Konzert:

Bang Your Head 2003 - Samstag

Konzert vom 28.06.2003Nachdem HIRAX bereits bei der Clubshow am Donnerstag eine mächtige Thrash-Attacke auffuhren, lag es nun an den Kaliforniern den Samstag auf dem Open Air-Gelände einzuläuten und die noch etwas tramdösig umher schwankenden Frühaufsteher zu motivieren. Und wahrlich - Katon W. DePena und seine Mitstreiter verstanden es von der ersten Minute an die Meute mit ihrem Old School-Thrash zu begeistern. Aktuelles "Barrage of Noise"-Material (allen voran der Reißer "Broken Neck"), Genre-Klassiker á la "Bombs of Death" oder der Gastauftritt von Ex-Vigin Steele/Guardians of the Flame-Gitarrist Jack Starr verbreiteten mächtig Stimmung und selten sah man das Balinger Open Air-Gelände um 10.00 Uhr so gut gefüllt, wie an diesem denkwürdigen Morgen. Hirax-Gitarrist Roberto Carrero hatte sichtlich Spaß auf der Bühne und präsentierte sich während des gesamten Gigs mit fröhlichem Dauergrinsen, dem auch eine gerissene Saite keinen Abbruch tun konnte. Basser Mike Brickman und Drummer Jorge Iacobellis ( der ein bekannter Studiodrummer ind er LA Studio Scene ist. Ausserdem sollte man noch seine andere Band erwähnen: Rosemarys Billygoat, eine Band wie Gwar und Lordi ) breiteten derweil den soliden Rhythmusteppich aus, auf dem sich neben Mr. Carrero auch Glenn Rogers nach allen Regeln der Kunst austoben durfte. Absoluter Blickfang war jedoch eindeutig Sänger Katon, der manch "etablierten" Bands aufzeigte, dass die Balinger Bühne mehr als 2 m² zu bieten hat. Wie ein Wirbelwind fegte der Sympathikus von einer Hälfte zur anderen und nutzte dabei die Erhöhung hinter dem Schlagzeug genauso wie den Moshpit, wo er von den Fans begeistert aufgenommen wurde. Spätestens nach dieser Leistung sollte man HIRAX zukünftig wieder auf der schwermetallischen Liste führen. (Hansy Heider)




Das mittlerweile bestimmt fünfzehnte komplett neue Line-up der
einstigen
Kultband ANGEL WITCH hatte der rohen Power von Hirax dann
erwartungsgemäß nicht viel entgegenzusetzen; das hardrockige,
melodische
Material des NWOBHM-Urgesteins paßte zwar perfekt zum BYH-üblich
herrlichen Wetter, kam aber ziemlich zahnlos rüber. Gespielt wurde wie
angekündigt beinahe das komplette legendäre Debütalbum, aber zumindest
für mein Empfinden vermochte der Auftritt nicht wirklich zu fesseln;
erst bei den letzten beiden Stücken, der unvermeidlichen Bandhymne
"Angel Witch" sowie "Angel Of Death" kam zumindest etwas von der Magie
auf, die viele der alten Fans der Band stets zusprechen - genauso war´s
auch schon vor drei Jahren in Wacken. Ebenso wie damals waren Angel
Witch zwar insgesamt ganz nett, aber alles andere als zwingend;
erwähnenswert ist vielleicht noch, wer da außer dem Sänger, Gitarristen
und unermüdlichen Angel Witch-Wiederbeleber Kevin Heybourne in einer
Art
Neuauflage des Frühneunziger Bay Area-Line-ups auf der Bühne stand:
Ex-Lääz Rockit-Basser John Torres war schon beim ersten Versuch dabei,
statt Exodus-Drummer Tom Hunting saß sein Heathen-Pendant Darren Minter
hinter der Schießbude, und Ex-Heathen-Saitenhexer Doug Piercy wurde
ironischerweise ausgerechnet von seinem einstigen Doppelpartner Lee
Altus vertreten, der hier zwar kaum Gelegenheit hatte, sein ganzes
spielerisches Können aufzubieten, aber dafür eine Dreiviertelstunde
lang
seine beeindruckende Matte in der Balinger Mittagssonne schwenken
durfte. (ps)



