Konzert:

Amorphis, Starkill, Hamferd - Hamburg, Markthalle

Konzert vom 04.12.2013

Volles Haus in der Hamburger Markthalle: auch wenn AMORPHIS mitten in der Woche Station in der Hansestadt machten, wollten augenscheinlich viele Metalheads die Finnen auf ihrer Tour zum neuen Album "Circles" sehen. Mit der Band sind auch ihre Fans gereift, der Altersschnit lag jenseits der 30, mithin war auch genug Geld für das sehr üppige Merchandise-Angebot da, das neben unzählichen Shirts auch die Record Store Day-Variante des neuen Albums bot und als ausgefallensten Artikel AMORPHIS-Barbecue-Soße.


Hampferd, Hamferö, Hamferth (mit englischem th) - wir haben bis zum Ende nicht rausbekommen, wie HAMFERD von den Färöern sich nun aussprechen. Aber wir haben bedauert, dass wir nur so wenig von ihnen gehört haben. Die Herren in ihren Anzügen machen ganz formidabel schwermütige, doomige Elegien mit nicht unter 8 Minuten pro Song. Ein Reinhör-Tipp für das nächste Konzert und den nächsten CD-Kauf! (laetti)


STARKILL sollten danach wohl den Dezember-Blues wieder vertreiben. Mit Flying V-Gitarre und Posen wie Alexi Laiho konnte man zunächst an eine weitere finnische Band denken, die in den Fußstapfen von CHILDREN OF BODOM ausrutscht. Aber STARKILL kommen aus den USA. Also aus der Bay Area? Der gniedelige Gitarrensound und das eher stumpfe Thrash-Geriffe
legen das nah, und der Schlagzeuger hat eine Wuschelfrisur, die in den frühen 1980ern in San Fransisco sehr in war. Aber nein, STARKILL kommen aus Chicago, und das war auch schon das interessanteste, was man über diese Band in Erfahrung bringe konnte. Das Rad, das STARKILL hier erfinden wollen, gibt es schon mit denselben Felgen und der gleichen Bereifung bei anderen Bands. Aber, hey! Es ist Thrash mit COB-Einschlag, ab drei Bier geht das immer. Auch, wenn der Sänger nur ein
zwölftel von Alexis "Fuck"s in einem Satz unterbringt und viele
Songstrukturen eher gewollt als so richtig super gekonnt sind. Da
Hamburg die Newcomer warm begrüßt, würde ich sagen: Jetzt sind alle Nackenmuskeln aufgewärmt! (laetti)


AMORPHIS haben mit "Circle" ein Album abgeliefert, das Vergangenheit und Gegenwart der Band gekonnt vereint; etwas, was sie bei ihren Live-Shows schon länger machen. So finden sich "My Kantele" und "Black Winter Day" in der Setlist, ebenso wie "You I Need" und "Narrow Path". Shouter Tomi (im GRAVE-Shirt, mit Sleeves und seinen Dreads der optischer Hingucker) meistert dabei die alten wie die neuen Songs problemlos und präsentiert sich einmal mehr als erstklassiger Frontmann, dem höchsten noch Bassist Niclas in Sachen Bühnenpräsenz das Wasser reichen kann. Die Gitarristen halten sich etwas mehr zurück, während Keyboarder Santeri immer wieder Highlights setzt und sich zwischendurch an den Mischgetränken gütlich hält - der Job des Keyboarders hat seine guten Seiten. Die Songauswahl der Finnen kommt an, "Shades Of Grey" bricht direkt das Eis und wird vom folgenden "Narrow Path" gut ergänzt. In den ersten Reihen wird fleißig gemosht und auch in den hinteren Reihen der sehr vollen Markthalle fliegen die Haare - ein Zustand, der sich den gesamten Gig über nicht ändern sollte. AMORPHIS verstehen es, ihr Publikum bei der Stange zu halten und in den gut 90 Minuten keine Langeweile aufkommen zu lassen, wie gewohnt sind die Herren gut aufeinander eingespielt und haben Spaß an der Show und an der Interaktion mit dem Publikum (inklusive schrecklicher Mitklatschspielchen, aber irgendwas ist ja immer...). So beendet "House Of Sleep" einen richtig guten Gig und einen richtig guten Abend.
 


Setlist (wie immer ohne Gewähr):

Circle Intro

Shades Of Gray

Narrow Path

Sampo

Silver Bride

The Wanderer

Against Widows

My Kantele

Tales From The Thousand Lakes Intro

Into Hiding

Nightbird's Song

Vulgar Necrolatry

The Smoke

You I Need

Hopeless Days

--------------------

Skyforger Intro

Sky Is Mine

Black Winter Day

House of Sleep
 



Amorphis, Starkill, Hamferd - Hamburg, Markthalle - 1 Mehr Infos:Amorphis
Hamferd