Interview:

2003-12-14 The Awesome Machine

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Super Album, berühmte Gäste auf dem letzten Album und der Hund rettet die Gitarrenaufnahmen - kein Wunder, dass man den Göteborgern Christian Smedström (Gitarre) und Anders Wenander (Bass) von THE AWESOME MACHINE die Worte nicht aus der Nase ziehen muss, denn beide sind begierig darauf, Fragen zu "The Soul Of A Thousand Years" zu beantworten und die Story dahinter zu erzählen. Wenn nötig auch mit Händen, Füßen und Schauspieleinlage. Da ist es egal, dass es um uns herum im Hafenklang, einem Club am Hamburger Fischmarkt, gerade drunter und drüber geht.InterviewBisher schienen THE AWESOME MACHINE in der Sparte Stonerrock in
Südschweden konkurrenzlos auf weiter Flur zu
sein.


Christian: Nun ja, die Szene wächst momentan in
Göteborg. Und wir wachsen raus.

Anders: Mustasch zum Beispiel sind auch aus Göteborg,
und die sind uns nicht unähnlich. Aber ich glaube, das war es
dann auch mit den richtig guten Bands.

Christian: In Göteborg gibt es uns, Mustasch und
natürlich Boogieman. Das lustige an MUSTASCH ist, dass die sich
gegründet haben, nachdem sie eine Show von uns gesehen haben. Außerdem
sind wir alle miteinander befreundet, das
macht das ganze natürlich noch spaßiger.


Im Gegensatz zu euch sind Mustasch bei einem Major-Label
untergekommen und scheinen damit ganz gut zu fahren,
misst man das an der guten Presse und den Anzeigen, die sie gerade
bekommen.

Anders betont ein "na ja...", Christian
fährt fort:

Das ist natürlich der Unterschied zwischen einem Untergrund-Label und
einer großen Major-Kompanie, die für einen
die große Welle machen kann. Aber wie ich eben schon gesagt habe, wir
sind ganz gut mit Mustasch befreundet, und
so einfach ist es auch nicht, bei einer großen Plattenfirma unter
Vertrag zu sein. Es gibt Vor- und Nachteile...

Anders belässt es nicht bei dieser diplomatischen
Auslassung:
Wir haben die komplette Freiheit, was wir
musikalisch
machen und was nicht, das ist für uns der große Vorteil, bei einem
kleinen Indie zu sein. Denn bei vielen Bands - zum
Beispiel eben bei Mustasch - mischt sich die Plattenfirma schon auf
einem sehr frühen Punkt ins Songwriting ein, sagt,
was so bleiben kann und was nicht. Und manchmal kann das jemanden ganz
schön runterziehen.

Kann ich mir vorstellen. Ihr seid aber nicht auf irgendeinem
stinknormalen Untergrund-Label (wenn es das überhaupt gibt),
sondern auf einem sehr speziellen. ("I Used To Fuck People Like You In
Prison" - oder kurz, "People Like You" hat sich in kürzester Zeit zu
Deutschlands erster Adresse in Sachen Rock entwickelt, nimmt sich Zeit
für Künstler und Fans und ist europaweit dafür
bekannt, dass man im daran angeschlossenen Shop in Dortmunds Innenstadt
auch noch die seltenste Scheibe einer
abgefahrenen Rock-Band aus dem entlegensten Winkel der Erde bekommt. -
Anm. d. A.)


Christian: Ist es.

Anders: Und People Like You wachsen momentan ebenfalls.

Aber warum habt ihr einen Link zu Warner Music auf eurer
Homepage?


Christian: Das ist unser Publisher. (Der Publisher
kümmert sich um die Rechte des Songwriters, hier geht es um die
Gelder aus GEMA, GVL und europäischen Konsorten - Anm. d. A.)

Anders: Zu unserem letzten Album hat Warner die Rechte
von unserem alten Publisher gekauft. Für uns ist das sehr
gut, denn unser alter Publisher schien ein bisschen überfordert, und die
bei Warner arbeiten sehr gut für uns.

Christian: Außerdem ist es cool, deren Logo auf unseren
Platten zu haben.