Setlist:



-

-

White Witch

Confused

Gorgon

Sorceress

Sweet Danger

Angel Witch

Angel Of Death






Nachdem die "Zweitbesetzung" der ersten Aufstellung ja bereits im
Studio die Zähne gezeigt hatte, konnten MASTERPLAN zuletzt auch im
Vorprogramm von Hammerfall viele Freunde gewinnen. Dem entsprechend siegesgewiss
gingen die Mannen um Saitenhexer Roland Grapow und Drummer Uli Kusch
ans Werk. Die Stimme von Übersänger Jorn Land kommt live zwar nie so
genial, wie auf Konserve, doch hat der Nordmann sich immerhin inzwischen
dazu durchringen können, live (z.B. bei "Soulburn") nicht mehr ganz so
viel zu jaulen und jammern. Diese Entscheidung verlieh dem Set von
MASTERPLAN einiges an Frische, und auch der Gesang wurde hinten raus immer
besser. Granaten wie "Kind Hearted Light", "Bleeding Eyes" oder "Crawling
From Hell" sowie der Oberhammer "Enlighten Me" waren die Höhepunkte, und so wurden die sympathischen ehemaligen Kürbisköpfe samt ihrer Mitstreiter wahrlich gebührend verabschiedet. (heavy)






Nachdem Masterplan, die mich persönlich bei diesem Auftritt etwas enttäuscht hatten, fertig waren blieb nicht viel Zeit zum ausruhen. BRAINSTORM und Andy B. Franck stürmten die Bühne und es hiess: "Mahlzeit, wir sind Brainstorm und spielen Euch einiges aus unserer neuen CD vor!" Und los ging es. Mit Vollgas durch eine gute Mischung der gleich nach dem Wochenende erscheinenden CD "Soul Temptation", "Metus Mortis" und einigen wenigen älteren Songs. Andy betätigte sich einmal mehr als Hochleistungssportler und tobte auf, vor und neben der Bühne herum. Ich habe selten einen Sänger gesehen der mit solcher Energie von der Bühne in den Pressegraben und wieder auf die Bühne wechselt und dabei noch singen kann. Und wie er singen kann! Er gehört meiner Meinung nach zu den besten Metal-Shoutern weltweit. Und wer sich von seiner Energie nicht anstecken liess der sollte sich doch besser zu einem Strickkurs anmelden. Als Höhepunkt des Auftrittes wurde uns eine visuelle Umsetzung des ersten Teils der Trilogie "Trinity Of Lust" der neuen Scheibe präsentiert. Zu "Shiva´s Tears" kamen 3 Tempeltänzerinnen auf die Bühne die zu diesem Lied tanzten. Mal was anderes auch wenn es einige Leute gab die dies für überflüssig hielten. Brainstorm waren für mich ein weiteres Highlight des Festivals. (evi)






Und PC 69 waren heute mal so richtig gut drauf und schon zu Beginn der Klassiker "Eyes Of The Twisted". Auch wenn Shouter David Readman etwas seine Haare gekürzt hat (was unseren Mädels übrigens sehr gut gefallen hat!),tat das seiner Stimme überhaupt keinen Abbruch. Seine Ansagen, teilweise auf Deutsch, teilweise in seiner Heimatsprache Englisch, deuteten auf die Spielfreude der Karlsruher Band. "Lost In Illusion" oder "Welcome The Night" waren meine Higlights. David liess sich über Britney Spears und dieses Popstars Casting aus und stellte gleich noch den neuen Gitarristen Uwe Reitenauer, hauptberuflich Gitarrenlehrer, vor, der vor diesem großen Publikum auch noch sein Debüt hatte. Den Schlusspunkt setzte "Shame". Toller Gig. Freu mich schon auf die nächste Tour!




