Konzert:

Bane, Have Heart, Ceremony - Bremen, Wehrschloss

Konzert vom 13.09.2007

Bei ihrem letzten Stop in Bremen haben BANE vollends überzeugen können, ebenso HAVE HEART, die Anfang letzten Jahres den Magazinkeller zerrockerten. Kaum jemand, der eine oder beide Shows gesehen hatte, wollte sich diesen Abend entgehen lassen und so war das Wehrschloss gut gefüllt.


Es dauerte zwar noch einige Zeit, bis CEREMONY auf die Bühne kamen und loslegten, aber in der Zwischenzeit konnte man sich über den sehr femininen blonden Gitarristen der Band wundern, der bewaffnet mit rosa Jäckchen, Bürste inner Gesäßtasche und blonder Engelsmähne seinen ganz persönlichen Soundcheck hinlegte. Seine Kollegen trudelten nach und nach ein und ließen sich ähnlich viel Zeit beim Testen der Anlage. Optisch passten sie überhaupt nicht zueinander, aber als endlich das Bühnenlicht an- und das Saallicht ausging, entfesselten die fünf einen akustischen Orkan, der über das unbedarfte Publikum hinwegfegte, wie es selten einer Band gelungen war. Interessante Songstrukturen, brachiales Riffgewitter im Stakkatoriffing, wahnwitzige Breaks und ein kreischender Derwisch am Mikro rückten CEREMONY viel mehr in die Grind-/Noise-Ecke als erwartet, vielen Besuchern blieben die Mündern da offen stehen. Es war keine leichte Kost, die serviert wurde, und beim ersten Mal Hören wird nicht viel hängenbleiben, aber intensive waren CEREMONY auf jeden Fall, ebenso interessant.


Bei HAVE HEART wußte dann jeder, was ihn erwarten würde. Die Bostoner haben sich mit nur einem veröffentlichten Album in die Herzen der HC-Community gespielt. Anfangs mit etwas zu leisem Gesang knallten die Jungspunde (der Drummer scheint noch nichtmal einen Rasierer zu brauchen) die Songs ihres famosen "The Things We Carry"-Albums in die Menge, in der ordentlich Bewegung herrschte, auch wenn der Crowdsurfer-Anteil sehr niedrig war. Dabei ist doch im Wehrschloss genug Platz nach oben, anders als im Magazinkeller. Immerhin wurde fleißig mitgesungen und das Mikro weitergereicht - die Stimmung war schnell am Sidepunkt, ganz wie erwartet. Die Songs funktionieren zwar auf Platte noch einen Tick besser, wurden von HAVE HEART aber mit soviel Intensität vorgetragen, dass das wieder negiert wurde. Die Band bewies wieder einmal, dass sie Live zu den kraftvollsten Combos im HC-Zirkus gehören und ließ die Fans nach knappen fünfunddreißig Minuten ausgelaugt zurück. Auf das neue Album, dass hoffentlich in Bälde fertig ist, wird gespannt gewartet!


BANE haben einige Jahre und Alben auf den Buckel (dieses Jahr gab´s das zehnjährige Jubiläum), mit denen sie sich eine treue Fanschar erspielt haben. Der norddeutsche Teil davon war heuer natürlich anwesend und von HAVE HEART schon angeheizt genug, um mit den ersten Tönen von BANE gleich in die Vollen zu gehen. Jeder Song wurde abgefeiert, ebenso die vielen Ansagen, die auf manchmal ironische Art und Weise zu Songs überleiteten oder die Meinung der Veteranen über Musik im Allgemeinen und HC im Speziellen zum Besten gaben. Die Setlist bestand aus einem gelungenen Querschnitt der Band-Historie, von denen jeder Song lauthals mitgesungen wurde. Crowdsurfer gab es wieder nur wenige, aber immerhin kam ein Circle Pit zustande. BANE bedankten sich die enthusiastischen Fans mit einer Zugabe, nach dann endgültig Schluss war und eine komplett verschwitzte Band von der Bühne ging, auf der sie eine gute Stunde lang eine verdammt gute Show zum Besten gegeben hatten. Großes Tennis, wie der ganze Abend insgesamt! Kommt bald wieder, Jungs!



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