Interview:

2004-09-13 Napalm Death

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Mit dem Coveralbum "Leaders Not Followers: Part 2" verfolgen die Grindcore-Veteranen NAPALM DEATH eine Mission und fördern verschüttete Krach-Klassiker an das Licht des 21. Jahrhunderts. Im Zeitalter von anonymem File Sharing wird ein Hohelied auf das Tape Trading gesungen und Sänger Barney Greenway gibt einen interessanten Ausblick auf die nächste reguläre Scheibe:InterviewHallo Barney, warum macht ihr ausgerechnet als Einstand auf einem neuen Label ein Cover-Album?


Eigentlich war das anders geplant: Diese Cover-Versionen könnten schon seit fast einem Jahr in den Regalen stehen. Letztes Jahr haben wir "Leaders Not Followers: Part 2" aufgenommen. Als wir angefangen haben mit Century Media zusammen zu arbeiten war es für uns sehr wichtig, dieses Ding endlich zu veröffentlichen, wir wollten es nicht länger im Schrank verstauben lassen. Und endlich kommt es jetzt raus.


Gut, dass das geklärt wäre, denn so wirkt das schon extrem komisch - andere Bands machen Cover-Alben, um aus ungeliebten Langzeitverträgen rauszukommen.


Ja, aber wir hatten noch nicht einmal ein Label, als wir diese Songs aufgenommen haben. Höhöhöhö. (Was für ein heftiger Akzent übrigens... - laetti) "Leaders..." ist kein normales Cover-Album, vielleicht ist es wichtig, das zu betonen. Es war nicht so, dass uns langweilig war, es ging uns nicht darum, aus irgendeinem Vertrag rauszukommen, und wir wollen kein Geld scheffeln. Nichts davon. Wir sind diese Aufnahmen wie ein gut geplantes Projekt angegangen, und in meinen Augen ist dieses Projekt es wirklich wert. Wir wollen damit einigen Klassikern aus unserer Vergangenheit ihren verdienten Tribut zollen. Wir haben jedem einzelnen Cover eine Menge Aufmerksamkeit geschenkt, ich denke, die Leute werden das hören können. Wir haben versucht, die Versionen so zu erhalten, dass gleichzeitig wir zu hören sind und die Cover trotzdem den Geist der Originale atmen. Für uns war es ein inneres Bedürfnis, diese Songs zu spielen und aufzunehmen.


Einige Songs die ihr hier spielt, sind wirklich verdammt alt. Ich bin auch nicht mehr die jüngste, aber einige Bandnamen habe ich das erste Mal auf eurer CD-Hülle gelesen.


Einige Namen kann man auch nur kennen, wenn man von Anfang an in der Tape-Trader-Szene aktiv war. Oder wenn man den Hardcore der frühen Achtziger Jahre mag. Ansonsten kann man die Namen gar nicht gehört oder gelesen haben, in den herkömmlichen Musikmagazinen kamen diese Bands nicht vor.


Also versucht ihr auch, den Kids, die damals nicht dabei waren, die dazugehörigen Bands schmackhaft zu machen?


Na klar! Natürlich haben wir dieses Album aus einer Zahl von Gründen gemacht. Zum einen war es für uns ein großer Spaß, Songs runterzuzocken, die wir in unserer Jugend, in einer entscheidenden Phase unseres Lebens sehr gemocht haben. Das ist einfach sehr befriedigend. Zum anderen wollten wir diese Songs gern besonders herausstellen. Denk dran, dass die meisten dieser Songs unter Umständen aufgenommen wurden, die man heute nicht mehr "aufnehmen" nennen würde. Einige von ihnen wurden quasi ohne Budget in irgendeinem Hinterzimmer auf Tape gerotzt. Das ist der Beweis, dass man einen echten Klassiker auch aufnehmen kann, wenn man keinen dicken Plattenfirmen-Vorschuss verballern kann. Diese Dinge zählten für uns. Und natürlich hoffen wir jetzt, dass die Generation von heute sich das anhört. Und wenn es ihnen gefällt und sie die Möglichkeit dazu haben, werden sie vielleicht die Originale hinter unseren Covern suchen. Einige von ihnen sind bestimmt extrem schwer zu finden, aber andere kann man sicher noch bekommen.