Um 13:25 nimmt eine positive Überraschung ihren Lauf, die eigentlich gar keine mehr ist - insgeheim war mir klar, dass der Auftritt von PINK CREAM 69 ein Highlight werden würde. Aber dass die Jungs meine Erwartungen noch würden übertreffen können - Hut ab. Sieht man mal vom genauso kultigen wie unsäglich hässlichen Backdrop ab, dann kann man an dem Gig nichts bemängeln: Melody-Hammer der Marke "Keep Your Eyes On The Twisted", "Living My Life For You" und "Higher Kind Of Life" geben sich die Klinke in die Hand, und im Gegensatz zu TNT versteht sich Frontmann David auch auf die sympathisch ungekünstelte Konversation mit den Fans. "Welcome The Night" ist einer der abschließenden Tracks, der von der Karlsruher Truppe - live verstärkt durch Gitarrist Uwe - mit Schmackes dargeboten wird, und ich freu mich schon jetzt auf die nächste Gelegenheit, diese positiv Verrückten wieder live vor die Lupe zu bekommen.(heavy)







Wohl die "evilste" Band des ganzen Wochenendes folgte nun, und Peter Tägtgren, Wundermusiker und Ausnahmeproduzent sorgte für schwere Stimmung. Sei es der altbackene schwere Death Metal Tracks wie "Pleasure Of Molestation" oder eher melancholische Stücke wie der Opener "Fractured Millennium" HYPOCRISY verdunkelten den Balinger Himmel und boten den meisten Festivalbesuchern etwas ungewöhnliches. Und dennoch fand der Gig Zuspruch. Am Ende noch "Roswell 47" und dann wurde es langsam wieder heller :-) (xhb)







Höhepunkt des gesamten Festivals waren für mich natürlich ganz klar
Overkill - nachdem der letztjährige Auftritt ja wegen des Schlaganfalls
von Fronter Blitz kurzfristig flachgefallen war, gab´s diesmal einen
zweiten, erfolgreicheren Anlauf. Das eingespielte Intro verwunderte
mich
ein wenig, war es doch die schwere, düstere Einleitung zu ´The
Cleansing´ - das würden sie doch nicht spielen, oder - Wäre jedenfalls
merkwürdig gewesen und war auch nicht so - stattdessen ging´s mit
"Unholy", einem der Old School-Fetzer vom ausgezeichneten neuen Album
"Killbox 13", in die Vollen. Die folgende knappe Stunde war wie üblich
ein Thrash-Gewitter par excellence mit einer sehr gut aufgelegten, wenn
auch irgendwie nicht übermäßig bewegungsfreudigen Band (die ich
zugegebenermaßen auch schon noch besser erlebt hab, etwa vor zwei
Jahren
in Wacken oder seinerzeit auf der Tour mit Annihilator), allen voran
Blitz mit seinen typischen Ansagen der Marke "it´s getting really
scheiss-heiss", und einer etwas seltsamen Setlist - neben den neueren
Standards "Necroshine" und "Long Time Dyin", noch einer ganz neuen
Nummer in Form von "Damned" und ein paar der üblichen Verdächtigen
namens "Bastard Nation" (immer wieder grandios), "Hammerhead",
"Elimination", "In Union We Stand" (wohl wenige an diesem Wochenende
gespielte Stücke paßten besser zum BYH als diese Nummer) und natürlich
"Fuck You" gab´s "Infectious", "New Machine" und "Supersonic Hate", die
allesamt in den letzten paar Jahren nicht viele europäische Bühnen
erlebt haben dürften. Damit komme ich dann auch zum einzigen
Kritikpunkt
- mir fehlten irgendwie ein paar Dutzend Songs.... (ps)





Setlist:



Unholy

Necroshine

Bastard Nation

Hammerhead

Infectious

Damned

Long Time Dyin´

New Machine

Supersonic Hate

Elimination

In Union We Stand

Fuck You








U.D.O. ist so eine Band, die schau ich mir immer wieder gerne live an, aber die Vorfreude ist meistens nicht da. Auf dem BYH empfand ich es jedoch als große Wohltat Herrn Dirkschneider mal wieder "singen" zu hören. Es ertönten die Anfangs Drums von "Man And Machine" und schon jetzt hatte die Truppe die Aufmerksamkeit von wohl jedem, der gerade auf dem Gelände rum gestiefelt ist. Gleich Bombenstimmung zu Beginn! Bekleidet in starker Lederjacke mit Nieten bestückt sowie mit Tarnhose fand Herr D. das passende Outfit für die groovende Rock n´ Roll Mucke. Und wer hätte was anderes erwartet: ganze drei U.D.O Songs und der Rest alter Accept Kram. Und der Herr sprach: "Kommen wir zu nem Song vom neuen Album" ... und dann folgte "Metal Heart". "Balls To The Wall", "I´m A Rebel", "Princess Of The Dawn" und "Fast As A Shark". Toller Auftritt, hat tierisch viel Spass gemacht. (xhb)





Thin Lizzy

Bericht folgt, Redakteur momentan im Ulaub!






