Konzert:

Axel Rudi Pell, Powerworld - Colos-Saal Aschaffenburg

Konzert vom 31.01.2011

I Don't Like Mondays! Trotzdem - Ausverkauft! Das stand relativ früh fest. AXEL RUDI PELL in Aschaffenburg und das an einem Montag! Hut ab Herr Pell, das neue wirklich gelungene Album zieht. Pünktlich um 20h beginnen POWERWORLD (die Vorgruppe) ihren Gig im Colos-Saal, das brechend voll ist, ja irgendwie zu voll. Will man sich ein Getränk holen oder seine Blase entleeren, wird das teilweise recht anstrengend. Erschwerend kommt hinzu, dass manche Konzertbesucher meinen, keinen Platz machen zu müssen oder gar denken, Berührungen während des Gigs seien verboten. POWERWORLD genießen ihre 30 Minuten, strahlen Spielfreude und Energie aus. Der Sänger, welcher mit seinen am T-Shirt abgeschnittenen Ärmeln 80 Jahre-Gedächtnis -Look trägt, scheint besonders viel Spaß zu haben. Immer wieder macht er spaßige Bemerkungen Richtung Publikum. Unter anderem erzählt er, dass er erst drei Tage bei der Truppe ist - wenn das stimmt, macht er seine Sache gut. Na ja, bis auf das optische.

Nach kurzer Umbaupause entern Axel und Band die Bühne. Schlagzeug, Keyboard, 5 Musiker und dazu jeweils zwei P.A.-Türme lassen den vorhandenen Platz beengt wirken. Nichtsdestotrotz geht das Publikum sofort mit und feiert das mit stimmungsvollem Intro eingeleitete "Too Late" vom neuen Album. Der Sound ist glasklar und druckvoll. Vor allem Axels Gitarre grollt und jault angsterregend aus den Boxen. Die Beleuchtung ist atmosphärisch und abwechslungsreich. Wenn Axel mit seinem weißen Hemd und blonden Haar ins blauviolette Licht getaucht wird, hat das schon was. Sänger Johnny Gioeli macht bekanntermaßen eine tolle Figur. Er sprüht vor Energie und guter Laune, ist stimmlich in Topform und weiß das Publikum zu begeistern. Der Bandkopf und Namensgeber wirkt dagegen etwas müde und lustlos und auch seine Soli können mich nicht wirklich überzeugen. Herr Pell spielt seinen "Stiefel" routiniert mit Blackmore-Zitaten herunter und reagiert kaum auf das Publikum. Schade!

Während dem gelungenen Medley aus "Tales of the Crown/Dreaming Dead" und LED ZEPPELIN'S "Whole Lotta Love" legt Mike Terrana ein Schlagzeugsolo hin. Ich bin kein Freund dieser aus den 70ern, Anfang 80ern stammenden Soloeskapaden, gebe allerdings zu, dass Mike das kurzweilig gestaltet und mit zusätzlichen Soundeinspielungen diese "Angewohnheit" neu zu beleben weiß.

Mit "Temple of the King" wird der musikalische Showdown des Gigs eingeleitet. Natürlich bildet der Rainbow-Klassiker einen der Höhepunkte. "Strong As A Rock" und vor allem "Carousel" zünden noch mal richtig und münden nach ca. 90 Min. in "Zugabe-Rufe, die nach kurzer Dauer mit "Masquerade Ball" und "Casbah" belohnt werden. Danach verschwinden die Musiker erneut, um ein letztes Mal heraus gerufen zu werden und mit "Rock the Nation" den rockigen Abend beenden.

Fazit: Ein sehr professioneller Gig. Johnny Gioeli brachte Emotionen und Freude mit, Mike Terrana das Feuer und die Kraft. Leider blieb die erhoffte Kunst von AXEL RUDI PELL etwas auf der Strecke, aber vergessen wir nicht: es war ein Montag. Und sind wir mal ehrlich, haben wir nicht alle mal unsere Probleme mit diesem Tag?!
 

 



Setlist - Colos-Saal Axel Rudi Pell - Solo Axel Rudi Pell - Solo Drum Solo - Mike Terrana Axel Rudi Pell - Band