Axxis, Sons Of Eternity - Aschaffenburg, Colos-Saal

Seit 35 Jahren sind AXXIS ein Synonym für gute Unterhaltung und deshalb führt auch heute kein Weg daran vorbei die Herren auf ihrer „Coming Home“-Tour zu bewundern. Ob es wie gerüchtet wurde das letzte Mal sein wird, ist auch am heutigen Abend nicht so ganz klar geworden.
Den Anfang machen SONS OF ETERNITY aus Würzburg. Deren melodischer Metal passt ziemlich gut zum heutigen Headliner, auch wenn man sich eine Spur härter und düsterer präsentiert. Am meisten gefallen die starken Vocals von (Ex-) SHYLOCK Fronter Matthias Schenk. Man spielt einen Großteil des letztjährigen Debütalbums „End Of Silence“. Von dem sehr stimmigen Songmaterial stechen „Travellers In Time“ und „Media Zombies“ nochmal hervor. Ein bisschen Luft nach oben ist noch bei der Bühnenpräsenz und der ein oder andere echte Killerrefrain mehr wäre in Zukunft auch noch wünschenswert, aber für eine Band, die gerade erst ihren Einstand gegeben hat und sich nun zum ersten Mal live präsentiert, ist das schon ziemlich gut. Das Aschaffenburger Publikum sieht das ähnlich und bedankt sich mit mehr als nur Höflichkeitsapplaus.
Als AXXIS mit dem Überhit „Little Look Back“ die Bühne stürmen ist die Stimmung sofort auf dem Höhepunkt und die „NaNaNaNaNaNa“ Chöre sitzen wie eine eins. Das anschließende „Coming Home“ vom gleichnamigen aktuellen Album wird aber ebenso begeistert abgefeiert. AXXIS haben Bock und reißen das Publikum mit. Bassist Rob ist ständig in Bewegung und unterhält mit Gesichtskirmes vom Feinsten. Auch der Rest der Band ist agil und spielfreudig und es wirkt Null nach Dienst nach Vorschrift. Fronter Bernhard Weiß wirkt mit nunmehr 60 Jahren kaum gealtert, tänzelt leichtfüßig über die Bühne und singt wie in besten Tagen. Und dann ist da ja noch sein „Hobby“. Der selbsternannte „Freund weniger Worte“ erweist sich einmal mehr als perfekter Entertainer und halber Stand-Up Comedian, der immer wieder den engen Kontakt zum Publikum sucht und nicht nur vorgefertigte Ansagen abspult, sondern spontan und äußerst schlagfertig agiert. Egal ob er Fans, welche er von Facebook kennt, in der ersten Reihe mit Namen anspricht, Handys von Fans nimmt und sich und die Band während eines Songs filmt, er Bilder hochhält, die Fans mitgebracht haben und ihn und seine Band in den Anfangstagen zeigen oder sich auf einen Dialog mit einem weiblichen Fan einlässt, die sich ein „Liebeslied“ für ihren Teenage Crush wünscht: das macht alles Laune und unfassbar viel Spaß. Darüber hinaus erzählt er die Hintergrundstory zu „Love Is Like An Ocean“ und „Ships Are Sailing“ oder wie sie zur EMI kamen und vieles mehr. Musik machten AXXIS aber auch eine ganze Menge. Neben den aktuellen „Mooonlight Bay“ und „Love Shines For Everyone“ kommen auch ein ganzer Sack Klassiker wie „Little Princess“, „Touch The Rainbow“ (in voller Instrumentierung und nicht acoustic), „Little War“ oder „Heaven In Black“ zum Zuge. Und als wäre das noch nicht genug, packen AXXIS in der Zugabe die ganz alten Schoten aus: „Fire & Ice“, „Living In World“ und schlussendlich „Kingdom Of The Night“ machen nochmal sehr deutlich, dass AXXIS bereits zu Beginn ihrer Karriere voll auf der Höhe waren. Das ist einfach deutsche Melodic Metal Geschichte.
Man kann nur hoffen, dass es mit AXXIS in irgendeiner Form weitergehen wird, denn auch wenn man keine Stadien füllt, die Lücke, welche die Ruhrpöttler hinterlassen würden, wäre riesig.





















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