Interview:

2012-03-28 White Arms Of Athena

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Mit dem Debüt Album „Astrodrama“ von WHITE ARMS OF ATHENA kam eine höchst überraschende Platte raus, die sich Technik Freunde mal anhören sollten. Der Vergleich zu BETWEEN THE BURIED AND ME liegt Nahe und die Jungs von WHITE ARMS OF ATHENA nehmen diesen durchaus als Kompliment, aber auch als Bürde an. Was die Herren für Instrumente benutzen und wie sie zu den unlängst verkündeten News der großen Plattenfirmen zum Aus für CD stehen, lest hier.Interview Hallo WHITE ARMS OF ATHENA und Gratulation zu eurem hervorragenden Album!
Mit wem spreche ich?





Hey Moritz, hier ist Austin (Drums) und ich hab mir Tom (Bass) und Josh (Vocals) noch als Verstärkung dazu geholt.





Als ich “Astrodrama” zum ersten Male in den Player legte, kam mir sofort der Gedanke an BETWEEN THE BURIED AND ME. Habt ihr irgendeine Beziehung zu den Jungs?





Austin: Wir sind geschmeichelt, dass du an unsere größte Inspirationsquelle denkst, aber eine „Beziehung“ existiert nicht. Wir hatten aber denselben Produzenten wie BETWEEN THE BURIED AND ME, Jamie King. Natürlich sind wir alle Fans von BETWEEN THE BURIED AND ME und zusammen gespielt haben wir auch schon, kurz bevor wir von Prosthetic gesignt worden sind.




Ich hab lange die Ohren offen gehalten, um ähnlich Bands wie BETWEEN THE BURIED AND ME zu finden, aber ihr seid dann tatsächlich die ersten, die die technische Messlatte, die die Herren recht hoch gesetzt haben, erreichen. Ist das eigentlich ein Kompliment für euch, oder ist es eher eine Bürde oder einfach nur ein überflüssiger Vergleich?





Austin: Es ist ein großes Kompliment für uns, aber natürlich auch eine Bürde in einigen Aspekten. Die Band war für uns die erste, die uns alle zusammen gleichermaßen inspirierte und deswegen auch unsere Einheit verstärkte. Wir entdeckten die Alben von BETWEEN THE BURIED AND ME zusammen und waren einfach nur angefixt mehr aus unserer eigenen Musik zu machen. Irgendwie scheint der Vergleich sehr Nahe zu liegen, viele Leute stufen uns so ein. Ich denke, dass liegt natürlich daran, dass wir oftmals ähnliche Bauarten wie BETWEEN THE BURIED AND ME in unseren Songs benutzen. Wir mögen es einfach viele verschiedene Parts in die Stücke zu bringen und auch viele Stiele zu benutzen und zu mixen. Die Variabilität unserer Musik ist uns allen sehr wichtig. Der Vergleich hemmt aber auch vielleicht ein paar Leute uns anzuhören, weil sie meinen, uns schon vorher einordnen zu können, bevor sie uns gehört haben.






Bezieht sich euer Bandname eigentlich auf die Athene aus der griechischen Mythologie, oder bin ich da auf dem Holzweg?




Tom: Nee, da hast du schon recht. Mir kam der Einfall in der High School, als wir uns mit diesem Thema im Englischunterricht beschäftigten. Eine Zeit lang hatte es eigentlich keine Bedeutung, sondern wir fanden einfach den Klang cool, so lahm das jetzt auch klingen mag. Aber nachdem wir ein paar mehr Geschichten über sie gelesen hatten, unter Anderem auch die mit Hera, der wirklichen „white- armed“ Göttin und ihr dramatisches Aufeinandertreffen, fanden wir das eigentlich sehr passend.






Wenn ich richtig informiert bin, habt ihr “Astrodrama” schon auf eigene Faust rausgebracht, bevor Prosthetic auf euch aufmerksam wurden. Wie kam denn der Kontakt zustande zwischen euch und dem Label?




Austin: Ne das ist falsch. Wir haben „Astrodrama“ nicht als D.I.Y.-Release rausgebracht, nur ein paar Songs natürlich, um den Leuten zu zeigen was so geht. Wir haben einfach lange gesucht, ein Jahr fast, und sind dann eben bei Prosthetic gelandet.





