Konzert:

Bang Your Head Festival 2005 - Freitag

Konzert vom 24.06.200510 Jahre BANG YOUR HEAD Festival - 7 mal als Open Air auf dem Messegelände und dazu ein Billing mit dem Besten aus den vergangenen Jahren. Kein Wunder das das BYH somit auch zum ersten mal ausverkauft gewesen ist. Abgesehen vom Megaunwetter in der Nacht auf Samstag (s. Randnotizen) gibt es ansonsten über keine besonderen Vorkommnisse zu berichten. Bitte aufstoßen tun in Balingen wie leider mittlerweile auf jedem anderen Festival in dieser Größenordnung die teilweise wirklich übertriebenen Preise. Das Stück Pizza kostete am Samstag plötzlich 4,- Euro !!!
Das hat schon nichts mehr mit teuer zu tun. Das ist einfach nur frech, wenn man die Größe gesehen hat. Alle anderen kulinarischen Köstlichkeiten lagen dann verhältnismäßig im Rahmen. Das 0,4l Bier für 3,- Euro, der Riesen Hot Dog von den Dänen für 4,- Euro und der Döner ebenfalls für 4,- Euronen. Loben muss man den Veranstalter für den verkauf von Literflaschen Wasser für 3,- Euro. Dies führte allerdings dazu, daß am Samstag mittag für ne ganze Weile das Wasser aus war….


Ein weiteres Lob muss man dafür aussprechen, daß nach den chaotischen Verhältnissen nach dem Unwetter das Festival mit Verzögerungen fortgesetzt werden konnte. In dieser Nacht ging es im Produktionsbüro mit Sicherheit heiss her….



Und nach dem nun fest steht, daß das BYH 2006 in die elfte Runde geht, macht das Leser der nachfolgenden Berichte gleich noch mehr Spass. Ihr werdet sehen…..



Als die wiedererwachten Schweden von MORGANA LEFAY Freitags um 10 Uhr als erste Band überhaupt die Bühne betraten waren schon erstaunlich viele Fans wach und anwesend was mit Sicherheit nicht nur daran lag, dass das BYH in diesem Jahr zum ersten Mal seit seinem Bestehen ausverkauft war. Die Schweden hatten nämlich erst vor kurzem ihr neues überragendes Werk "Grand Materia" veröffentlicht, so dass es für jeden wirklichen Metaler ein Muss war, den neuen sowie den alten Songs zu lauschen. Allein schon der Kracher-Opener "Source Of Pain" war das Aufstehen schon Wert. Es folgten Hit an Hit, wie "Maleficium", "Angel’s Deceit", "To Isengard", "I Roam" und der Knaller schlechthin des neuen Albums, das hittige "Hollow". Morgana Lefay sind mit Sicherheit eine der tightesten Bands die dieser Erdball je zu sehen bekommen hat. Die Performance, das Zusammenspiel und die Genauigkeit der 5 Bollnäsen ist schier unglaublich. An diesem Punkt muss man auch mal loswerden, dass Charles Rytkönen einer der charismatischsten und symphatischsten Frontmänner des gesamten Metal-Genres ist. Zudem besitzt er auf der Bühne eine unglaubliche Ausstrahlung, der man sich nur schwer entziehen kann. Das einzig Unwürdige an diesem Auftritt war die Gott- Odin- oder was auch immer lose Zeit zu der sie auf die Bühne geschickt wurden. Es ist mir absolut unbegreiflich, wie man diese Band auf den ersten Platz des Billings voten kann, ihr Ignoranten. Morgana Lefay rulen!!!
Wer sie schon auf der Tour nicht gesehen hat, und jetzt auch noch verpasst hat, ist selbst Schuld und DEFINITIV KEIN METAL! (car)




Das kanadische Speed Metal-Urgestein EXCITERist beileibe keine
schlechte Liveband, aber der unbändigen Spielfreude der Schweden hatten
sie an diesem Vormittag nicht all zuviel entgegenzusetzen. Das Quartett
war zwar gut aufgelegt - insbesondere Sänger Jacques Belanger, der die
erste Hälfte des Gigs in der glühenden Balinger Hitze in einem schwarzen
Mantel absolvierte - und lieferte einen achtbaren Auftritt ab, der aber
leider nicht gerade mit einem überragenden Sound gesegnet war; zumindest
auf der linken Bühnenseite war John Riccis Geschredder oft nicht
sonderlich deutlich zu hören, was den Songs doch etwas die Wucht nahm.
An der Setlist gab´s dafür nichts auszusetzen: Die unvermeidlichen
Titelsongs der klassischen ersten drei Alben "Heavy Metal Maniac",
"Violence And Force" und "Long Live The Loud" und die Kulthymne
"Pounding Metal" kamen ebenso zum Zuge wie die mörderischen Bretter
"Aggressor" und ´"Violator" von den letzten beiden Scheiben. Dazwischen
gab´s noch ein ganz neues Stück, das auf dem kommenden Album stehen
soll; "In Mortal Fear" versetzte allerdings wohl keinen der Anwesenden
in Todesangst, denn die Nummer orientiert sich deutlich mehr am
klassischen, etwas rockigeren Stil der Band in den frühen Achtzigern als
am rabiaten Geschrote der Exciter-Neuzeit. War schon schön, die Jungs
mal wieder zu sehen; für den Sound konnten sie ja nix....(ps)



