Konzert:
Konzert vom 11.07.2019BANG YOUR HEAD 2019
Leider konnten wir aus verschiedenen Gründen nur einen Tag das Bang Your Head besuchen, aber mit MICHAEL SCHENKER FEST haben wir den, zumindest für uns, interessantesten Headliner des Festivals im Programm. Das Wetter am Donnerstag (immer mal leichter Regen zu Beginn der Odysee) war stabil; kaum standen wir am Bon-Stand des BYH, kam jedoch die Sonne heraus und vertrieb die letzten Zweifel am Gelingen des Tages.
Die erste Band, der wir beiwohnten, war THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA. Die schwedische Band um SOILWORK-Sänger Björn Strid machte Laune und war mit ihren geschmeidigen, zwischen AOR und Hard Rock liegenden Songs genau das richtige, um das letzte bisschen Frust aus unseren Gliedern zu rocken. Das Publikum in Balingen war weltklasse. Wir haben selten so viel entspannte, relaxte Leute gesehen; böse Zungen behaupten, das läge am fortgeschrittenen Alter.
Die nächste Band war SOULFLY und die gaben wir uns in Front of the Stage. Gedränge oder übermotivierte Ordner? Nicht in Balingen! Max Cavaleras Groove Metal war mächtig, für meinen Geschmack etwas zu unterscheidungsarm und auf Strecke zu hart und melodielos. Mein Bruder dagegen moshte den ganzen Gig lang, empfand gerade geil, dass Cavalera den Knüppel aus dem Sack holte und zeigte, was für harte Nummern er im Gepäck hat. SOULFLY gelang es, im gechillten Balinger Publikum einen Circle Pit zu initiieren, was für die Performance und deren Wirkung spricht.
Anschließend unternahmen wir einen kleinen Rundgang über das Gelände. Viele Stände und Büdchen luden ein, um einzukaufen oder sich mal gemütlich hinzusetzen, eine Kleinigkeit zu essen und das ein oder andere Fachgespräch zu führen.
MICHAEL SCHENKER FEST, mein absolutes Highlight auf dem diesjährigen BYH Billing stand an. Pünklich um 20:30h erschienen die Musiker auf der Bühne. Michael begrüßte sein Publikum und ehrte und betrauerte zuerst die verstorbenen ex-Kollegen/MSG-Mitglieder Paul Raymond und Ted McKenna. Danach waren 2,5h Stunden Classik Rock at its best angesagt. Michael Schenker strahlte und lächelte nahezu den gesamten Gig, spielte seine Gitarre gefühlvoll und makellos und kredenzte dem Balinger Nachthimmel seine unnachahmlichen Melodien, dass es eine Freude war. Der erste Songblock galt seiner frühen MSG-Zeit. Sänger Gary Barden tat sich hierbei stimmlich manches Mal ein wenig schwer, aber Songs wie "Ready to Rock" oder "Armed and Ready" funktionierten trotzdem. Das wunderbare und frenetisch abgefeierte "Coast To Coast" bildete den Übergang zur Graham Bonnet-MSG-Phase, die mit "Dancer" eingeleitet wurde. Der 72jährige Sänger machte einen tollen Job, sang voller Inbrunst und zeigte sich in starker Form. Robin McAuley war aber mein Favorit des Gigs. Mit seiner Ausstrahlung, Posing und auch stimmlich bot der aus Irland stammende Sänger, die überzeugendste Performance der vier Frontmänner. "Anytime" und "Love Is Not a Game" waren bei seinem Block die Highlights. Doogie White, letzter Sänger im Bunde, gab sich keine Blöße und bemühte sich redlich. Er hatte aber einfach nicht die ganz großen Songs und eben auch die History wie seine drei Vorgänger. Den Abschluss bildete ein vier Songs starker UFO-Teil, der am Ende mit allen Sängern dargeboten wurde. MICHAEL SCHENKER FEST hat das gehalten, was ich mir davon versprochen hatte. Ein alles überragender Auftritt - ganz sicher gehörte er mit zu den stärksten des ganzen Festivals!
Wir haben einen wunderbaren Tag erlebt, trotz durchwachsenem Wetter, gerade zu Beginn. Das Publikum und die Leute, mit denen wir ins Gespäch kamen, waren sympatisch und überwiegend klasse drauf. Das Personal und die Ordner waren geduldig, relaxed und immer freundlich. Vielen Dank an dieser Stelle auch an das Hotel Pfeffermühle in Balingen für die kurzfristige und freundliche Aufnahme.
PS: Wir haben leider nur Handybilder (hatten keinen Photo Pass) die wollten wir Euch trotzdem nicht vorenthalten.
MSG
MICHAEL SCHENKER