Interview:

2011-03-29 Macabre

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MACABRE sind einfach nicht totzukriegen: auch im 26. Jahr ihrer Existenz geht dem Trio um Bandkopf Corporate Death der Stoff nicht aus, aus dem Musik und Texte gemacht werden. Anlässlich des neuen Albums „Grim Scary Tales“ und der von METAL-INSIDE.DE präsentierten Europa-Tour der Herren stand der gute Mann Rede und Antwort zu Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Band. Interview MACABRE gibt es seit 1985, was an sich schon eine Leistung ist. Ihr habt während dieser Zeit die Veränderungen in der Metal-Szene hautnah mitbekommen – wie hat sie sich verändert? Waren die Veränderungen gut oder schlecht?



Na ja, Leute kommen und gehen in der Metal-Szene. Sie werden älter, heiraten und bekommen Kinder und manche hören einfach kein Metal mehr (vielleicht wollen sie ihre Kinder nicht erschrecken oder sie für immer versauen), aber bei unseren Shows sind Fans von 15 bis 50, natürlich mehr von den jüngeren, aber unsere alten Fans kommen immer wieder zurück. Ich denke, dass das eher an unseren Texten als an unserer Abwechslung bei der Musik liegt. Europa war immer gut zu uns und auch die USA werden hoffentlich einen guten Sommer für uns haben. Aber da es viele Bands gibt und es der Wirtschaft nicht so gut geht, sind es schwere Zeiten für Metalbands.



Interessierst du dich für neue Bands oder bleibst du bei deinen alten Helden?



Ja, ich mag einige neue Bands, aber die müssen originell sein – wenn es sich nach etwas anhört, dass bereits wieder und wieder gemacht wurde, habe ich dafür keine Zeit. Ich singe viel Karaoke, wobei ich gerne varriiere und von BEATLES, Johnny Cash, JETHRO TULL, ALICE IN CHAINS und viele andere habe. Ich kann mehr als 100 Songs im Karaoke singen *lacht*. Ich bevorzuge aber Klassik, Bach ist besser als BEATLES.



Was motiviert dich dazu, mit MACABRE immer weiter zu machen?



Ich denke, dass ich etwas anderes machen könnte und vielleicht mache ich das auch eines Tages. Aber jetzt ist mein Fokus auf MACABRE – ich habe noch viele Ideen für diese Band, die ich aufnehmen will. Es gibt immer noch Leute, die uns mögen, ich denke, das motiviert mich. Außerdem mag ich es, Musik zu machen.



Im April kommt ihr nach Europa…



Ich hoffe die Shows werden gut und die Leute aus dem Wald kommen, um uns Songs von „Grim Scary Tales“ spielen zu sehen. Ich freue mich auf alles Shows. Ich liebe das Live spielen, es hölt mich in Schwung.



Gibt es danach eine US-Tour?



Ja, im Juli werden wir mit EXHUMED, WITHERED und CEPHALIC CARNAGE touren. Es werden tolle Shows, auch wenn es keine lange Tour. Wir haben danach noch einige Shows in den USA, Kanada und Britsh Columbia.



Ihr wart zu gut wie immer als Trio unterwegs, sogar komplett ohne Wechsel in der Besetzung. Hängst du mit den anderen beiden viel rum?



Wir sind seit 30 Jahren Freunde, aber da wir älter wurden und mehr und andere Verpflichtungen bekamen, haben wir nur noch Zeit, um zusammen Musik zu machen und nichts anderes. Aber wenn wir auf Tour sind, sind wir die ganze Zeit zusammen, was auch schwierig sein kann. Die anderen hängen dann mit Typen aus den anderen Bands rum und machen Party, während ich der Einzelgänger bin, ich laufe dann für mich allein durch die Gegend. Es gibt immer genug Zeit auf Tour und im Bus, um mit den anderen zu feiern.



Hattet ihr mal einen vierten Mann dabei? Als zweiter Gitarrist ware das ja nicht ganz undenkbar.



Ja, das hatten wir einmal. Wayne, ich nenne ihn Wayniac. Er hat Keyboard gespielt. Wir wollten ihn bei „Dahmer“ verwenden, aber das funktionierte nicht. Er war großartig und es hätte funktionieren können, aber es sollte nicht sein. Jetzt spiele ich Gitarre, Synths und damit viele Instrumente. MACABRE werden ein Trio bleiben.



Wie lange habt ihr an den Songs zu „Grim Scary Tales“ gearbeitet?