Leider hab ich die Lyrics nicht. Kannst du uns ein wenig darüber erzählen? Gibt es eine Art Konzept hinter dem Album?




Josh: Die Texte, die ich schreibe drehen sich meistens um das Thema Selbstverwirklichung. Ich denke, wenn, dann könnte das das Konzept seien. „Astrodrama“ erzählt über Hoffnung/ Hoffnungslosigkeit, universelle Bedeutung/ Bedeutungslosigkeit, psychedelischer Irrsinn/ Euphorie, Verlust/ Gewinn, Leben/ Tod, all diese Dinge oder auch nichts dieser Dinge. Ne nur Spaß, es geht um all diese Dinge.






Die Fans und das Publikum von technischer oder auch progressiver Musik sind überwiegende immer noch Männer. Viele junge amerikanische Bands sind aber nur auf die Mädels und das Bier aus. Warum also macht ihr solch eine komplizierte Mucke?




Austin: Oh, auf Bier sind natürlich auch wir aus, aber die Mädels interessieren uns nicht wirklich, denn wie du schon sagst: Eigenartige Musik zu machen verbessert deine Chancen in dieser Hinsicht nicht wirklich, haha. Wir wollen einfach neuartige Dinge mit dem Publikum teilen. Unsere Passion für Komplexität und Entwicklung überwiegt den Vorteilen ein Roboter des Mainstreams zu sein.

Josh: Auch gibt es uns die Möglichkeit nicht nur einfach Musik zu machen, die uns gefällt, sondern auch den Bands Respekt zu zollen, die wir lieben und deren Musik uns jeden Tag aufs Neue beeinflusst in unseren Leben.






Lasst uns ein Wenig über Technisches quatschen.
Welche Instrumente, Amps, Boxen, Effekte benutzt eure Saitenfraktion?





Tom: Andrew (Gitarre) benutzt ein Line 6 Spider Valve Setup mit einer Jackson Dinky als Hauptgitarre und eine LTD MHNT Series als Backup. Als Effekte benutzt er das MXR80 Pedal und ein Digitech Synth/Wah dazu die Boss Bondentreter DD-7, PH-3, GEB-7 und den TU-2. Colin (Gitarre) spielt ne Ibanez SV5470 über ein Line 6 Spider Verstärker und ne Mesa Box. Dazu benutzt er ein Line 6 Pod X3 Effekt Gerät. Ich (Bassist) spiele einen Ibanez SRX705 über ein Ampeg Setup: SVT 410-hlf, SVT-15e und den SVT-7 Verstärker.





Und euer Drummer?




Austin: Ich spiele über das Tama Superstar Hyperdrive 6pc mit Sabian Becken, Vic Firth Sticks und Iron Cobra Pedalen.





Benutzt ihr denn im Studio andere Geräte als auf der Bühne?




Austin: Ja ich hatte die Ehre über das Pearl Studio Session Maple Kit von Jamie King (Produzent) zu spielen. Auf der Bühne benutze ich eigentlich dasselbe Set aber Jamies Kit war natürlich auf den Punkt genau gestimmt. Hammer.

Tom: Wir haben Colins X3 Pedal zusammen mit Jamies wunderbar frisierten Amps für die Gitarren benutzt. Dazu diverse verschiedene Gitarren und ich habe ab und an auch noch den Steinberger Fretless Bass von Jamie benutzen können.





Wo habt ihr denn eigentlich aufgenommen und wie arbeitet ihr im Studio?




Austin: Wir haben bei „NCs finest“ Jamie King aufgenommen. Die Sessions im Studio waren großartig! Zwei Wochen haben wir dort in den Basement Studios in Winston Salem, NC verbracht. Das war auch das erste Mal, dass wir in einem richtigen Studio aufgenommen haben. Mit Jamie zu arbeiten ist einfach entlastend. Er kennt alle Ins und Outs im Music Biz und er weiß was "industry standard" bedeutet. Wir hatten ungefähr eine Stunde Material vorbereitet und Jamie hat uns dann erklärt bzw. geholfen, wie wir das Ganze auf 45 Minuten runterkürzen konnten, sodass wir beim ersten Album auch wirklich die Essenz von uns an die Frau und den Mann bringen konnten.