... und für andere wird man extrem viel Geld auf Ebay bezahlen müssen...


Hehehehe. Möglich, aber die meisten davon wird man nur bekommen, wenn man es schafft, die alten Tape-Trading-Kanäle anzuzapfen.


Anfang bis Mitte der Neunziger habe ich mich für Tape Trading interessiert...


Ach ja: Natürlich habe ich selbst die meisten davon noch, wenn Leute also freundlich...


...aber schon damals war es nahezu unmöglich, an Kassetten zum Beispiel aus dem Jahr 1986 dranzukommen.


Alles klar. Das stimmt natürlich. Aber, wie ich eben sagte, ich habe noch die meisten von meinen Achtziger-Kassetten. Das heißt, die meisten von ihnen werden nicht mehr sonderlich gut klingen, zu lange stecken die schon in staubigen Kisten. Aber es ist immer noch der Krach und dieses Gefühl...


Na, die wirst du doch wohl kaum verkaufen?


Nein, natürlich nicht. Aber wenn jemand ein Tape davon will, werde ich es ihm überspielen.


Das ist natürlich genau der Geist der Tape-Trader-Pioniere.


Klaro. Ich habe früher viel Kassetten getauscht. Shane war sogar einer der aktivsten Tape-Trader in der Szene. Er hat ganz früh angefangen und gehörte zu den allerersten, man könnte ihn einen Veteranen nennen.


In etwas größerem Rahmen gesehen ist es schon lustig, dass ausgerechnet "Veteranen" wie ihr oder ENTOMBED - die der extremen Metal-Szene genauso ihren Stempel aufgedrückt haben - ganze Cover-Alben veröffentlicht. Mir wäre jedenfalls nicht bekannt, dass eine eurer Nachahmer-Bands je ein Cover-Album herausgebracht hätte.


Es gehört wohl doch eine gewisse Art von Selbstbewusstsein und ein entsprechendes Standing dazu. Ja, ENTOMBED haben auch ihre Cover-Alben herausgebracht, aber die sind da ganz anders heran gegangen. Songs von KISS, Rock und Soul - deren Auswahl war nicht sonderlich... - hm, hart. Die Cover-Versionen von ENTOMBED kamen nicht unbedingt aus dem Hardcore oder dem extremen Metal, die Schweden sind eher in anderen Gefilden wildern gegangen. Das war nicht unser Leitgedanke. Unsere Einflüsse kommen aus den Achtzigern, und so sind wir bis heute, wir haben Hardcore gehört, und darauf baut bis heute unsere Musik auf. Natürlich haben auch wir Einflüsse außerhalb der harten Musik, wir haben Independent gehört, zum Beispiel die SWANS - aber unser Schwerpunkt lag ganz klar immer in der harten Musik.


Nehmen wir eine der Bands, die in eurer Auswahl vertreten ist: Ich habe HIRAX diesen Sommer auf einem kleinen Festival in Deutschland gesehen. Ich habe da den Eindruck bekommen, die säßen eher in der Schublade "Power Metal" - euer Cover von denen ist aber nur 28 Sekunden lang. Wie lang ist das Stück denn im Original.


Genauso kurz.


Bitte was?


Nein, im Ernst. Der Track "Hate, Fear And Power" ist auch im Original hyperschnell und hat Blastbeats. Wenn du dagegen nur "Raging Violence" kennst - die Scheibe passt eher unter "Powermetal", aber für seine Zeit hatte das was von Crossover, das fand ich damals ganz gut und neu. Natürlich klingt auf "Hate, Fear And Power" nicht alles nach dem Titeltrack, aber genau der war genau verrückt genug für uns.


Alles klar, jetzt verstehe ich.

Und wann macht ihr euch an ein Cover von den SWANS?


SWANS??? Haha, vielleicht auf dem nächsten Album. Für unsere nächste ordentliche Platte haben wir womöglich eh Songs, die zu so was passen würden. Während der ganzen Jahre haben wir einige Songs geschrieben, die nicht in unser übliches Schema passen. Einige davon sind wirklich abgedreht und sehr langsam. Total deprimierende Musik. Wenn man langsam im Sinne von Doom Metal versteht, dann vielleicht noch deprimierender.