Apropos neue Platte: Habt ihr euch dieses Mal wieder selbst
produziert, wie schon beim Album "Under The Influence"?


Anders: Nein, dieses Mal hieß unser Produzent
Roberto Laghi.

Christian: Er hat die ersten beiden Platten von
Mustasch produziert, die EP und das Album.

Anders: Außerdem hat er Hardcore Superstar, B-Thong und
Transport League gemacht, für Schweden ist er eine große
Nummer.

Letztere machen ja eher sogenannten "Alternative", und
Hardcore Superstar hat er einen sehr modernen Sound um den
Glamour Rock geschneidert...


Anders: Ja, aber wir wussten genau, was wir wollten
und was nicht. Musikalisch hat er wirklich kaum was an uns
verändert. Er hat eher mit uns auf einem besonderen Level
kommuniziert.

Christian wird konkreter: Er hat uns jedes Mal über
toten Punkt rüber geschubst. (Christian spielt den Produzenten
nach)
: "Das war gut, aber du kannst es doch noch besser." Das
brauchten wir, denn im Studio denkst du irgendwann
müde: "Das wird jetzt wohl in Ordnung sein." Und zwei Jahre später
schämst du dich vor deiner Stereo-Anlage zu Tode,
wenn du die Platte mit ein bisschen Distanz noch mal rauskramst und du
fragst dich dann, warum du nicht noch einen
verdammten weiteren Anlauf genommen hast. Roberto Laghi ist ein echter
Motivator und hat viel Menschenkenntnis.
Als wir die Gitarren aufnahmen, hatte ich schon vier Songs nacheinander
eingespielt, und wir wollten mit Song Nummer
fünf anfangen. Ich war nicht konzentriert, er hat es sofort gehört. Ich
habe immer meine Hund mit ins Studio
genommen, und er hat mich mit meinem Hund rausgeschickt, bis ich den
Kopf wieder frei hatte. Und schüttelte ich
die Riffs wieder flüssig aus dem Handgelenk. Auf dem letzten Album, das
wir ja selbst produziert hatten, hatten wir
diesen Input nicht. Wenn man die Techniker, die in dem Studio gearbeitet
haben, was gefragt hat, haben die nur mit
den Schultern gezuckt, es würde schon gut sein.

Anders: Wir waren eben ganz auf uns allein angewiesen,
ob wir da gerade eine gute Aufnahme abgeliefert haben oder
nur Müll.

Christian: Aber wir haben natürlich ein Demo selbst
aufgenommen, bevor wir zu Roberto gingen.

Und in welchem Studio war das alles?

Anders: Oral Majority in Göteborg, das ist das
Studio, in dem Roberto meistens arbeitet.

Christian: Hardcore Superstar waren zwei Monate vor uns
da, und außerdem noch eine deutsche Band, die hieß...

Anders: Ocean 11?!

Christian: Und dann kamen wir schon, er ist also recht
ausgebucht. Er ist eben besonders bekannt dafür, dass er aus
den Bands das beste rauskitzelt.

Euer erstes Album habt ihr bei Andy LaRocque (in seinem
ersten Leben Gitarrist von King Diamond - Anm. d. A.)
aufgenommen. Der hat in der Vergangenheit hunderte von Bands zwischen
Death- und klassischem Heavy Metal
aufgenommen. Wie war das im Vergleich?


Christian: Wir kennen Andy LaRocque schon seit
Jahren persönlich und haben ihn damals gefragt, ob er Interesse daran
hätte, uns zu produzieren. Und er war richtig begeistert, mal etwas
Abwechslung
zu bekommen und stattdessen was "lebendiges" aufzunehmen, wie er sich
ausdrückte. Und - (Christian fischt nach den
passenden Worten) - gute Freunde arbeiten auch ganz gut zusammen.

Ich habe gehört, zu "Under The Influence" hattet ihr euch ein
paar Freunde von In Flames und Tiamat ins Studio
eingeladen. Hattet ihr dieses Mal auch Gäste?


Anders und Christian gleichzeitig: Klar. Tobbe, der
Schlagzeuger von Boogieman ist auf "The Ghost of Patroklos" zu
hören.