Wie schreibt ihr Songs? Jammt ihr oder komponiert ihr?




Austin: Wir machen beides. Ich würde sagen die Platte ist stückchenweise von uns allen komponiert worden, obwohl es sich am Ende anhört als sei sie durch Jam Sessions entstanden. Jeder von uns bringt eine Menge verschiedener Riffs auf den Tisch, weil wir auch jeder von verschiedenen Dingen beeinflusst bzw. inspiriert werden.

Josh: Manchmal jammen wir die ganze Probe lang. Manchmal arbeiten wir an Riffs oder Rhythmen weiter, die schon existieren und an denen wir schon eine Weile rumschustern. Im Moment schreiben wir einen ganzen Haufen an neuem Material und sind super gespannt auf die Zukunft von WHITE ARMS.





“Astrodrama” ist ja nun dann schon ein altes Album, wenn man beachtet, dass ihr das meiste Zeug bereits 2010 geschrieben hattet. Also seid ihr ja bestimmt schon am Schreiben fürs neue Album, oder? Und wenn ja was können wir erwarten mit dem zweiten Album?




Austin: “Astrodrama” wird langsam alt, aber wir denken wir können noch eine ganze Weile mit dem Material touren. Wir wollen die Platte halt mit so vielen Leuten teilen wie möglich, bevor wir die nächste einspielen. Ich denke, dass Geduld ein Schlüssel beim Schreiben in diesem Genre ist. In diesem Punkt sind wir uns auch alle einig in der Band, Man kann nicht sagen was man von dem neuen Material erwarten kann. Was ich jetzt aber schon sagen kann, ist, dass die neuen Fragmente an denen wir arbeiten anders sind als “Astrodrama”





Ich würde gerne eure Meinung zum Stichpunkt digitale Musik hören. Also zum digitalem Aufnehmen, digitalem Vermarkten, digitalem Tonträger, digitalem Auftreten etc pp.




Tom: Da ist nix schlechtes dran. So haben wir Bands und Musik erfahren und kennen gelernt. Wird sind ziemlich jung, sodass wir vor dem digitalem Boom gar keine Musik gehört hatten, außer eben die Radiohits. Aber durch das Internet (Downloads/ Social Network) haben wir bemerkt, dass es da auch anderes gibt als eben dieses Mainstream-Gedöns.






Die großen Plattenfirmen haben ja unlängst verkündet, dass sie die CD -roduktion in naher Zukunft komplett einfrieren werden. Denkt ihr, dass die kleineren Labels das mitmachen? Was ist eigentlich mit Vinyl?




Tom: Das könnte sein. Aber ich denke, dass ein paar die CD noch eine Weile behalten werden. Vielleicht dann in kleiner Auflage, wie beim Vinyl. Oder sie werden mehr Wert auf die Verpackung legen, sodass diese heraus sticht, wie zum Beispiel bei TORCHE „Meanderthal“ oder auch GRAF ORLOCK mit ihrer „Doom Box“.






Gibt es eigentlich Pläne, euch mal nach Deutschland zu karren für ein paar Konzerte?




Austin: Keine Pläne zur Zeit, aber meine Familie kommt ursprünglich aus Deutschland, also wäre es für mich natürlich ein Traum, der wahr werden würde, wenn das mal klappt.





Danke euch für eure Zeit! Ich hoffe wirklich sehr, dass ihr den Weg mal rüber findet und man euch hier sehen kann. Die letzten Worte gebühren natürlich euch.




Austin: Danke für die Unterstützung und den Kontakt. Wir hoffen wirklich sehr bald mal nach Deutschland kommen zu können! Ladet euch doch in der Zwischenzeit ein paar freie Songs via music.whitearms.com runter. Beifall auch an den Künstler, der für das Cover von „Astrodrama“ verantwortlich ist: Dennis Konstantin. Der kommt nämlich aus Deutschland.




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