Warum habt ihr so lange gebraucht um "Leaders..." auf die Veröffentlichungs-Schiene zu schieben?


Das hat nur so lange gedauert, weil wir während der Aufnahmen keine Plattenfirma im Rücken hatten. Wir hatten zu dem Zeitpunkt nicht genug Kohle, um das Studio direkt und selbst bezahlen zu können. Also haben wir so weit gearbeitet, wie wir kamen und dann gehofft, dass wir die Business-Angelegenheiten danach so weit klären können, dass wir voll bezahlen können. Darum hat es fast ein Jahr lang in Lauerstellung gelegen.


Aber jetzt seid ihr mit eurem neuen Dortmunder Label zufrieden?


Ja! Sogar sehr. Über all die Jahre haben wir verschiedenste Plattenfirmen ausprobiert. Eine Weile lang funktionierte die Zusammenarbeit prima, und dann gab es jeweils einen Punkt, an dem die Firmen von uns gelangweilt und nicht mehr für einen zu arbeiten schienen. Aber Century Media haben einen Masterplan in Sachen Promotion für uns - sehr gut, denn den haben wir nicht mal selbst, und bisher hatte den niemand für uns. In der Vergangenheit habe ich von Vorfällen gehört, bei denen zum Beispiel Fanzines über das Label versucht haben, mich für ein Interview zu erreichen und das Label geantwortet hat: "NAPALM DEATH? Zu denen haben wir momentan keinen Kontakt." Oder: "Die wollen mit niemandem reden." Kompletter Bullshit.


Hört sich eher an, als ob da jemand keine Lust hatte, mal eben eine Telefonnummer rauszusuchen und seinen Job zu tun.


Ganz genau. Und wir mussten die ganze Zeit über hart arbeiten. Wir sind keine abgehobenen, ätherischen Künstlertypen. Wir sind bodenständige, vernünftige Menschen. Und wir sind nicht gierig, uns ging es beim Labelwechsel nicht um den großen Reichtum. Alles, was wir von einem Label verlangen, ist, dass die uns dann mit ihren Möglichkeiten helfen und unterstützen - und uns keine Knüppel zwischen die Beine schmeißen. Das ist tatsächlich alles, was wir verlangen.


Century Media sind einer der größeren Indies und arbeiten professionell. Ihr habt bisher in eurer Karriere eine Menge selbst gemacht. Ändert sich für euch jetzt etwas?


Nein. Wir arbeiten immer noch wie die Pferde. Wir haben jetzt dieses Album draußen, und wir werden demnächst an einem regulären Album arbeiten, geplant ist, dass es im Februar rauskommt. Und wir werden auch da dran richtig hart arbeiten. Außerdem ist unser Manager noch im Genesungsurlaub, er hatte vor einiger Zeit einen Herzinfarkt. So lange er noch nicht wieder einsatzfähig ist, "manage" ich die Band, soweit ich es schaffe. Das ist verdammt viel Arbeit, und sie treibt mich manchmal in den Wahnsinn. Aber wenn ich es nicht mache, bleibt es liegen. Mit der Band soll es jetzt vorwärts gehen, also muss es jemand machen, und es ist keine einfache Arbeit. Dazu habe ich noch meinen regulären Job, ich komme vor lauter Arbeit momentan nicht zum schlafen. Ich glaube, ich brauche ein zweites Gehirn zum auswechseln.


Na dann zurück zur Arbeit: Erzähl mal etwas über den Aufnahmeprozess. Simon Efemey hat euch zum fünften Mal produziert, richtig?


Ja, Simon Efemey und Ross Russel haben zusammen an "Leaders Not Followers: Part 2" gearbeitet. Beim nächsten werden wir nur Ross engagieren, wir lernen in solchen Fragen immer noch dazu. Man lernt in all den Jahren, und man kann immer noch dazulernen. Einige Kosten müssen wir uns in Zukunft sparen, zwei Produzenten sind einfach zu teuer. Oder präzise: Ein Produzenten und einen Aufnahmetechniker. Das ist wirklich ein kostspieliger Luxus. Wir sind NAPALM DEATH, wir haben nicht die dicke Kohle und können uns solche Kinkerlitzchen in Zukunft nicht leisten, wir müssen unser Business-Umfeld so überschaubar wie möglich halten. Natürlich müssen wir dabei drauf achten, dass wir den Sound bekommen, den wir brauchen. Ross ist Produzent und Tontechniker, und er hat am vergangenen Album ebenfalls mitgearbeitet.