Anders: Wir haben unseren Tobbe in den einen Verstärker
spielen lassen und Tobbe von Boogieman in den anderen.
Außerdem hat...

Christian: ... Björn Hedin von Agent Orange, einer sehr
geilen Band, die leider bisher noch nichts rausgebracht hat...

Anders: ... an unserem Titelsong mitgeschrieben...

Christian: ... und Gitarre gespielt. Aber noch mal zu
"Under The Influence": Anders Iwers und ich sind sehr gute
Freunde, wir wohnen nur etwa zehn Minuten Fußmarsch auseinander, hängen
oft zusammen ab und er arbeitet in einem
großen Plattenladen in Göteborg, in dem ich regelmäßig vorbei gucke. Und
wir sind beide große Fans von Thin
Lizzy. Als ich mir ein bestimmtes Gitarrensolo überlegt habe, habe ich
spontan gedacht, "Anders muss das mit mir
machen." Und prompt kam er mit der Gitarre unterm Arm bei uns rein und
es ging los. Von In Flames hatten wir Jesper Strömblad
und Björn Gelotte dabei. Jesper lebt ebenfalls in derselben Straße wie
ich, hat auch einen Hund, und ab und zu laufen
wir uns auch beim Gassi gehen über den Weg. Göteborg ist eben nur eine
kleine Stadt, jeder kennt jeden. Wir mögen
In Flames, die Jungs mögen uns - also haben wir einfach mal gefragt.

Die Songs auf "The Soul Of A Thousand Years" sind akkurat auf
den Punkt gespielt und geschrieben. Ich hatte bei
"Under The Influence" manchmal das Gefühl, als würdet ihr euch in euren
eigenen Songs verlaufen.
(Zustimmendes
Nicken.) Die Idee dahinter war brillant, aber sie kam nicht auf
den Punkt. Hat es euch da geholfen, dass ihr euch mit
den zahlreichen Musikern in der Umgebung austauschen
konntet...
Unisono antwortet ein langgezogenes
"Nöööööö"


...oder lag das mehr am Produzenten?

Christian: Roberto kann sich das hauptsächlich ans
Revers heften. Zusätzlich haben wir uns seitdem entwickelt,
menschlich und als Songschreiber. Wir sind nach der Veröffentlichung von
"Under The Influence" sehr viel getourt. Aber,
wie gesagt, Roberto hatte einen großen Anteil. Obwohl er wenig Zeit und
nicht vor hatte, uns zu verändern. Aber er hat
sich ungewöhnliche Zeit genommen: Vor den Aufnahmen ist er zu uns in den
Proberaum gekommen und hat uns bei
einer ganz normalen Bandprobe zugehört. Das war seltsam, wir haben
unsere Songs runtergezockt, und er steht direkt
vor dir und guckt komisch... (Christian zeit ein weiteres Mal
seine pantomimischen Qualitäten und zieht einen Flunsch,
Anders lacht sich kaputt.)
Ich habe die ganze Zeit gedacht, ich
würde irgendwas falsch machen. Aber er hat uns einfach
nur zugehört.

Anders: Und kannte anschließend alle unsere Songs,
jeden kleinen Part.

Christian: ...und wusste genau, an welcher Stelle er
noch ein bisschen mehr aus uns herausholen wollte. Aber er hat nie
hart nach dem Motto "das hier ist aber doof" kritisiert, er hat
höchstens vorgeschlagen: "Wollt ihr das hier mal
probieren? Oder an dieser Stelle mal hier was verändern? Oder soll alles
so bleiben?" Auf jeden Fall hat er immer
stehen gelassen, wenn etwas wirklich gut war.

Wer schreibt eigentlich eure Texte?

Anders: Zu 95 % unser Sänger Lasse. Manchmal kommt
Christian mit einer Idee, oder einer von uns anderen mit einem
Wort oder einer Phrase, aber den Hauptteil schreibt Lasse.

Was ist denn mit dem los, auf eurer Webseite stand nur, dass
er aus gesundheitlichen Gründen nicht auf der Tour
dabei ist.


