
Øyvind: Feedback und Reviews sind durchweg gut. Ich freue mich immer, wenn ich ein gutes Review lese, das lässt mich gut fühlen, gerade nach so harter Arbeit, dann ist ein gutes Review sehr befriedigend. „Thorns In Existence“ ist außerdem sehr anders als „Cursed Madness“, weswegen ich glaube, dass einige Fans das neue Album zu progressiv und ein wenig merkwürdig finden werden.
Dann seid ihr zufrieden mit dem Album?
Øyvind: Ja, natürlich! Ich denke, dass es ein großartiges Album ist. Wir haben zwei Jahre sehr hart daran gearbeitet und haben versucht, uns auf einen dünnen roten Faden durch das Album hinweg zu konzentrieren. Ich denke, dass das Album viel Abwechslung in den Songs hat und mir gefällt der Sound auch viel besser als der von „Cursed Madness“.
Wo genau siehst du denn du denn Unterschiede? Wie wichtig ist es für eine Band, sich weiter zu entwickeln und hier und da Änderungen im Sound vorzunehmen?
Øyvind: Das neue Album ist progressiver und technischer. „Thorns In Existence“ ist kompakter als „Cursed Madness“, das neun Songs war, die zusammengeschmissen wurden, aber nicht wie ein Album klingen, mehr wie eine Compilation. Wir haben damals alles Material genutzt, das wir hatten. Das wurde in einem Zeitraum von sechs Jahren geschrieben, was zu lang war – der älteste Song ist von 1999, der neueste von 2006 gewesen.
Wie lange habt ihr an den neuen Songs gearbeitet?
Øyvind: Die Musik wurde 2007 und 2008 geschrieben, von mir in meinem Home Studio. Ich habe bis auf zwei Songs, die ich mit Eivind geschrieben habe, alle Songs geschrieben. Wenn ein Song fertig ist, schicke ich ihn an die anderen Jungs, die ihn dann zu Hause üben und wir proben dann gemeinsam. Bei den Proben justieren wir noch ein wenig an den Songs, bis zu fertig sind.
Hast du beim Songschreiben eine Routine entwickelt?
Øyvind: Auf eine Art und Weise habe ich das, aber ich versuche immer in neuen Bahnen zu denken, wenn ich an einem Song neu arbeite. Oft sitze ich und arbeite an einem Riff und erkenne plötzlich, dass es einem anderen SULPHUR-Song zu ähnlich klingt. Ich muss aufpassen, dass ich mich nicht wiederhole, das ist die Herausforderung.
Welcher Song ist dein Favorit geworden?
Øyvind: Das ist keine einfache Wahl… “Hunting Sickening Seas” würde ich sagen, da es ein sehr anderes Thema hat und viel im Song passiert. Ich denke, dass der Song sehr interessant ist wegen der vielen verschiedenen Elemente, alles von cleanen Vocals bis Cello und Violine findet sich, sehr nett und progressiv.
Wo habt ihr das Album aufgenommen?
Øyvind: Im Conclave & Earshot Studio in Bergen. Wir haben das Studio wegen Bjørnar Nilsen ausgewählt, weil er ein guter Produzent ist und ich seine Arbeitsweise mag. Er ist außerdem ein Freund von uns allen und wir spielen zusammen bei VULTURE INDUSTRIES.
Wieviel Einfluss hat er denn auf die Songs genommen?
Øyvind: Nicht sehr viel. Wir haben immer schon eine sehr gute Vorstellung und geplant, aber manchmal kommt er mit guten Ideen für Details an.
Was steckt hinter dem Cover und dem Artwork des Albums?
Thomas: Zwei Freunde von uns, die ein viel besseres Verständnis von Artwork und Kunstwissen als wir hatten, haben einige Ideen für das Album entwickelt, aus denen wir die beiden betenden Schweine in Priestergewänder auswählten. Die Idee war, die christliche Religion zu provozieren, ohne zu extrem zu werden. Zwei Schweine als Priester trafen unsere Sichtweise auf die christlichen Narren sehr gut. Außerdem wurde das Cover während der Schweinegrippezeit gefertigt, was wir als einen kleinen Witz sehen. Unser Cover Designer Maja arbeitete mit der Idee und wir sahen das Cover so, wie es auch auf dem Album ist, mit den schwarzen und goldenen Farben. Wir mochten es sofort, da es auch nicht zu viele Details und so was hatte.
Wovon handeln die Texte? Wie wichtig sind sie für dich?
Thomas: Die Texte behandeln hauptsächlich die blödsinnige christliche Religion, mit dem Hauptaspekt auf das Aufzeigen ihrer Korruption und der aus Unmoral und Lügen bestehenden Vergangenheit. Es ist keine satanistische Botschaft in den Texten versteckt, nur Witze über die, die dieser Religion folgen, ohne selbst darüber nachzudenken, dass deren Geschichte voller Blut ist. Die Texte sind mir wichtig und ich versuche sie so gut wie möglich zu machen, aber ich bin kein Poet.
Ihr seid ja schon länger in der Black Metal-Szene aktiv – wie sehr hat sie sich in den letzten Jahren verändert?
Thomas: Ich persönlich habe den Black Metal verfolgt, seitdem ich 14 bin, was mein halbes Leben ist, weswegen ich sagen muss, dass einige Veränderungen ganz natürlich sind. Die Stiefel und der Ledermantel bleiben schon lange im Schrank. Ich denke, dass die Musik heute mehr im Fokus steht und der Zorn und die Bösartigkeit langsam verschwinden, auch wenn es immer noch Leute gibt, die es wie zu Beginn haben wollen. Für mich sind die Veränderungen zum Besseren gewesen, die Musik ist qualitativ besser, genau wie die Mentalität. Es gibt natürlich viel mehr Bands, weswegen man sehr gute Qualität liefern muss, um bemerkt zu werden.
Was sind eure Pläne für die zweite Hälfte von 2010?
Thomas: Wir schreiben bereits neue Musik, aber werden erst 2011 ins Studio gehen. Wir wollen so viele Songs wie möglich in Pre-Production haben, so dass wir früh im Jahr ins Studio gehen können, aber wir müssen es nehmen, wie es kommt. Wir planen gerade eine Tour mit TAAKE, HELHEIM und VULTURE INDUSTRIES, mit denen wir hoffentlich im Herbst unterwegs sein werden.
Weise Worte zum Schluss?
Thomas: To all you metalheads out there: Check out “Thorns In Existence”!