Wie sehen eure Pläne live aus, wollt ihr zum Beispiel mal in Wacken spielen?


Klaro, warum nicht nächstes Jahr. Wir haben 2004 in Deutschland auf keinem Festival gespielt, weil wir bei euch schon längs und quer getourt sind. Wir dachten, es wäre vielleicht klug, es dabei eine Weile zu belassen, ich möchte nicht, dass wir den Leuten zum Halse raushängen. Es gibt eben Bands, die spielen so lange an jeder Milchkanne, bis sie niemand mehr sehen kann, und dann spielen sie noch auf allen Festivals, und hier noch ein paar Clubshows, und dort noch auf dem Rummel... Wir wollten in diesem Sommer pausieren und dann nächstes Jahr frisch aufspielen. Das war ganz gut, und Ende dieses Jahres spielen wir dann doch noch ein paar Shows in Deutschland, auf der X-Mass Festival-Tour.


Diese X-Mass-Tour ist natürlich berüchtigt dafür, dass zehn Bands in zwei Bussen durch die Gegend schuckeln und man als Fan bei der letzten Band seine Lieblingssongs nicht mehr auseinander halten kann, weil die Kondition nicht reicht.


Trotzdem ist es ein gutes Konzept. Es ist eine Fülle unterschiedlicher Bands auf den X-Mass-Touren. Natürlich sticht NAPALM DEATH ein bisschen heraus, das Billing ist schon unterschiedlich. Und für uns wird es schon interessant zu sehen, vielleicht sind unter den X-Mass-Gängern dann Zuschauer, die NAPALM DEATH wegen der Musik oder unserer Weltanschauung nicht mögen, wir sind gespannt. Vom schlechten Ruf der Weihnachtsfestivals habe ich natürlich gehört, aber wir wollten vor dem Ende des Jahres noch auf die Bretter, das Angebot an uns war ok, also haben wir eingeschlagen. Und wir sind NAPALM DEATH, wir haben auch einen Ruf zu verteidigen, und wir werden es tun. Also werden wir alles geben und die bestmögliche Show spielen, ganz wie immer.


Na gut. Also müssen eure Fans sich entweder bei der Band vorher oder auf dem Nachhauseweg erholen.

Du hast eben über eure Weltanschauung geredet, und manchmal vermischt sich das mit Fußball: Ausgerechnet während der Fußball-Europameisterschaften war viel die Rede davon, dass die Zeiten von "Cool Britannia" und New Labour vorbei seien und man jetzt auch auf der Insel wieder in die Hände spucken müsse.


Cool Britannia war schon beschissener Nonsens. Das war ein riesiger Hype. Und bei New Labour hat die Clique um Tony Blair versucht, das Image vom unbegrenzten Wachstum groß zu ziehen. Das Problem ist nur, dass die Arbeiterpartei schon unter diesem Label weit nach rechts gedriftet ist. Eine Menge Leute sind damit nicht glücklich, sind auch nicht glücklich mit dem Irak-Krieg. Und Tony Blair ist ein Typ, der im englischen Politik-System in Wirklichkeit sehr, sehr weit rechts steht. Ich war immer Labour-Mitglied, und ich habe jetzt meine Mitgliedskarte zerrissen. Ich bin immer noch empört über diese Krieg und den Weg dahin, und ich denke, das geht vielen Leuten in Europa und der Welt so. "Cool Britannia" war ein cooles Konzept - für Leute, die privilegiert sind und sich nicht darum kümmern müssen, wie sie die nächste Miete bezahlen. Da das nicht alle Leute sind, war es nur eine große, glitzernde Kampagne ohne Gegenwert in der Realität.


Vielleicht sollte Cool Britannia euch auch drauf vorbereiten, dass man sich ganz kaltherzig nicht mehr um alle Probleme kümmern will?


