2. Sureshot-Woche: Akercocke, Sear Bliss, Sufferage - Hamburg, Headbangers Ballroom

Ein ungewöhnliches Paket galt es im Balloom am SSW-Doonerstag auszupacken. Puuuh, nur eines vorweg: Es ist wie beim Skifahren: Der dritte Tag der zweiten Sureshot-Woche ist der anstrengenste. Nur gut, dass die Briten AKERCOCKE und die Ungarn SEAR BLISS sich einen amtlichen lokalen Support zur Verfügung hatten. Die Hamburger SUFFERAGE brachten die müden Zuschauerknochen schon mal in Wallung.
Hamburg Death Metal. Juppi. Voll der Krach und Spaß dabei. Die Lokalmatadorinnen starteten stark mit "Trained To Kill" und sollten das Niveau die ganze Zeit über halten. So kompromisslos wie die bisweilen Grind-Grenzen überschreitende Musik, so sympathisch und wohlgelaunt präsentierte sich SUFFERAGE mal wieder. Und es gab diesmal richtig viele News: Ein paar brandneue Songs, die Wacken-DVD ist draußen, Jasmin trinkt auf der Bühne Wasser - und die Band hatte eine Nebelmaschine mit. Die allerdings funktionierte nicht - im Gegensatz zu den Songs der Kapelle. Fein warmgemacht.
Setlist
Trained To Kill
Necromantic
Neurotic
Demons
All Day Life
At Eternity With This World
One Behind You
"Das ganz neue"
I Hate My Cunt
Just Another Trend
Self Hatred Call
Civilized
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Lack Of Intellect
Raw Meat Experience
SEAR BLISS kommen aus Ungarn. Und zwar direkt. Die Jungs hatten sich gegen Mitternacht aufgemacht und sind straight durchgefahren, nur unterbrochen von Nahrungsaufnahme und Zoll. Angekommen sind sie gegen 19 Uhr. Das nennt man wohl "Punktlandung" und very Metal indeed. Nur leider kannten wohl die wenigsten den Sound der Osteuropäer. Liegt wohl daran, dass ihre Scheibe in Deutschland nicht wirklich vertrieben wird. Jedenfalls präsentierten die Puszta-Jungs eigentlich recht herkömmlichen Pagan-Black-Metal mit jeder Menge frischer Melodien und einer echten Besonderheit: Die Jungens haben einen Trompeter in der Band. Und der bringt die nötige Schärfe ins Geschehen, sozusagen die Paprika ins Gulasch. Was dazu führt, dass SEAR BLISS wirklich einen mitreissenden, umwerfenden Set spielen. Hoffentlich fahren sie vorsichtig nach Hause, damit wir noch viel von ihnen hören können.
Setlist
Arx
Far Above The Trees
Csiharos
Where The Darkness Always Reigned
Night Journey
Twilight
Zakatos
Beyond The Darkness
Blood Serenade
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Oh My Lord
Dann hieß es erste einmal eine kleine Enttäuschung zu verkraften. Denn die Tommies AKERCOCKE hatten ihre schnieken Anzüge vergessen, traten sozusagen in Räuberzivil auf. Vor allem der Dresscode-beflissene Fan aus Kiel wird sich darüber geärgert haben, war er doch dem Anlaß entsprechend ordentlich angezogen. Aber auch mit ollen Klamotten und neuem Gitarristen bewies David Gray samt Gefolge, dass diese Briten nicht von dieser Welt kommen können. Kreuz und quer durch alle möglichen harten Genres knüppelten sich AKERCOCKE - dass sie nicht ganz sauber im Oberstübchen klicken, zeigten sie bereits vor dem Gig, als ihre Aufwärmübungen mit Verlaub eher an "Einer flog übers Kuckucksnest" erinnerte, denn an die Sangesproben eines gestandenen Metal-Mannsbildes…Jedenfalls zeigten die Kerle nicht nur, wie toll sie mit ihren Instrumenten klar kommen, sie machten auch noch jede Menge Druck und Spaß. Der einzige Vergleich, der vielleicht hinkäme, wäre der mit den Jungs von Zimmer’s Hole. Das müssen Brüder im Geiste sein! Und alles alles Schöne dieser Welt beendet schien, da setzten die Inselbewohner ihrem eigenen Treiben die Krone auf. Mit "Evil Dead" mobilisierten sie auch den letzten Zweifler. Falls es überhaupt noch einen gegeben hat.. Irre!
Praise The Name Of Satan
Of Menstrual Blood And Semen
Justine
Scapegoat
Horns Of Baphomet
Zulieka
Masks Of God
"Garden”
Becoming The Adversary
Hell
Enraptured by Evil
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Evil Dead (Death-Cover)