KAMELOT reisten mit Ihrer aktuellen Scheibe "The Black Halo" im Gepäck an und spielten als Ersatz für Virgin Steele. Nachdem es beim ersten Song noch ein paar kleinere Soundprobleme gab, die weibliche Verstärkung war leider kaum zu hören, klappte der Rest da schon besser, auch wenn die Stimme von Roy Khan insbesondere in den Höhenlagen nicht immer wirklich gut rüber kam. Stücke wie "The Edge Of Paradise" vom Vorgängeralbum "Epica" kamen bei den Fans, die sich vornehmlich in den vorderen Reihen aufhielten, ebenso gut an und wie die Songs vom neuen Album a la "Soul Society". Die weiteren anwesenden Metalheads schwitzten eher still vor sich hin und begutachteten die Show. Die Band selbst zeigte sich trotz der brütenden Mittagshitze recht agil und lieferte eine ansonsten gewohnt professionelle Show. Ein Highlight vom gleichnamigen Album war "Karma", welches nach den vorherigen, leider nur mittelklassigen Singalongs dann doch rockte. Den Abschluss der Show bildete "March Of Mephisto" vom aktuellen Silberling, welches denn auch immerhin mit Applaus gewürdigt wurde. Insgesamt ein ganz ordentlicher Auftritt, auch wenn nicht so richtig Stimmung bei den Fans aufkommen wollte, doch KAMELOT spielen ja nicht gerade die typische Party-Mucke für ein Metal-Festival. (tennessee)



KROKUS, der, Schwertliliengewächs, das Ende Juni im schwäbischen volle Blüte erreicht. So hätte der Duden den Krokus Part in Balingen definiert. Tatsächlich präsentierte sich das 1974 gegründete Quintett wie ein guter Wein im besten Jahrgang: Mit jeder Menge Umdrehungen. Nach den - zugegeben interessanten barocken Klängen von Kamelot - für mich eine wahre Wohltat: echter, ungeschminkter, gradliniger Rock’n Roll. Und man machte es ihnen wahrlich nicht leicht - gruseliger Sound drohte den Gig zu vermiesen. Doch ein Metal Urgestein lässt sich von solchen Banalitäten nicht beeindrucken. Und so knallten Krokus unter erstaunlichem Publikumsandrang einen Kracher nach dem anderen ins Publikum. "Night Wolf", "Long stick goes boom", "American Woman", "Heat strokes" waren nur einige der Klassiker, die unter sengender Mittagssonne auf die Fans einprasselten. Leider kam das aktuelle Album "Rock the Block" ein wenig zu kurz - schade, wo die "Jungs" doch gerade auf dieser Scheibe wieder zu alter Form auflaufen... Dabei zeigte Heimkehrer und Ex-Gotthard-Axeman Mandy Meyer, warum er ein würdiger Nachfolger für Fernando von Arb sein kann. Aber auch der ausgewiesene CH-Gitarrengott konnte nicht verhindern, dass dem ein oder anderen eingefleischten "Krokanten" doch ein wenig Power in der Performance fehlte. So blieb es Sänger Marc Storace überlassen, mit seiner einzigartigen Röhre die Zweifel vom Himmel zu fegen. Und dass dieser Mann über jeden Zweifel erhaben ist braucht hier nicht erwähnt werden. Es gibt wenige Frontmänner, die über solch eine Bühnenpräsenz verfügen und das Publikum schon nach wenigen Akkorden im Griff haben. Fazit: Krokus waren trotz dünnem Sound eine echte Bereicherung. Möge diese metallische Pflanze noch lange weiter blühen... (SaXX)



