Interview:

2011-06-17 Trap Them

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TRAP THEM-Bassist Stephen hat gute Laune – und das völlig zu Recht: das neue Album seiner Band kam sehr gut an, die Tour mit ROTTEN SOUND im April hätte besser nicht laufen können und auf der US-Tour mit CONVERGE ist auch alles im Lot. Fragen nach dem neuen Album, dem sehr fixen Ausverkauf der Vinyl-Erstauflage und dem Songwriting zu „Darker Handcraft“ beantwortet der Mann am Tieftöner ruhig, gelassen und freundlich, ganz im Gegensatz zu dem Eindruck, den er auf der Bühne macht. Wie das so oft ist. InterviewIhr habt “Darker Handcraft” bei Prosthetic Records rausgebracht – warum habt ihr Deathwish Inc. verlassen und wie hat euch euer neues Label überzeugt?



Prosthetic haben uns bezüglich unseres nächsten Albums kontaktiert und uns gesgt, wie sie die Band pushen würden. Unser Vertrag mit Deathwish war ausgelaufen und Prosthetic waren willens, uns mehr Zeit für die Arbeiten am Album zu geben. Wir arbeiten immer noch mit Deathwish, sie haben gerade unsere „Seance Prime“-7“ als 12“ wiederveröffentlicht, mit den restlichen Songs der Session, wir sind also alle noch Freunde.



Die erste Auflage des “Darker Handcraft”-Vinyls ist ja schon so gut wie ausverkauft, laut Prosthetic Records. Wie viele Exemplare gab es denn von welcher Farbe?



Ehrlich gesagt weiß ich das nicht und es kümmert mich auch nicht. Es gibt ein Album, es wird gepresst, Leute können es hören. Ich liebe Vinyl, aber ich bin kein wirklicher Sammler. Ich finde es toll, natürlich, wenn Leute mehrere Kopien unserer Alben kaufen, aber sich über Farben und Auflagen Gedanken zu machen ist das Problem von jemand anderem.


Hast du damit gerechnet, dass sich das Vinyl so gut verkaufen würde?



Es war nichts, was wir erwartet hätten, aber es war schön zu hören. Ich kann hier nicht sitzen und sagen „Natürlich wird es schom im Pre-Order ausverkauft sein“. Jeder, der so was macht, muss einen Schritt zurück machen und einfach dankbar dafür sein, dass überhaupt irgendjemand einen Scheiß auf sein Album gibt.



Wie sehr bist du denn an Vinyls interessiert?



Ich höre sie und bevorzuge sie auf jeden Fall vor CDs und digitalen Files, aber wie gesagt bin ich kein Sammler. Erstpressungen von 1958 und jede Farbe haben zu müssen interessiert mich einfach nicht. Wenn das etwas ist, das jemanden interessiert, soll er gerne weitermachen.



Qualitativ hochwertige Vinyls könnten ein Weg sein, die Leute dazu zu bringen, Musik wieder mehr Wertschätzung entgegen zu bringen; eine Einstellung, die ja in gleichem Maße abnimmt, wie die Zahl der illegalen Downloads steigt…



Das ist möglich – oder vielleicht sollten Bands einfach mehr Gedanken auf ihre Alben und Artwork geben. Es gibt tausende von Bands und es ist viel einfacher, seine Musik auf Bandcamp oder so was rauszubringen. Am Ende ist es aber ziemlich leer, seine Popularität daran zu messen, was für Zahlen bei Soundscan stehen. Es gibt so viele Bands, die Millionen Alben verkaufen, die aber trotzdem totaler Scheiß sind. Haben sie recht, nur weil sie mehr Alben verkaufen?



Wie lange habt ihr an den Songs zu „Darker Handcraft“ geschrieben? Ihr habt sicher viel über das Netz ausgetauscht, oder?



Brian und Chris haben die Songs ausgearbeitet und strukturiert, dann haben Ryan und ich die Files per Email bekomme, um sie abchecken zu können, bevor wir ins Studio gehen. Aufgrund der großen Entfernung zwischen uns müssen wir auf andere Art und Weise arbeiten, als das Bands machen, die alle an einem Ort wohnen. Es ist anders, aber es funktioniert bei uns.



Wer lebt denn wo? Vermisst du die Möglichkeit, mit den anderen einfach mal abzuhängen.



Chris und Brian leben in Louisville, Ryan in Seattle und ich in Phoenix. Wir werden für mehr als ein halbes Jahr auf Tour sein, von daher ist es ganz angenehm, nicht immer mit den anderen abzuhängen, sondern auch Raum für sich zu haben.



Was beeinflusst euch während des Songwritings?



Viele unserer Einflüsse haben sich nicht verändert, wir hören immer noch die gleichen Sachen, aber ich denke, dass das Leben und äußere Einflüsse dieses Album mehr beeinflusst haben als andere Dinge. Wir wollten dieses Album wirklich fokussiert werden lassen und einige der Sachen, die wir machen, schärfen. Unsere Messer wirklich schärfen, wenn du so willst.



Die Songs sind aggressiver, mit einem stärkeren Crust-Einfluss als jene von „Seizures In Barren Praise“ – war das geplant?



Wir sind definitiv vom Crust beeinflusst, ich würde aber „Darker Handcraft“ nicht „crustier“ als die anderen Sachen bezeichnen. Die Aggressivität kommt vielmehr aus unserem Leben und durch die Hinzunahme von Chris an den Drums. Das erlaubte uns, genau das, was wir wollten, auf dem Album zu machen.



Wie lange habt ihr mit Kurt Ballou im Studio gearbeitet? Wie war die Zeit im Studio?



Wir haben für die Aufnahmen einen guten Teil des Septembers gebraucht, was länger war, als jemals zuvor. Wir waren auch besser vorbereitet für dieses Album, was es uns erlaubt hat, einige Ideen zu perfektionieren und wirklich an den Songs selbst zu arbeiten.
Mit Kurt zu arbeiten ist immer großartig. Er garantiert einen tollen Sound und seine Einsichten sind unbezahlbar.



Wie war eure Tour mit ROTTEN SOUND im April?



Wir haben genau das aus der Tour bekommen, was wir erwartet hatten. Es war eine tolle Zeit mit einigen Killer-Shows und es war klasse, mit unseren Freunden in ROTTEN SOUND abzuhängen. Sie sind eine Band, die wir sehr bewundern und sie Nacht für Nacht auf der Bühne sehen zu können ist phänomenal.



Ihr seit jetzt auf US-Tour, oder?



Ja, mit CONVERGE und BURNING LOVE und es läuft sehr gut. Die Shows machen sehr viel Spaß und jeder auf der Tour ist super. Später im Jahr wollen wir noch ein paar Shows mehr spielen und an die Westküste der USA kommen.



Gibt es Unterschiede zwischen Shows in Europa und den USA?



Es ist ein wenig unterschiedlich. Europäisches Publikum ist ein wenig reserviertet, Amerikaner sind verrückter, was wir sehr schätzen. Dafür folgen Europäer keinen Trends.



Wie sieht es mit neuem Material von euch in diesem Jahr aus?



Aufnehmen werden wir sicherlich nichts. Wir haben damit begonnen, einige Ideen für das nächste Album zu entwickeln, aber das ist noch nicht wirklich viel. Mit dem Release von „Seance Prime: The Comple Session“ haben wir ja auch unsere Quote für dieses Jahr erfüllt, aber wir werden sehen, was noch passiert. Keine Versprechen.


Trap Them_1 Trap Them_2