand die Tür auf.



Als erstes zeigten sich DAWN OF DREAMS auf der Bühne, die die undankbare Rolle hatten als eher melodische Death Metal-Band für zwei Schwarzmetallgruppierungen eröffnen zu müssen. Noch dazu kam der besch..eidene Soundcheck, der alles bis auf den Sänger mehr oder weniger verschluckte oder vermischte. Da die meisten anwesenden doch sichtlich wegen Belphegor erschienen waren taten sie sich ledlich schwer die Stimmung anzuheizen, aber nach den ersten paar Songs begannen einige sich schon mal warmzumoshen.



Nach der obligatorischen Umbaupause kündigte dann ein ein düsteres Intro (vom Band) und das Erscheinen einer kunstblutbespritzten Gestalt in schwarzer Kutte, die einen ziegenschädelbewehrten Stock vor sich hertrug den Auftritt der DUNKELGRAFEN an. Der Kaputzenheini entpuppte sich als deren Sänger, der sich auch nicht von den inzwischen von ein paar Scherzbolden in den hinteren (hehe) Reihen angestimmten "Böse,böse!"-Sprechchören aus der Ruhe bringen lies. Darauf folgte ein Blackmetal Gewitter erster Sahne, das trotz (oder gerade wegen) der Minimalbesetzung von einem Sänger, Gittaristen und einem Drummer nichts an Wucht einbüßte. Dementsprechend stieg die Stimmung und die Zahl der kreisenden Matten stieg beachtlich. Von den Jungs wird man wohl noch mehr hören...



Danach war wieder mal Umbau angesagt, doch stielecht fast um Mitternacht baten dann BELPHEGOR zur Audienz. Auch hier durfte man sich wieder über ein Intro freuen(")" , doch was dann folgte stellte alles in den Schatten was ich je an Geknüppel gehört zu haben glaubte. Die Jungs legten gleich mit dem Titeltrack des aktuellen Albums "Necrodeamon Terrorsatan" in einem Affentempo los, das man sich über die Anzahl der Beine des Drummers Gedanken zu machen begann. Gegen dieses Brett klingt Marduks "Panzerdivision" eher wie ein Trabbifanclub ! Nach 2 Songs verkündete der Sänger schließlich mit feinstem Ösi-dialekt : Bevooorsjez einschlafft spuil ma mal was schnellers. ..nun ja..hab es nicht für möglich gehalten, aber es waren tatsächlich nicht bloß leere Worte. Über die Gitarrenarbeit läst sich zwar streiten, aber da der Sänger während den Songs durchaus mal die linke Hand vom Griffbrett nahm um nach dem Mikro zu greifen oder sich Haare aus dem Gesicht zu wischen, während er mit der rechten munter weiterschrubbte, scheint das auch nicht das Hauptanliegen der Band zu sein. Der Menge gefiels, und ein paar hartgesottene(-gesoffene?) moshten wirklich das komplette Set munter mit, wobei für mich die Ösi-Ansagen klar der Höhepunkt des Konzerts waren ( Hoch die floschn ! Ja wia, habts koan durscht - Der negschte Song is der Didlträk von unserm erschtn aalbum...usw..). (Diddledreck !!??? - lasst doch die arme Maus in Ruhe - Anm. d. Red.)
Nach knapp anderthalb Stunden und 2 Zugaben beendeten dann auch Belphegor ihre blaspemische Höchstleistung, und ich bereitete mich seelisch und moralisch schon mal auf 2-3 Tage Kopfweh und Nackenschmerzen vor...