Adam West, Duitse Herder - Bremen, Römer
Die mussten um 21 Uhr vor ziemlich leeren Saal spielen, außer ADAM WEST waren bis dato nur rund ein Dutzend zahlender Gäste eingetroffen, was nicht mal das kleine "Römer" füllt. Die drei Mädels (zwei davon am Gesang) schien das nicht weiter zu beeindrucken: sie gaben eifnach 100%. Und das heißt in diesem Fall nicht, dass da fünf Nasen auf der Bühne stehen und melodischen punkigen Rock zocken, sondern volle Energie und eine Show, die niemand so schnell vergessen wird. Dafür waren die beiden Sängerinnen verantwortlich, die sich schon nach wenigen Takten wahlweise auf dem Boden vor oder auf der Bühne wälzten und voller Ekstae ihre Texte ins Mikro brüllten, die anwesenden Männern umgarnten oder einfach wild durch den Raum eierten. Mittendrin wurde mit einem kleinen Tisch so eine Art Jojo-Fußball gespielt, was mir bis dahin nicht bekannt war. Musik gemacht wurde auch, in einer Form, die gut ins Blut ging und gut zum Headliner passte. Melodisch, dreckig, rockig, punkig, gesungen von zwei Frauenröhren, unterlegt mit flotten Drums und einem fetten Bass. War schon cool, und wurde durch die exzessive Show noch bemerkenswerter.
Mittlerweile waren knapp dreißig Leute im Haus, mehr sollten es nicht werden. Sehr schade, so oft kommen ADAM WEST ja auch nicht in den Norden. Da muss man ihnen ihren Einsatz umso höher anrechnen, denn die Veteranen gaben (wie ihre Vorband) Vollgas. Mit Charisma, Rock’n’Roll im Blut und einer schweißtreibenden Bühnenshow, die dem Basser nach kurzer Zeit die LG Petrov-Gedächtnisfrisur bescherte, hatten die Jungs aus Washington das Publikum schnell auf iher Seite. Vom berüchtigten Bremer Graben war nichts zu spüren, die Nordlichter kamen dicht an die Bühne und feierten mit ADAM WEST eine mitreißende Show. Da wurde zu jedem Song getanzt, gerockt, gefeiert, gejubelt, egal ob man ihn kannte oder nicht, egal ob es ein alter oder neuer war. Aber diese Mischung aus Rock und Punk kann man live nicht gleichgültig hinnehmen. So wurde es ein erstklassiker Rock’n’Roll-Abend, wie man ihn immer wieder erleben will. Kleiner Club, coole motivierte Bands und kühles Beck’s. Herz, was willst du mehr?