Interview:

2012-01-13 Riot

Band anzeigen
Nach Jahren der Dürre haben sich RIOT jetzt mit einem Donnerschlag namens „Immortal Soul“ zurückgemeldet. Mit dem legendären „Thundersteel Line-Up“ ist wieder die Truppe zusammen, welche 1988 mit „Thundersteel“ und 1990 mit „The Privilege Of Power“ zwei der besten US Metal Alben aller Zeiten einspielte. Eine Tour mit HAMMERFALL fiel auf Grund einer Kiefererkrankung von Sänger Tony Moore leider flach. Aber eben jener beantwortete nun bereitwillig unsere Fragen.InterviewMI: Hi Tony, erstmal möchte ich dich fragen, wie es dir geht?





Tony: Danke, dass du nachfragst. Mir geht es mittlerweile wieder recht gut, alles heilt so schnell wie es sollte, allerdings steht eine Behandlung immer noch aus. Aber ich habe schon begonnen meine Stimme für die anstehenden Shows zu trainieren. Für meine Gesundheit und für die Zukunft war es wirklich dich richtige Entscheidung die HAMMERFALL Tour abzusagen, auch wenn wir wirklich sehr enttäuscht darüber waren.







MI: Gibt es denn schon fixe Pläne für eine Tour 2012?





Tony: Oh ja, während ich dir schreibe, arbeiten wir daran. Ob es eine Support- oder eine Headlinertour werden wird, wissen wir noch nicht. Kommt darauf an was zu uns passt und wie die Nachfrage ist. Wir haben aber schon einige Angebote von den Festivals. Wir sind sehr gespannt auf die europäische Festivalsaison. Bis jetzt sind wir für das Headbanger's Open-Air bestätigt und auch einige spanische und griechische Dates stehen kurz vor dem Abschluß.







MI: Wie sind denn die Reaktionen auf das neue Album?





Tony: Absolut überwältigend. Da wir ziemlich hart an diesem Album gearbeitet haben, haben wir zwar auf positives Feedback gehofft, aber das hier übertrifft alle unsere Erwartungen bei Weitem. Es scheint so, als ob jeder verrückt nach dem Album ist. Wir haben sogar einige Jahrespolls gewonnen und wurden mehrere Male “Album des Monats”. Es ist einfach...wow, mir fehlen wirklich die Worte um zu beschreiben was da gerade abgeht. Es ist einfach fantastisch.







MI: Um was drehen sich denn die Lyrics auf dem neuen Album?





Tony: Ähm, wie viel Platz haben wir denn? Ich habe mir die Demos zu den Songs geschnappt und alle Texte dazu verfasst. Das hat in diesem Line-Up immer am besten funktioniert. Ich schreibe über persönliche Erfahrungen und mixe diese mit fiktiven Geschichten, dazu kommen noch politische Statements, das Kommentieren sozialer Misstände und eine Menge Geschrei. “Still Your Man” zum Beispiel ist eigentlich “Johnny II”. Mir wollte einfach nichts gescheites einfallen und Mike (Flyntz, Gitarrist Anm. d. Red.) kam dann mit diesem Geniestreich an, dass ich einfach eine Fortsetzung schreiben sollte, da die Songs sich auch musikalisch nahe sind. Die Idee zu “Whiskey Man” hatte ich schon einige Jahre im Hinterkopf. Es geht dabei um einen Trommelkumpel von mir aus den 80er Jahren, welcher diesen Spitznamen hatte. Wir haben damals alle ein wenig zu viel getrunken.







MI: Plant ihr eigentlich längerfristig mit diesem Line-Up?





Tony: Ich hoffe es. Im moment sind es wir fünf und mit dem Feedback welches wir gerade bekommen sollten wir es noch ein paar Jahre machen. Drück uns die Daumen...du weißt vielleicht, dass wir nicht immer Schoßkinder des Glücks waren.







MI: RIOT hatten immer wieder Probleme mit ihrem Management. Wie läuft es denn im Moment? Macht ihr mehr selber?





Tony: Im Moment haben wir eine sensationelle neue Managerin. Ihr Name ist Manuela Fröhlich und ihr gehört ROCK 4 SUCCESS Bandmanagement. Wir haben das erste mal das Gefühl, dass jemand richtig professionelles die Arbeit für uns macht. Hätten wir sie schon in den 80ern gehabt, dann könnten wir heute vielleicht so groß wie IRON MAIDEN oder JUDAS PRIEST sein.