Als am frühen Nachmittag die Sonne schon richtig zu schmerzen begann enterten DESTRUCTION die Bühne um die verschwitzte Meute noch vollends zum Kollaps zu treiben. Und trotz der Hitze gaben Schmier und seine Kollegen auf der Bühne wieder alles, wie auch nicht anders zu erwarten war. Die mittlerweile auch nicht mehr ganz so jungen "Jungs" erfreuten die Anwesenden mit einem gelungenen Potpurri aus fast 20 Jahren Bandgeschichte. Songs wie "Mad Butcher", "The Butcher Strikes Back" oder "Curse The Gods" hauen einfach immer wieder in die Magengrube. Verfeinert wurde das ganze noch durch eine mehr oder weniger gelungene Showeinlage mit halbnackten, dem Anblick nach vom Inhaber der örtlichen "Metzgerei Schwanz" geschminkten Tänzerinnen und als Krönung mit Herrn Schwanz in seiner Blut besudelten Schürze persönlich. Na ja, wem´s gefällt...
Höhepunkt der Show war zum Schluss sicherlich das nagelneue "The Alliance Of Hellhoundz", das auf der neuen Scheibe mit 10 Sängern unterschiedlichster Metal-Stilrichtungen zu hören sein wird. Einen kleinen Vorgeschmack darauf gab es auf dem BYH schon, als Schmier seine Kolleginnen und Kollegen respektive Doro, Charles Rytkönen (Morgana Lefay) und Johan Hegg (Amon Amarth) zum gemeinsamen Stelldichein auf die Bühne bat. So konnte sich Johan schon das Warmsingen für seinen darauf folgenden Auftritt ersparen. Alles in allem eine coole Show mit einigen Überraschungen! (car)



Dann war es unter gar nicht nordischer Sonne endlich Zeit für Death-Metal von Wikingern für Wikinger. Wer die Band vorab schon einmal live bewundern konnte, fand es nich sonderlich erstaunlich, dass sich AMON AMARTH das diesjährige Motto "Veni Vidi Vici" zu eigen machten und die Menge trotz der glühenden Hitze nochmals zum Toben brachten. Da Sänger Johan Hegg sich ja bei Destruction schon auf seinen Auftritt einstimmen konnte legte die band auch gleich richtig los. Ihr breitgefächertes Programm bestand aus einer guten Mischung von Alt und Neu. Logisch, dass Songs wie "Death In Fire" oder "Victorius March" dabei nicht fehlen durften. Um die Mischung zu komplettieren wurden noch die Hymnen der letzten Scheibe "Fate of Norns", "Where death seeems to dwell" oder der Oberhammer "Pursuit Of The Vikings" zum Besten gegeben. Die Hitze, nicht nur von oben, wurde immer unerträglicher, doch das interessierte Amon Amarth, sowie die tobende Meute einen feuchten Kehrricht. Ob vor oder auf der Bühne, jeder der Anwesenden mobilisierte seine letzten Reserven und verwandelte das Messegelände in Balingen in ein Klein-Valhalla.
Als Amon Amarth den letzten Song beendet hatten war wohl jedem Zuschauer klar, dass man Viking-Death-Metal nicht besser zelebrieren kann als es die Nordländer an diesem Freitag taten. 5 fette Thor’s Hämmer für Amon Amarth!! (car)



Die Metal Queen bat mal wieder zum Tanz. Nach dem letztjährigen Wacken Gig u.a. auch als WARLOCK Re-Union Show, gab es heute zwar auch wieder alte Klassiker zu hören, aber eben von DORO + Band und nicht von Warlock. Trotz der immernoch brütenden Hitze machten die Fans bei Songs der Marke "I Rule The Ruins" "True As Steel" oder "Hellraiser" schon sichtlch mehr mit, als bei Amon Amarth. Bei letzter Song begab sich die Lady auf das vordere Bühnepodest und wurde mal fluggs durch die darunter versteckte hydraulische Hebebühne ein paar Meter nach oben gefahren.
Von DORO´s letzten orchestralem Output wurde dann die Priest Coverversion "Breaking The Law" zum Besten gegeben. Erst balladesk und eher erlabend dann schnell und schön mit Unterstützung vom Savatage Klampfer Chris Caffery. "Für Immer" gabs natürlich auch, wenn bei der Hitze auch einfach nicht passend dafür jedoch um so mehr das Finale mit "All We Are". (xhb)



Man kann sich drüber streiten ob es nun sinnvoll ist U.D.O. auf seinem Festival spielen zu lassen, wenn derweil ACCEPT durch Europa tingelt und auch in Deutschland zwei Re-Union Shows zockt.
In jedem Falle war der Gig von Herrn Dirkschneider und Consorten halt eben ein UDO Gig - nicht schlecht sondern eher solide und eingespielt. Die Ansagen zu Songs wie "Thunderball", "The Bullet And The Bomb" waren er kurz und schmerzlos gehalten aber musikalisch wurde dennoch alles weg gerockt. Mit "24/7" gab es sogar einen Vorgeschmack auf das neue im Herbst erscheinende Album. Zumindest live eine starke Nummer mit eingängigem Chorus Part. "Man And Machine" passte dazu und durfte folglich auch nicht fehlen. Ja und bekanntlich dürfen bei UDO Accept Klassiker nicht fehlen - eben auch nicht wenn ACCEPT re-uniert oder wie man das nennen mag…."Midnight Mover", "Balls To The Wall", "Princess Of The Dawn", "I´m A Rebel" und "Burning" ließen keine Wünsche offen…(xhb)



