Before The Dawn, Swallow The Sun, Ophis - Hamburg, Logo

Den Anfang machten die Hamburger Doom-Death-Dameraden OPHIS. Nachdem die hauseigenen Soundmenschen dann doch auch endlich das INtro ausbekommen hatten, stand einem verzweifelten Abend nichts mehr im Weg. Während Gitarrist Jan, die Salzsäule, erstarrt schien und so den Spirit der Musik originalgetreu ins Logo transportierte, bewegte sich Bassist Olli biweilen, als spiele er in einer Hyperspeed-Death-Band - und symbolisierte so die Aggression, die OPHIS immer dann verbreiten, wenn sie ein wenig mehr auf die Tube drücken. Und inmitten der beiden steht und bangt Sänger und Gitarrist Phil und fordert symbolisch zum kollektiven Selbstmord auf. Gut, dass es niemand wirklich getan hat, denn dann hätten sie die kongeniale (natürlich finnische) Impaled-Nazarene-Coverversion von dicken Blut verpasst. Ach so: Richards Schlagzeug klang heute manchmal soundtechnisch irgendwie kuhglockig und der neuere Song wirkte noch ein wenig unausgegoren. Insgesamt aber macht diese Doom-Death-Hoffnung echt Lust auf den Tod. Oder so.
Setlist
Intro
Funeral
Dead Inside
Beneath Sardonic Skies
Covert To Nihilism
Black Wish
Caressing The Dead
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Blood Is Thicker Than Water
Ähnlich verzweifelt gehen SWALLOW THE SUN in Big-Band-Größe zu Werke. Jedenfalls sieht das mit sechs Mann auf der kleinen Bühne so aus. Macht aber nix, denn hüpft auch diese Doom-Death-Dereinigung nicht unbedingt munter in der Gegend herum. Geht auch nicht, denn echte Trauer und Verzweiflung lässt keinen Raum für Freudensprünge. Die wiederum war der ein oder andere im Publikum bereit zu tun, denn die Finnen füllen mühelos Lücken, die neben My Dying Bride oder Mourning Beloveth existieren. Sänger Kotamäki leidet wie ein drogensüchtiger Hund, seine Kollegen scheinen den Frust nur noch zu vergrößern. Toll traurig die Jungs - nur wenn sie auch noch true sind, dann gibt es sie bald nicht mehr, schnuff ... Vielleicht haben die inzwischen doch recht zahlreichen Fans deswegen lautstark nach einer (wirklich nicht eingeplanten) Zugabe verklangt, bis sie sie krichten.
Setlist
The Giant
Descending Winters
Out Of This Gloomy Light
"Psykos "
The Ship
Swallow (Horror Part One)
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Deadly Nightshade
Nicht ganz ins Billing passen wollten da die vielschichtigeren BEFORE THE DAWN. Die machten auch vor einem kleinen Bogen in Richtung HIM-Gothen und Co., Bassist und Sänger Lars verstellt seine brauchbare Stimme auch mal in Richtung Grunge, während Satan (Tuomas) mit den lustigen Punkten und Metall im Gesicht viel, viel lieber aussieht als es das Evil-T-Shirt suggerieren will und Gitarrist Juho gerne post und lieber bei Emperor spielen würde. Egal, die Zahl der Zuschauer nimmt gegenüber "STS" ab, die Begeisterung bei den Verbliebenen kocht dafür über. Riecht nach Unentschieden zwischen den beiden Finnen - nach persönlichem Gusto gewonnen haben die Doom-Deather gegen die viel zu fröhlichen Headliner.
Setlist
Unbreakable
Scar
My Darkness
Disappear
Alone
Enemy
Vengeance
Away
The Black