Konzert:

Bane, The Waif Collection - Hamburg, Hafenklang Exil

Konzert vom 29.07.2008

Ganz ohne Toursupport bestreiten BANE ihre Europa-Tour, die sie zwei Tage nach dem Fluff Fest in die Hansestadt Hamburg führte, wo sie im kultigen Hafenklang Exil Station machten. Trotz hochsommerlicher Temperaturen war der Laden gut gefüllt und versprach einen schweißtreibenden Abend. Als local Support waren THE WAIF COLLECTION dabei, die mit einer heftigen Mischung aus New Metal und Hardcore überraschten. Und SEPULTURA – der Drummer schien in jedem Song den „Roots Bloody Rootrs“-Beat einzubauen, was im letzten Song vom Sänger aufgenommen wurden. Die brasilianischen Anleihen machten aber nur einen verschwindend geringen Anteil am Bandsound aus, viel prägnanter war der Wechsel zwischen heftigen neumetallischen Parts und dezent weniger heftigen Hardcore-Abschnitten. Vor allem Sänger ging dabei voll aus sich heraus und empfand die Bühne schnell als viel zu klein – vor der Bühne ist auf der Bühne. Leider ließ sich das reservierte Publikum davon nicht mitreißen, nur wenige bewegten sich mal etwas mehr und gingen über Kopfnicken hinaus. davon ließen sich THE WAIF COLLECTION aber nicht entmutigen und spielten ihren knapp 40-minütigen Set bis zum Ende mit einer Leidenschaft, die vielen anderen Bands gut zu Gesicht stehen würde. Definitiv eine der Hamburger Bands, die der geneigte Krachfan im Ohr behalten sollte!


BANE machen sich in Hamburg rar, das letzte Mal waren sie anno 2000 in der Hansestadt. wenn sie in dem Rhythmus weitermachen, ist Sänger Aaron Bedard beim nächsten Besuch 53. Auch wenn die ersten Falten im Gesicht zu sehen waren, wirkte Aaron zu keiner Zeit alt. oder wie es so schön heißt: „Wir werden älter, aber nicht ruhiger“. Ganz in diesem Sinne hopste der gute Mann über die Bühne, ließ die ersten Reihen mitsingen, sprang in die Menge und hatte generell verdammt gute Laune. Über seinen Shirt-Geschmack lässt sich dabei nicht streiten, er hat keinen, wie das zwischen lachsfarben und pink einzuordnende Oberteil bewies, mit dem er einen kultigen Kontrast zum gemeinen geschniegelten Corler bildete. Musikalisch gab es knapp 50 Minuten Best Of-Set auf die Ohren, inklusive eines Songs, den BANE bis dato noch nie live gespielt hatten. Der restliche Haufen stand Aaron in Sachen Enthusiasmus in nichts nach, gemeinsam lieferten sie eine Hardcore-Show wie aus dem Bilderbuch ab – einzig die Tatsache, dass einige Zuschauer im hinteren Drittel des Raumes standen und nicht nach vorne kommen wollten, irritierte die Musiker. Aber irgendwas ist ja immer. Als Entschädigung gab es die Stagedive-Bar in der Mitte des Raumes, die zuwar nicht zum Stagediven genutzt wurde, aber von zwei Barkeepern besetz war, die während der Show ordentlich Alarm machten und quasi eine zweite Bühne aufmachten. Mit ihrer Unterstützung bekam die schon sehr gute BANE-Show den letzten Kick und wurde zu einer grandiosen Show, die Hamburg so schnell nicht vergessen wird. Bis die Herren in acht Jahren wiederkommen. So long!



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