Aber ich bin eine warmherzige Person und ich werde es bleiben. Ich kümmere mich um die Leute und ihre Probleme. Ich brauche kein kühles Großbritannien. Das ist jetzt meine ganz persönliche Sicht, aber Großbritannien, der Union Jack - ich bin ganz und gar nicht patriotisch. Mir geht es um die Leute. Ich kümmere mich um Leute, und es ist mir egal, woher sie kommen. Ich beurteile Leute danach, was sie tun und was sie lassen, nur das bedeutet mir etwas. Ich glaube, eines der Probleme dieser Welt ist, dass Leute in Kategorien wie Grenzen, Länder und Hautfarben denken. Ich will daraus jetzt nicht noch ein Weltsystem stricken, aber ich glaube es ist sehr wichtig, dass wir Menschen in erster Linie als Personen aus Fleisch und Blut sehen und weniger auf ihre Nationalität achten.


Das ist natürlich idealistisch.


Oh, es gibt sogar Leute, die mich für naiv halten. Aber es funktioniert in meinem Leben, und ich behandle andere Menschen einfach nur als Menschen. Wenn jemand anders versucht, mich übers Ohr zu hauen, reagiere ich darauf natürlich auch entsprechend, man ist dann enttäuscht und sucht sich eine angemessene Reaktion aus. Aber ich versuche bei meinem ersten Urteil über einen Menschen niemanden nur wegen zweitrangiger Merkmale wie etwa Nationalität auszusortieren. Einfach jeden Menschen wie einen Menschen zu behandeln ist sogar ein sehr einfaches Lebenskonzept, und wenn sich mehr Leute danach richten würden, wäre die Welt vielleicht ein bisschen besser.


Themenwechsel: In Skandinavien schießen die Nebenprojekte momentan wie die Pilze aus dem Boden. Leute schließen sich zusammen und spielen Death Metal, wie er vor 15 Jahren en vogue war, selbst die Mitglieder von ENTOMBED haben entsprechende Projekte. Hast du davon gehört?


Die Death-Metal-Projektbands... Ja, ich habe davon gehört. Das heißt, ich habe darüber gelesen, wenn ich ehrlich bin, habe ich noch nicht richtig reingehört. Aber um bei ENTOMBED zu bleiben: In Skandinavien haben sie die Szene mitbegründet, haben sich über die Jahre weiterentwickelt und wenn sie jetzt noch mal den Kram von früher zocken wollen - prima, kann sie keiner dran hindern und es ist gut so. Besonders wenn sie es gut machen. Sollen sie tun, was sie wollen.


Die Finnen sprechen ganz frank und frei von ihren Midlife-Crisis-Projekten.


Midlife-Crisis... Ich habe mich nie von meinen musikalischen Wurzeln entfernt, ich brauche so ein Projekt nicht. Meine Musik war immer da und das Gefühl dafür ist nie verschwunden.


Letzte Worte?


Ich sage es bestimmt in jedem fucking Interview, und ich sage es hier wieder, auch wenn es einigen Leuten jetzt schon als Klischee aufstößt: Ich möchte mich bei euch allen für eure Unterstützung bedanken, bei allen Leuten die zu unseren Konzerten kommen, für die Karten bezahlen und sich unsere Alben kaufen. Es mag zu viele Bands geben, die das als Selbstverständlichkeit betrachten, aber wir nicht. Wir wissen, wie wichtig es ist, dass die Fans zu den Shows kommen. Wir haben auch Mitte der Neunziger weiter Konzerte gegeben, als Death Metal und Grindcore einen schweren Stand hatten und der Markt komplett übersättigt war. Damals kamen plötzlich nur noch 15 Leute im Schnitt zu einem Konzert. Wir haben uns über jeden einzelnen gefreut, und wir wissen immer noch jeden einzelnen Fan zu schätzen, der zu unserem Gig kommt und zu unserer Musik abgeht. Der Enthusiasmus springt dann aus dem Publikum auf die Bühne auf uns zurück. Dieses Wissen gehört zu den Gründen, warum wir all die Jahre als Band überlebt haben und noch immer zusammen spielen.


Na dann: Viel Spaß und viel Glück im Dezember!


Danke.




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