Konzert:

Amorphis, Poem - Hannover, Capitol

Konzert vom 04.03.2016

Unglaubliche 21 Jahre ist es her, das ich Amorphis das erste, aber auch das letzte mal gesehen habe. 1995 hatten sie grade ihr Erstlingswerk "Tales From The Thousand Lakes" draussen und hinter den Instrumenten standen milchgesichtige Jünglinge, die den kompletten Gig über auf ihre Instrumente geguckt haben, um sich nicht zu verspielen. Mitlerweile haben die Herren im letzten Jahr mit dem fantastischen "Under The Red Cloud" ihr zwölfte Studioalbum in der Tasche und sind mit  selbigem auf Tour. 

Das wollte ich mir nicht entgehen lassen und machte mich somit auf in Richtung Hannover.

Als Vorband agierten die Griechen von POEM. Sie spielten tapfer ihren Progressive Rock/Metal herunter und konnten durchaus auch einigen Höflichkeitsapplaus für such verbuchen, aber um erlich zu sein, die meisten im Publikum haben sich nicht wirklich interessiert gezeigt. 

Nach einer kleinen Umbauphase dann das Übliche....Licht aus, Nebelmaschine auf Blitzkrieg und ab dafür.....

Da waren die Herren nun also und mir war schnell klar, das von den Bubis von damals nich viel übrig war, denn man merkt ihnen ihre Erfahrung vom ersten Ton an an. Da sitzt jedes Riff, jeder Tasten-/Trommelschlag und jeder Ton am Mikro. Das Hauptaugenmerk lag natürlich auf den Songs vom aktuellen Album und somit startete man fulminant mit "Under The Red Cloud", "Sacrifice" und "Bad Blood". "Sacrifice" zeigte wie zu erwarten war, seine Livequalitäten und das Publikum sang nahezu geschlossen mit. Mich irritiert sowas zwar eher, da auf den meisten Konzerten die ich besuche nichmal AUF der Bühne richtig gesungen wird. Bei nem Konzert von AMORPHIS, die mitlerweile einfach breitentauglich sind, kommt das aber wohl öfter vor.

"Sky is Mine" und "Wanderer" gingen in ihrer poppigeren Machart dann etwas an mir vorbei, aber speziell den anwesenden Damen schienen sie zu gefallen, da diese merklich aktiver dabei waren. 

Nun war es Zeit für älteres Zeug und somit war ich wieder voll dabei. Mit "On Rich And Poor" trafen sie bei mir ins Schwarze, da es einer meiner absoluten Lieblinge auf "Elegy" ist.....Gänsehaut! Aber sie legten noch einen drauf, denn mit "Drowned Maid" haben sie mein Lieblingssong vom "Thousand Lakes"-Album im Gepäck. Als sich dann Tomi Joutsen noch den Gesang mit Ex-Growler Tomi Koivusaari teilt is meine Erpelpelle perfekt.....geil, Geil, GEIL!!!

Mit "Dark Path" und "Four Wise Ones" gab es dann wieder die volle Kelle und man merkte wie perfekt "Under The Red Cloud" live umzusetzen ist.

"Silent Waters" war dann wieder was für die anwesenden Päärchen, aber David muß sich ja auch mal nen Bier holen und auf Klo ;)

"My Kantele" unterstrich dann wie sehr Tomi Joutsen Bock aufs Growlen hat, denn es gab die Death Metal Version und nich das Akustiktralala.

"Hopeless Days" ist auf dem völlig von Peter Tägtgren überproduzierten (und mmn leider versauten) "Circles" kaum zu ertragen, da es einfach nicht nach Amorphis klingen will. Live  allerdings entfaltet der Song all seine Qualitäten und man wünscht sich fast, AMORPHIS würden das Album nochmal mit einem anderen Produzenten aufnehmen.

Bevor es in eine kleine Pause für die Band ging, gab es mit "House Of Sleep" nochmal was zum Klatschen und mitsingen. Ich werd mich an sowas wohl nie gewöhnen und kam mir zeitweise vor, als würd ich im Musikantenstadl sitzen...

Einmal kurz durchschnaufen für die Band und dann auf zum Zugabenendspurt.

Den Anfang machte "Death Of A King", das mtb seiner kleinen fiesen Ohrwurmflötenmelodie live natürlicher Hit ist.  "Silberbride" durfte natürlich auch nicht fehlen und als Finale spielte man dann "Smoke". Dies war dann allerdings schon fast ein Rauswerfer, denn qualitativ kam er an die beiden Vorgänger nicht ansatzweise ran. Schnell noch Fotos von der Bühne aus, Pech in die Menge geschmissen, Lichter an und weg waren sie. Ner Spielzeit von ca. 75 Minuten war wie ich finde ein bisschen wenig. 15 Minuten hätte man locker noch dran hängen können. Viele Fans htaten sich auch nochbda obligatorische "Black Winter Day" gewünscht, da ich den Song allerdings für völlig überbewertet halte, hats mich nicht gestört. "Perkele" oder "Brothers Moon" wären schön gewesen. Deutlich war aber das man mal von "Elegy" abgesehen, völlig auf die Pass Koskinnen-Alben verzichtet hat. Meine Lieblingsphase ist das auch nicht, aber für die Fans der Pasi-Alben fand ich es schade.

Insgesamt war es aber ein feiner Konzert abend und ich werde sicher nicht wieder 21 Jahre verstreichen lassen bis ich mir die Jungs wieder anschaue!

 



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