Mal wieder Zeit für Fischkopp Metal wah - Ne aber ohne scheiss - GAMMA RAY haben echt ihren eigenen Sound und diese stilistsiche Festlegung ist nicht negativ gemeint. Schade nur das direkt "New World Order" Henjo´s Amp verreckt ist und das uns Fans mindestens zwei Songs gekostet hatte. Kai Hansen versuchte mit zwei bis drei lockeren Worten das schlimmste zu verhindern aber besser wars dann erst als es endlich mit der Kurzversion von "Rebellion" weiter ging. "Land Of The Free" war ganz klar der Höhepunkt des kurzen Sets und wurde auch entsprechend aufgenommen.

Die Nordlichter gaben mit "Blood Religion" übrigens auch einen neuen Song zum Besten - live in jedem Fall sehr abwechslungsreich und nicht gerade leichte Kost. Da warten wir mal die Albumversion ab. Tja und dann blieb leider nur noch Zeit für "Armageddon", "Heavy Metal Universe" und "Ride The Sky". Schöner Gig - fast wie immer jedoch definitv zu kurz. Happy Happy GAMMA RAY….(xhb)




The Eagle has landed in Balingen! Zu SAXON an sich braucht man ja keine Worte mehr verlieren, schon einige Male haben die Briten auf dem Bang
Your Head gut abgerockt. Überhaupt kann man sagen, daß Saxon eine der
ganz wenigen Bands ist, bei denen man praktisch bedenkenlos auf ein
Konzert gehen kann und mit Sicherheit nicht enttäuscht wird. Ich hatte
das Vernügen, Saxon schon einige Male zu sehen und ich habe es bei
keinem Gig bereut, so auch nicht dieses Mal. Los ging´s mit "Lionheart"
vom aktuellen Album, danach kam der "Heavy Metal Thunder". Eigentlich
kam der richtige Blitz und Donner zwar erst nachts, aber das ist ein
anderes Thema. Saxon machten wie immer großen Spaß und diese Meinung
teilte das Publikum. Mit "747" und den "Hunden des Krieges" ging´s
weiter und der "starke Arm des Gesetzes" zeigte, wo der "Solid Ball of
Rock" hing! Sehr schön! Klassiker wie "Motorcycle Man", "Crusader" oder
auch "Princess Of The Night" durften natürlich auch nicht fehlen. Die
Briten um Frontmann Biff Byford wissen, wie man das Publikum
begeistert! Gegen Schluss auch noch "Wheels of Steel", "Never Surrender" und "20000 Feet". Der allseits beliebte Rausschmeisser "Denim and Leather" rundete den Gig ab. Fassen wir also zusammen: Saxon waren geil wie immer und das Publikum begeistert. Mir persönlich hat "The Power and the Glory"
gefehlt, aber wie bei so vielen Bands würde eine Saxon-Setlist nach
Wunsch definitiv den zeitlichen Rahmen sprengen. Schön war´s. (ins)




Nach Saxon bestiegen MOTÖRHEAD die Bühne. Motörhead, dieses Urgestein des
Rock´n´Roll bedarf keiner Vorstellung, Lemmy und seine Mannen sollten jedem
hinlänglich bekannt sein. Motörhead kamen, sahen und traten Arsch. Rotzrock´n´Roll vom feinsten, so wie man es von Motörhead kennt. Ein, zwei Lieder vom aktuellen Album, ansonsten Klassiker wie "Stay Clean", "Going to Brazil", "Killed by Death" und natürlich "Ace of Spades" Insgesamt eine
solide Vorstellung, obwohl ich das Gefühl hatte, daß das Publikum bei Saxon mehr abging. Lemmy hatte offenbar auch seine Probleme mit dem Monitor, des öfteren gab´s Diskussionen mit dem Kollegen am Mischpult, daß der Bass zu leise oder die Stimme zu laut oder sonstwas war. Ich denke auch daß dies der Grund war, daß Motörhead ihr Set um einen Song gekürzt haben. Lemmy meinte, daß sie zwar noch einen hätten, aber aufgrund dessen, daß in Balingen um 23.00 Uhr
Schluß sein müsse, jetzt der letzte Song käme, "Overkill". Motörhead waren nicht schlecht, aber auf mich hat das Publikum bei Saxon einen ausgelasseneren Eindruck gemacht.(ins)


Weiterlesen beim Bericht vom Samstag und von den Randnotizen.