Ja was soll ich da noch sagen: TWISTED SISTER kamen, spielten und siegten! Das typische Intro "It´s A Long Way To The Top" und dann kamen die Jungs auf die Bühne und rockten los mit "What You Don´t Know Sure Can Hurt You" und "The Kids Are Back" ( und wie sie zurück waren). Alles tobte, der Platz vor der Bühne verwandelte sich in ein Meer aus rockenden und tanzenden Fans, die nahezu jedes Strophe aus dem Munde des Herrn Dee Snider abfeierten. "Stay Hungry" hiess die Devise. Auch wenn "The Destroyer" alles kaputt machte, was ihm "Under The Blade" kam, schrie er I´m the "Leader Of The Pack" und jedem war klar "You Can´t Stop Rock N Roll"!
Man war das ´ ne Show. Die Kostümierung hielt sich meines Erachtens sogar in Grenzen. Klar, Dee "Fuckin" Snider kam mit fetter Perücke und dem üblichen Outfit auf die Bühne. Der Rest der Rasselband sah jedoch relativ human aus.
Doch nicht zuletzt weil Dee Snider sein Ding durch zieht, folgte "I am, I´m me" . Er bewies "Fire Stil Burns" (Leuchtfeuerpyroshow bei jedem "Fire, Fire"). Das Motto: "Ride To Live, Live To Ride". Dee Snider forderte ALLE auf "You Motherfuckers in the front, and in the middle and also in the back, I can see you !!!" sich den Arsch ab zu rocken, rülpste noch kurz ins Mikro und meinte "That´s your language tonight".
"Shot èm Down" folgte. Nach kurzer Applauspause ertönte wohl die bekannteste Schlagzeugfolge der Band und jeder wusste sofort: "We´re Not Gonna Take It". Restlos JEDER hüpfte, tanze oder grölte nun mit. Meiner Meinung nach DER Party Rock n´ Roll Hit aller Zeiten, und deshalb spielten die Schwestern den letzten Refrainpart gleich noch zwei mal im Anschluss, da die Fans vor der Bühne eh nichts anderes mehr gesungen haben. Schon jetzt stand das Highlight der diesjährigen Festival Saison fest: TWISTED FUCKIN SISTER !!!
Ohne Regen dann die Ballade "The Price". (Vor zwei Jahren bei DEE SNIDER begann ausgerechnet bei eben diesem Song der Regen).

Es war einfach der Hammer was da auf der Bühne passierte. Nie hätte ich mir in meinen fast noch jungen Jahren träumen lassen, diese Band so live zu sehen. Sämtliche Kultsongs sollten noch kommen: "I Wanna Rock", "I Believe in Rock n´Roll", "Burn In Hell" mit Drum Solo und als Zugabe "Come Out And Play" mit einer ewig langen Bandvorstellung und dann "SMF" mit Abschlussfeuerwerk. Das wars - TS Conquered Balingen - and they will also conquer Wacken on 1st August 2003. I WANNA ROCK !!!! (xhb)




Und das wars mit dem BANG YOUR HEAD 2003. Insgesamt das beste BYH was es bisher gab! Tolle Stimmung, alles klasse organisiert und vor allem ein geiler Mix an Bands! Daumen hoch und bis nächstes Jahr - dann hoffentlich wieder mit den "Verdrehten Schwestern"! (xhb)



Bericht vom Freitag, 27.06.2003


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(Anm. der Red.: Wir weisen explizit darauf hin, dass alle Berichte nur die Meinung des jeweiligen Redakteurs wiedergeben und nicht die der gesamten Redaktion.)




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