Anders: Das ganze Problem fing schon bei den
Aufnahmen zu "The Soul of A Thousand Years" im Studio an. Lasse
bekam eine Halsinfektion. Wir mussten während der Aufnahmen für zwei
Wochen aufhören, weil er nur noch
krächzen konnte. Dann kam er wieder und hat fabelhafte Gesangslinien
hingelegt. Aber als wir angefangen haben, für
die Tour zu proben, ist die Infektion immer und immer wieder gekommen.
Also hat er eine Auszeit genommen, wir
haben es danach noch mal probiert, aber es ging von vorne los. Danach
ist er dann endlich zum Arzt gegangen. Der hat
ihn gewarnt, wenn er überhaupt noch irgendeine Art von Stimme haben
wollte, und sei es, um auch nur "papp" sagen zu können,
dann dürfe er für eine sehr, sehr lange Zeit nicht singen. Wir haben
also momentan keine Ahnung, wann oder ob er
überhaupt noch mal wieder singen kann.

Shit. Besonders nach DIESEN brillanten Gesangslinien, die er
auf "The Soul Of A Thousand Years" hingelegt hat.


Anders: Stimmt. Ich glaube, er hat dieses Mal selbst zu
viel von sich erwartet. Er hat es zwar geschafft, aber die Sachen haben
ihn zu sehr gefordert, dann haben sich die Stimmbänder einfach
gewehrt.

Christian: Auf einem Track kann man richtig hören, wie
seine Stimmbänder aufgeben (Christian macht ein ekliges
Geräusch, verdreht Augen und Hände). Jedes Mal, wenn ich den Song auf
der Platte höre, muss ich daran denken. Er
kam danach aus der Gesangskabine und konnte kein einziges Wort mehr
sagen. Er hörte sich an wie ein sehr leiser
Staubsauger (macht ein weiteres komisches Geräusch). "Oh, Scheiße...",
hat sich da jeder Anwesende schon gedacht.

Anders: Auf der Tour haben wir jetzt einen Typen namens
Andreas Thomasson dabei, auch aus Göteborg. Er singt bei
Roach, einer sehr guten Liveband. Roach hören sich auch auf ihrem Demo
gut an, sind aber im Moment noch ohne
Vertrag.

Christian: Er war die erste Wahl für diese Tour. Für
uns ist sie sehr wichtig, so kurz nach der Veröffentlichung des
Albums. Aber im April gehen wir noch mal auf Tour, und hoffentlich hat
sich Lasse bis dahin erholt. Aber Anders reißt
sich auf der Bühne für uns jeden Abend den Arsch auf.

...wie man beim anschließenden Gig sehen konnte. Kommen wir
zu was lustigem, ihr habt nämlich einen Bier-Sponsor.
Gut, Bier ist ziemlich teuer in Schweden...

Anders: Klar ist Alkohol in Schweden teuer. Aber
außerdem ist Samuel Adams aus Boston in den USA (beide
einstimmig) unser absolutes Lieblingsbier.

Wie kommt eine Band aus Schweden an ein Lieblingsbier aus den
Staaten. Habt ihr nicht genug Starköl in Schweden?

Anders: Ich habe es das erste Mal getrunken, als ich
in den USA war. In Schweden ist die Marke nicht sehr verbreitet,
es gibt nur eine kleine Vertriebagentur. Also haben wir dort angerufen
und vorgeschlagen, wir könnten ihnen in Sachen
Bekanntheitsgrad helfen. Und sie waren einverstanden. Also bekamen wir
Bier nach Hause und sie haben Shirts für uns
gemacht.

Christian: Mit unserem Schriftzug und dem "Samuel
Adams"-Logo drüber.

Praktisch. Aber ungewöhnlich, eure Kooperation mit einem
Tattoo-Studio erscheint da naheliegender.


Christian: Nun ja. Die meisten Leute trauen sich
einfach nicht, zu fragen.

Anders: Viele Bands denken, es sei unmöglich, einen
Sponsor an Land zu ziehen. Und fragen gar nicht erst. Wie hatten
natürlich einige Absagen, aber einige fanden es auch eine coole Idee.
Und unterstützen uns jetzt. Unser Tattoo-Sponsor ist auch sehr nett. Zu
No Fear Tattoo in Göteborg konnten wir Harai Tattoos in Belgien
dazugewinnen. Harai sitzen in Gent, also sind wir, also Christian,
Frederik von Boogieman und ich, auf dieser Tour dort
vorbeigestiefelt.