Nach “Murder Metal” habe ich eine Pause gemacht vom Lesen über Serienkiller und Schreiben von Texten. Teilweise für meine eigene geistige Gesundheit, teilweise um eine frische Perspektive auf das ganze MACABRE-Ding zu bekommen. Dann habe ich mich irgendwann in ein mexikanisches Restaurant nahe bei mir zuhause gesetzt, mit einem Notizblock, Büchern und Stiften. Ich fing an, „Grim Scary Tales“ zu schrieben und eingie Songs für „Grim Scary Tales Part 2“, da es zu viele Songs für ein Album geworden sind. Es hat mich ungefähr drei Jahre gekostet, zu recherchieren und die Musik zu schreiben. Meistens schreibe ich zuerst die Texte und lasse dabei Musik in meinem Kopf entstehen, die ich dann später auf einer Gitarre spiele. Nach diesem Interview werde ich weiter an den Songs des zweiten Teils arbeiten.



Ist es für dich über die Jahre einfacher geworden, einen MACABRE-Song zu schreiben?



Ja. Ich habe einige Methoden des Schreibens entwickelt, die ich nutzen kann und die Top Secret sind. Eine ist die „Dr. Suess“-Methode, die andere heißt „Tequilla und Margerita“. *lacht* Nein, ich mache viel Recherche – ich muss mir keine Geschichten ausdenken, da die ja in der echten Geschichte passiert sind. Dann ist es nur noch eine Frage, alles kreativ, verrückt, albern, verstörend, pervers und verrückt zu machen. Und das ist nur ein Teil meiner geheimen Methode.



Wieviel steuern die anderen beiden bei?



Ich habe über die Jahre das meiste gemacht. Nefarious hat einige Songs hier und da geschrieben, aber ich mache das meiste. Auf „Grim Scary Tales“ habe ich alles geschrieben und war der Chef, aber das Geld teilen wir immer durch drei, das haben wir schon immer so gemacht. Es ist ja eine Ein-Mann-Band. Aber beim Karaoke bekomme ich immer das größte Mikro! *lacht*



Bist du mit „Grim Scary Tales“ zufrieden?



Ja, bin ich, auch wenn wir nur 12 Tage Zeit für die Aufnahmen hatten und ich gerne ein paar mehr gehabt hätte. Wir waren bei Geoff Montgomary in Fort Wayne, Indiana und haben gut mit ihm zusammengearbeitet. Ich kann anderen Bands nur empfehlen, mit ihm zu arbeiten; wir werden ihn in der Zukunft wieder nutzen.



Ihr habt ja eine sehr coole VENOM-Coverversion auf das Album gepackt. Wie steht die Chance, dass ihr eine Scheibe ausschließlich mit Coversongs bestückt?



Danke! Wir haben unser Bestes gegeben, um wie VENOM zu klingen. Ich habe schon oft über eine Coverscheibe nachgedacht, egal ob als Album oder als EP. Wir werden sehen.



Wieviel Nachforschungen hast du zum ganzen Serienmörder-Thema angestellt? Suchst du immer noch nach neuem Wissen oder ist das was du bereits besitzt, für die kommenden MACABRE-Alben genug?



Es ist mal mehr, mal weniger. Ich konnte ja früher nur Bücher nutzen, aber jetzt mit dem Internet ist das alles einfacher geworden. Ich weiß sehr viel über Serienmörder, aber es gibt auch so viele. Das geht schon seit Anbeginn der Menschheit und wird nicht eher enden, bis es keine Menschen mehr gibt. Ich habe viele Songs, die noch geschrieben werden müssen *lacht*.



Was hältst du von modernen Slasher-Filmen wie „Saw“ oder „The Hills Have Eyes“?



Ich mag einige davon, habe aber nicht genug Zeit, um viele zu sehen, da mein Leben momentan sehr voll und verrückt ist. Manche Filme sind sehr gut recherchiert und andere sehr schlecht, man muss da sehr genau auswählen.



Was machst du außer MACABRE und Serienmörder-Forschung noch?



Musik nimmt einen Großteil meines Lebens ein, aber ich mag auch Golf, Waffen, Martial Arts, aber momentan ist meine neue Freundin im Zentrum meiner Aufmerksamkeit. Sie ist ein Experte, was Serienmörder angeht. I love her.



Letzte Worte?



To our fan's come see us when we come to you're town and we thank you for supporting us. And I thank you for this interview!


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