MI: Wo sind die größten Unterschiede zwischen RIOT 88-90 und RIOT Heute?





Tony: Um ehrlich zu sein: Es gibt keinen. Es fühlt sich genau gleich an, mit dem einen Unterschied, dass wir bessere Musiker geworden sind...und natürlich auch viel hübscher.








MI: Was erwartet ihr euch von dem Trip mit dem 70000 Tons of Metal Schiff im Januar?





Tony: In der Sonne liegen, etwas Musik machen, ein paar Drinks genießen, uns mit den Fans austauschen und dann das Ganze von vorne. Ich freue mich wirklich schon sehr darauf. Viele meiner Freunde haben schon beim letzten Trip gespielt und haben mir erzählt, dass es eine super entspannte Party ist, wo sich jeder wohlfühlt und dabei mit seinen Lieblingsbands abhängen kann. Und wir lieben es unsere Fans abseits irgendwelcher Terminpläne zu treffen. Kein Busfahrer der weg will, kein Tourmanager, der drängt. Wir werden für alles genug Zeit haben.







MI: Es gibt da eine Bootleg 7”” mit Harry Conklin am Gesang. Gibt es da noch mehr Songs, außer den beiden auf der Single? Außerdem gibt es noch die drei Songs auf dem “Narita-Demo”. Ist ein offizieller Release dieser Dinge geplant?





Tony: Nun gut, es gibt einen Grund warum diese Sachen nur als Bootleg erhältlich sind. Es kümmert uns nicht wirklich aber wir haben damit auch nichts zu tun. Im Moment ist aber nicht geplant, dass wir diese Sachen offiziell veröffentlichen. Wir hoffen, dass die Leute uns als Band unterstützen und nicht die Leute, welche unauthorisiertes Material von uns verkaufen. Aber damit sind wir bei der Musikindustrie im allgemeinen und damit fange ich lieber gar nicht erst an.











MI: Was denkst du im allgemeinen über nicht offizielle Veröffentlichungen?





Tony: Das ist recht simpel: Wenn du nur die Musik verbreitest, damit der Name und unsere Musik bekannter wird, dann lieben wir dich. Wenn du allerdings versuchst ohne die Rechte zu haben mit unserer Musik Kohle zu machen, dann finden wir dich und töten dich. Mindestens.









MI: Als ihr vor ein paar Jahren das Keep-It-True geheadlined habt, wart ihr dann später nicht auf der DVD. Weißt du warum?





Tony: Ich habe ehrlich keine Ahnung.







MI: RIOT haben über die Jahre eine ziemliche musikalische Wandlung durchlaufen...welcher Stil liegt denn am nähesten bei deinem persönlichen musikalischen Geschmack?





Tony: Logischerweise die Phase, wo ich selber am Songwriting involviert war. Um die Wahrheit zu sagen: Ich kannte RIOT gar nicht, als mir ein Freund 1986 gesagt hat, dass ich mal zum Vorsingen gehen sollte. Aber im Moment höre ich die alten Platten nochmal genau an, um mich auf die Shows vorzubereiten. Was Power und Speed angeht waren sie ihrer Zeit weit vorraus. Was bei “Fire Down Under” in zweieinhalb Minuten an Power alles abgeht, das hatten die anderen Bands aus dieser Zeit nicht mal auf einem ganzen Album.







MI: Interessieren dich eigentlich jüngere Bands? Verfolgst du die Szene?





Tony: Nein, nicht wirklich. Privat höre ich eigentlich nur klassische Musik, außer ich trinke zu viel und finde zufällig eine gute Juke Box. Dann lass ich GENTLE GIANT laufen und vertreibe damit die Leute aus der Bar.







MI: Noch letzte Worte?





Tony: Ja, noch einmal ein riesiges Dankeschön an alle, die RIOT schon so lange die Treue halten. Ohne diesen immer währenden Support hätten wir das Album nicht machen können. Wir arbeiten hart und hoffen so viele Fans wie nur irgend möglich auf Tour zu treffen. Alle Neuigkeiten gibt es auf www.riotrockcity.com und www.facebook.com/riotrockcity. Alle anderen Seiten sind nicht offiziell.







MI: Vielen dank für deine Zeit und die Beantwortung der Fragen.








Riot_1 Riot_2