Christian: Das war lustig, denn Shawn von Harai Tattoo
ist ein Fan von uns. Auf der vorletzten Tour hat er uns sogar
zweimal gesehen: als wir mit Karma To Burn in Leuwen gespielt haben, hat
er seine Freundin und zwei Kumpel
mitgeschleppt, und die vier haben zu unserer Show richtig Party gemacht.
Als er auf der Tour mit Mushroom River Band
wieder da war, haben wir ihn erkannt und angesprochen, und
Email-Adressen ausgetauscht. Und jetzt kurz vor dieser
Tour habe ich ihn angemailt und gefragt, ob er Bock hätte, zur Show zu
kommen, ich würde ihn auf die Gästeliste
setzen. Er war positiv überrascht, und wir haben vorsichtig nach Tattoos
gefragt. Das letzte Mal hatten wir schon
drüber geredet, aber wer weiß, was Leute nach ein paar Bierchen am
nächsten Morgen noch wissen. Aber er konnte und
wollte sich noch genau dran erinnern. Wir hatten vor der Show einen Tag
frei, und da haben wir ihn besucht. Anders hat
sich eine große Fläche am Oberarm stechen lassen, ich habe auch ein
Motiv am Arm - es war echt hart, am
nächsten Tag auf der Bühne zu stehen.

Anders kratzt sich bei diesen Worten zum wiederholten Male am
rechten Oberarm, der immer noch rot ist, Christian
grinst. Und was steuert ihr zu diesem Deal bei?


Anders: Wir ziehen die T-Shirts an...

Christian: ...und erzählen der Presse über href="http://www.haraitattoo.com"
target="_blank">www.haraitattoo.com, zwinkert er.

Um noch mal auf die Musik zurück zu kommen, ich hatte in der
letzten Zeit das Gefühl, dass Stonerrock in einer
Sackgasse angekommen ist.


Christian: Stimmt. Aber im Grunde ist Stonerrock
auch nur ein Button, den sich einige Bands mit Absicht anstecken, um
sich in eine bestimmte Ecke stellen zu können. Wir haben auch mal
Stonerrock gemacht, aber wir haben uns nie so
limitiert. Wir lieben es, komische Sachen auszuprobieren, wie Folk oder
Bluegrass. Bei der Studio-Session haben wir
einen Track aufgenommen, der nicht aufs Album gepasst hat, den wir aber
mit Sicherheit noch mal als B-Seite oder so
was veröffentlichen, purer Grindcore. Die Leute erwarten so was nicht
von uns, aber wir sind neugierig und probieren es
aus. Manchmal kommt dann der letzte Scheiß dabei heraus, aber der
Grind-Track zum Beispiel ist richtig gut. Und es
gibt immer einen roten Faden vom härtesten Song zum softesten. Es sind
sogar Songs auf dem Album, die meine
Mutter mag.

Ich weiß ja nicht, wie alt deine Mutter ist, aber meine war
in den Siebzigern jung. Vielleicht liegt das an euren
Seventies-Einflüssen.

Christian: Klar. Ich habe mich sehr davon
beeinflussen lassen, was mein Vater in seiner Sammlung hat: The Beatles,

Rolling Stones, The Cream, Psychadelica, The Doors. Mitte der Sechziger,
Anfang der Siebziger wäre ich gern
großgeworden.

Und was hört ihr euch jetzt an? Immer noch diesen Kram, oder
auch neueres?

Anders: Unterschiedlich. Ich denke, wir decken in
der Band ein weites Spektrum ab, von Elvis bis Black Sabbath. Von den
aktuellen Bands finde ich Entombed und In Flames am
besten.

Christian: Und The Crown! Ich habe eine Zeit lang
zusammen mit Magnus, dem Bassisten, bei der Post gearbeitet. Wir
standen zusammen in einer Ecke, haben laut Heavy-Rock gehört und die
Briefe wegsortiert.

The Awesome Machine _1